Unterwegs auf dem Rheinsteig – Etappe 12 und 13

Das Rheinsteig-Symbol Wandern auf dem Rheinsteig, entlang des bekanntesten Flusses in Deutschland, heißt wandern auf einem Prämiumwanderweg von Bonn über Koblenz nach Wiesbaden. Vielseitig und atemberaubend schlängelt sich der 320 km lange Trail auf überwiegend schmalen und anspruchsvollen Steigen über Höhen und durch wunderschöne Seitentäler.

Klingt gut und daher war ich an einem Wochenende mit drei Freunden auf den Etappen 12 (von Koblenz nach Lahnstein) und 13 (von Lahnstein nach Braubach) unterwegs. Für beide Etappen Die Gondelstationstanden also 21 km für diesen Tag auf unserem Zettel. So sind wir also nach Koblenz gefahren, um dort in den Rheinsteig einzusteigen. Koblenz eignete sich besonders gut, da der Rheinsteig praktisch über die Festung Ehrenbreitstein führt. Also haben wir die Gondel vom Deutschen Eck aus genommen und sind hoch zur Festung gefahren, um uns vor Antritt ein Bild von dieser Anlage machen zu können. Außerdem hat man von dort oben einen tollen Blick auf Koblenz, den Rhein und die Mosel, die hier in den Rhein mündet.

Blick auf die FestungDas Deutsche EckDie Festung   Der Exerzierplatz

Hier noch die gesamten Eckdaten zum Rheinsteig

Etappen: 23

Länge: 315,1 km

Aufstiege: 4.202 m

Abstiege: 4.178 m

Min. Höhe: 52 m ü. NN

Max. Höhe: 339 m ü. NN

Start: Bonn

Ziel: Wiesbaden

Etappe 12

Ein schmaler Zugang Von der Festung ging es dann erst mal wieder ganz runter bis an das Rheinufer. Es war Hochwasser und die Fließgeschwindigkeit war ganz schön hoch. Diese ersten Meter entlang des Ufers in Richtung Pfaffendorf zeigten auch, wie schön die Uferanlagen waren und man hatte einen schönen Blick auf diesen großen Fluss. Nicht lange und wir bogen links ab, es wurde steiler in den Ort hinein und nach einem schmalen Torbogen standen wir unmittelbar in einem Buchen- und Eichenwald. Wir waren sehr gespannt, denn heute sollten wir die Ruppertsklamm durchwandern und am Ende des Tages kurz vor Braubach die Marksburg sehen, die einzige Burg am Mittelrhein, die die Kriege der Vergangenheit unbeschadet und ohne Zerstörung überstanden hat.

Wir waren jetzt im Bienhorntal, wo noch die künstlich angelegten Geländeterrassen gut zu erkennen waren, auf denen noch bis 1950 Rotwein wuchs. Wir standen also im Naturpark Nassau, einem der schönsten Landschaftsschutzgebieten Deutschlands, und dürfen uns auf dichten Wald mit Ausblicken auf romantische Burgen freuen.

Gemütlich wandern wir im bewaldeten Geländegraben des Bienhornbaches weiter aufwärts der Wiese am Wachecker Kopf entgegen. Nun geht geradeaus und später in Serpentinen abwärts in Richtung Allerheiligenberg. Unten halten wir uns links und erreichen bald eine Ruhebank mit einem spektakulären Ausblick auf die Allerheiligenkapelle und Burg Lahneck sowie Burg Stolzenfels auf der linke Rheinseite. Nun geht es in 15 Minuten flott bis zur Schutzhütte am oberen Ende der Ruppertsklamm. Dieses Stück ist schon zu Fuß sensationell steil und der Untergrund zeigt viele senkrecht stehende Steine. Es macht den Anschein, dass das Gelände um 90° gedreht wurde und ich frage mich, wie weit man wohl mit dem Bike kommen würde. Ein kleiner Bach hat die Klamm auf rund zwei Kilometern tief in den Devonschiefer eingegraben. An schwierigen Stellen geben Stahlseile nicht nur psychologischen Halt.

Das BienhorntalEin spektakulärer Ausblick Steiler AbstiegDie Ruppertsklamm  

Die Klamm beginnt so, als wenn man einem Bach in einem Geländegraben folgt und wird dann zunehmend breiter und auch steiler. Bei Hochwasser oder bei starken Regenfällen kann das sicher fast gefährlich werden. Am unteren Ende der Klamm gelangt man schnell zur Bundesstraße und an der Lahn gibt es ein wunderbares kleines Restaurant, “Zum Schleusen Häuschen”, mit Außengastronomie zum Einkehren.

Etappe 13

Nicht weit von diesem berühmten Wirtshaus an der Lahn, in dem einst auch Goethe tafelte, trifft man auf eine Fußgängerbrücke über die Lahn. Jenseits geht es am linken Ufer noch ein Stück flussaufwärts, bevor die Route nach rechts in den Hang ausschert und in Serpentinen steil hinaufsteigt zum Lahnsteiner Kurzentrum.

Die Lahn

Nun geht es kurz hinüber zum ehemaligen Hof Aspich und kurz zuvor nach links auf einem Waldweg im Schlierbachtal hinunter. Hier beginnt dann der nächste Anstieg durch den Wald hinauf zu einem Wiesenplateau. Dort heißt es aufpassen, denn plötzlich schert die Route nach rechts aus und steigt über eine schmale Felsenrippe in ein enges Tälchen ab, aus dem ein schmaler Serpentinenpfad wieder nach oben führt. Nun ist es nicht mehr weit und bald taucht zum ersten Mal die Silhouette der Marksburg auf. Burgen sind für mich immer sehr beeindruckend und wenn diese noch intakt sind und dann plötzlich in deinem Blickfeld auftauchen, dann ist das ein toller Anblick. Der Rheinsteig steigt jetzt mit herrlichen Blicken ins Rheintal stetig bergab und ab hier ist es nicht mehr weit bis nach Braubach.

Die MarksburgBraubach am Fuße der Burg 

Diese beiden Etappen des Rheinsteiges sind wunderschön und gut zu wandern, das Höhenprofil hat es aber in sich.

HöhenprofilWir haben den Tag absolut genossen, hatten Glück mit dem Wetter und von daher war es eine rundum gelungene Tour. In dem kleinen Ort Braubach haben wir auch eine gute Unterkunft gefunden mit guter Küche und leckerer Hopfenkaltschale. Am darauf folgenden Tag sind wir noch rauf zur Marksburg gewandert und haben dort eine Führung mitgemacht. Diese Burg ist die Einige am Mittelrhein, die nie zerstört wurde und daher lohnt sich ein Besuch ganz sicher.

Der WeinkellerDie KücheDer RittersaalDie Folterkammer  

Kurz nach Mittag waren wir dann auch wieder zurück an der Anlegestelle am Rhein, denn von dort sollte uns ein Boot zurück nach Koblenz bringen. Vorher haben wir aber noch die Phillipsburg besucht, was aber mehr eine Art Schloßanlage mit Gartenanlage in Braubach war, und die schönen Fachwerkgebäude des kleinen Ortes.

Tor zur PhillipsburgPhillipsburgDer GartenFachwerk in Braubach  

Damit war unser kleiner Wochendtrip zu Ende, leider.


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