Travel Guide: Jakobsweg

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Ich war in Spanien um den Jakobsweg zu gehen. Genauer gesagt den „Camino de Santiago". Das ist der Weg zum Grab des Apostels Jakobus in der Kathedrale von Santiago de Compostela. Starten kann man von überall. Aber normalerweise fährt man nach Spanien in die Provinz Galicien und starten von dort. Warum ich den Weg gegangen bin? 120 Kilometer später, die ich zu Fuß hinter mich gebracht habe, weiß ich es selbst nicht mehr so genau. Irgendwann zwischen meinem Studium in Hong Kong und nach Wien ziehen, um dort noch ein bisschen mehr zu studieren, kam ich damals auf die Idee kam eine religiöse Pigerreise zu unternehmen. Sechs Jahre später habe ich mir endlich Zeit dafür genommen und habe mich kopfüber in den katholischen Reisetourismus gestürzt.

Der beste Zeitpunkt

Wer selbst eine Pilgerreise unternehmen möchte sollte sich vor der Abreise einen Pilgerpass besorgen, in den den dann auf dem Jakobsweg in den Herbergen die Pilgerstempel eingetragen werden können. Wer fleißig sammelt und die letzten 100 Kilometer zu Fuß hinter sich bringt bekommt in Santiago de Compostela als Belohnung eine Pilgerurkunde, die man sich zuhause aufhängen kann. Yay!

Sarria x Portomarin | 28 Kilometer

Die beste Zeit ist zwischen Ende April und Mitte Mai. Das Wetter ist noch etwas unstabil, aber so entkommt man der spanischen Hitze und den Massen an Pilgern. Auf meiner Reise war das Wetter wunderbar - morgens noch kühl und gegen Mittag herrlich warm.

Portomarin x Palais De Rei | 28 Kilometer

Vom Busbahnhof in Sarria geht es einmal quer durch die Stadt, vorbei an der Burgruine und schließlich über eine Steinbrücke hinein in den Wald. Der Weg von Sarria nach Portomarin ist eine der schönsten Teilstrecken - es geht über Stock und Stein, über Felder und Wälder, über Brücken und Stauseen. Auf und ab - aber nie zu anstrengend. Auf dem Weg hat es allerdings kaum Plätze um eine ordentliche Rast einzulegen. Also nimm dir lieber eine Jause mit.

Palas De Rei x Arzua | 28 Kilometer

Auf diesem Weg verändert sich die Landschaft kaum. Viel Wald, viel Wiese und noch mehr Kühe. Die Vögel flattern über deinem Kopf hinweg und zwitschern laut. Ab und zu sieht man die ersten Eukalyptusbäume und die Anzahl der Pilger nimmt mit jedem Kilometer zu und.

Arzua x Santiago De Compostela | 45 Kilometer

Die Strecke von Palas De Rei nach Arzua ist ziemlich eintönig. Ein Bauernhof grenzt an den nächsten und dazwischen ist einfach nichts. Die schönen Waldwege verwandeln sich in Teilstrecken direkt an der vielbefahrenen Straße und immer mehr asiatische Pilger, die nur mit einer Kamera mit dazugehörigen Monster-Stativ gewappnet sind, teilen sich plötzlich den Weg mit dir. Arzua ist dafür ein nettes Städtchen in sich super von den Strapazen erholt werden kann.

Vorweg: wer nicht fit ist, sollte diesen langen Weg eher nicht wagen und lieber nach 20 Kilometern in eine Herberge gehen. Wer es sich aber geben möchte, so wie ich, kann direkt von Arzua nach Santiago pilgern. Die Landschaft zeigt sich genau gleich wie am Tag zuvor: etwas Trist, langweilig mit Vorstadtcharakter -die Straßen werden breiter und die Pilger mehr - keine Ahnung, wo diese ganzen Ströme plötzlich herkommen. Katholisch scheint hier niemand zu sein. Inklusive mir. Endlich in Santiago angekommen, möchte man natürlich fast weinen, nicht weil einen die Erleuchtung erwartet, sondern weil man einfach nur froh ist endlich alles hinter sich zu haben. Und: Santiago De Compostela ist eine super schöne Stadt, die auch ohne langwierige Pilgerreise einen Besuch wert ist.

Ob ich auf dieser Reise Gott und inneren Frieden gefunden habe? Nein. Der Weg hat in mir keine krasse innerliche Veränderung hervorgerufen. Ich bin noch immer die Alte. Grundsätzlich hatte ich zuhause in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa mit einem Joint in der Hand schon tiefere Gefühlsregungen in mir verspürt. Dafür muss man nicht extra nach Spanien fahren. Aber: ich meine Sprachkenntnisse verbessert und jede Menge Bier und ziemlich guten Fisch gegessen. Was bleibt? Die Erkenntnis, dass es ein ziemlich gutes Gefühl ist Dinge auf der To Do Liste endlich abzuhacken zu können, manche Ideen und Wünsche manchmal einfach nicht mehr aktuell sind.


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