Ursprung des Dzogchen

SamantabhadraNun folgt die Erklärung des Ursprungs des Dzogchen, der Lehre von der Großen Vollkommenheit. Erstens erfolgt eine Darlegung der drei Kayas als neun. Zweitens wird die Geschichte der sechs Abstammungslinien, wie sie sich auf die verschiedenen Kayas beziehen und mit den Buddhas korrespondieren, gegeben.

Trikaya-Lehre

Die drei Kayas werden als die neun Kayas in folgender Weise verstanden: Der Dharmakaya des Dharmakaya-Aspekts ist der uranfängliche Buddha Kuntuzangpo (skt. Samantabhadra). Der Dharmakaya-Sambhogakaya-Aspekt ist Dorje Chang (skt. Vajradhara). Der Dharmakaya-Nirmanakaya-Aspekt ist Dorje Sempa (skt. Vajrasattva).
Der Sambhogakaya-Dharmakaya-Aspekt ist Vairochana. Der Sambhogakaya-Sambhogakaya-Aspekt sind die fünf Buddhas der fünf Buddha-Familien. Der Sambhogakaya-Nirmanakaya-Aspekt ist die Versammlung der friedvollen und zornvollen Gottheiten, grenzenlos an Zahl.
Der Nirmanakaya-Dharmakaya-Aspekt ist Vajrasattva oder Amitabha. Der Nirmanakaya-Sambhogakaya-Aspekt ist Avalokiteshvara oder Rigdzin Gödem oder die drei Bodhisattvas Avalokiteshvara, Vajrapani und Manjushri. Der Nirmanakaya-Nirmanakaya-Aspekt sind die Buddhas der sechs Bereiche der zyklischen Existenz, einschließlich Padmasambhava und Buddha Shakyamuni.

Sechs Linien

Gewöhnlich gibt es nach dieser Tradition sechs Linien: die Übertragungslinie von Geist zu Geist; die Linie der symbolischen Zeichen, übertragen von den reinen Wissenshaltern; die mündliche Übertragungslinie an die gewöhnlichen Wesen; die Bestrebenslinie des Terma; die Linie, welche von den Dakinis übermittel wurde; und schließlich die Linie der authorisierten Übertragung.
Die Übertragungslinie von Geist zu Geist entspringt von Buddha Kuntuzangpo, den uranfänglichen Buddha. Uranfänglich gibt es keinen Unterschied zwischen Buddhas und den fühlenden Wesen, daher ist Kuntuzangpo beides; sowohl die Quelle der Geist-zu-Geist-Übertragungslinie und sein Empfänger. In dieser Situation ist die Umgebung von Buddha Kuntuzangpo, das Feld der Schüler und der himmlische Palast nichts anderes als seine eigenen Manifestationen.
Glaubt nicht, dass diese Situation von jemandem bewusst absichtlich erschaffen wurde. Um es ausdrücken zu können, ist es wichtig, dies in Begriffe zu fassen und dies bewegt es eigentlich aus seinem wahren Zusammenhang. Um sich an den Zustand des Dharmakaya, den Wahrheitskörper, anzunähern und ihn zu verstehen, kann man die Analogie von der Beziehung der Sonne und ihren Strahlen heranziehen. So wie die Strahlen der Sonne ein Ausdruck der Sonne sind, ist jede Erfahrung des Wahrheitskörpers ein Ausdruck des Wahrheitskörpers selbst. Und jede dieser Erfahrung, jede solche Erscheinung ist frei von den gewöhnlichen Phänomenen.
Der einzige Unterschied zwischen Kuntuzangpo und den fühlenden Wesen ist, dass Kuntuzangpo niemals in einen Zustand der Verwirrung eingetreten ist. Fühlende Wesen werden deshalb als fühlende Wesen bezeichnet, weil sie verwirrt sind. Kuntuzangpo andererseits ist der Allesdurchdringende von Samsara und Nirvana. Der Zustand von Kuntuzangpo ist jener Zustand, in dem nichts in der Natur von Samsara und Nirvana nicht verstanden wird. Augenscheinlich erkennt Kuntuzangpo sehr klar, wie die fühlenden Wesen verwirrt sind, da er nicht verwirrt ist. Er sieht Samsara, ist aber davon nicht beeinträchtigt. Weil er allwissend ist, sieht er wo und wie Verwirrung besteht. Er erscheint spontan als Rupakaya (Formkörper) und überträgt die Belehrungen des Atiyoga – der Großen Vollkommenheit – direkt von seinem Geist in den Geist des Feldes der karmisch gereiften Schüler. Da gibt es keine verbale Übertragung, kein Zeichen, Symbol oder Wort.

Buddha-Familien

Die fünf Dhyani-Buddhas und ihre Buddha-Familien sind alles Manifestationen von Kuntuzangpo. Jeder von ihnen produziert wiederum fünf weitere, die dann wieder fünf weitere usw. produzieren. Endlose Manifestationen der fünf Dhyani-Buddhas – alles Manifestationen von Kuntuzangpo – erfüllen die zehn Richtungen der zahllosen Weltsysteme, wo sie dann Belehrungen in Form von Geist-zu-Geist-Übertragungen an die Bodhisattvas auf der zehnten Stufe (bhumi) geben.
Dann aus ihrem jeweiligen Bereich oder karmischen Feld senden diese Bodhisattvas der zehnten Stufe als Buddhas der sechs Bereiche aus, die dann in die gewöhnlichen Bereiche der fühlenden Wesen eintreten und diese geben dann Geist-zu-Geist-Übertragungen an jene Wesen, die geeignete Gefäße sind. Geeignete Gefäße sind für das Erhalten dieser Übertragungen sind die zahllosen großen Bodhisattvas der achten, neunten und zehnten Stufe, worin auch die großen Tertöns eingeschlossen sind. Die Verbreitung dieser Linie ist weit. Wir können uns nicht vorstellen, wie viele Wesen damit verbunden sind.

Dargelegt von Gyatrul Rinpoche. Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) damit Praktizierende Vertrauen in diese erhabene Praxis erlangen. Möge es von Nutzen sein! Sarva Mangalam!

In unregelmäßigen Abständen werde ich immer wieder etwas zu diesem Thema schreiben. Also dranbleiben!


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