Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher #Rezension *mit Spoiler

Ein Buch das mich entzwei riss.

Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher | Roman | 288 Seiten
cbt Verlag | Cover | ISBN: 978-3-570-31195-0
gelesen vom 21.05. bis 23.05.2017
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag
für das Rezensionsexemplar!


KlappentextTote Maedchen luegen nicht - Filmausgabe von Jay Asher

Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf »Play« – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die tot ist. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe haben zu ihrem Tod geführt, dreizehn Personen hatten ihren Anteil daran. Clay ist einer davon … (Quelle: cbt Verlag)


Zusammengefasst

Clay hätte sich wohl nie vorstellen können, was sich in diesem Päckchen, ohne Absender, befinden würde. Noch einmal die Stimme von Hannah Baker zu hören war für ihn ein Schock und Faszination zugleich.

Hannah Baker, das Mädchen, welches sich vor kurzen das Leben genommen hat.

Was wollte sie ihm mitteilen? Als Clay auf Play ▶️ drückt erfährt er die grausame Wahrheit. Hannah spricht von 13 Gründen und will 13 Personen nennen, die führ ihren Tod verantwortlich sind.

Ist Clay auch einer der Gründe?
Wer sind die anderen Personen und wieso konnte sie niemand davon abhalten?

Darüber Gedanken gemacht

Es fällt mir nur selten so schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Doch diese Rezension schreibt sich nicht so einfach. Bevor ich es überhaupt bewerten konnte, musste ich mir vorab so einige Gedanken machen.

Denn es ist ein schwieriges Buch. Nicht nur das Thema an sich, sondern auch die Art wie es beim Leser ankommt.

Das Thema Selbstmord ist ein sehr persönliches Thema und wird von jeder Person anders behandelt, beurteilt oder mitempfunden.

An sich ist das Buch grossartig, der Schreibstil ist absolut fesselnd, schliesslich lass ich das Buch in nicht einmal 2 Tagen. Auch die Handlung an sich nimmt sehr schnell ihren Lauf. Doch manchmal hätte man sich zwischen den Kassetten Pausen gönnen sollen, denn vieles davon, was Hannah sagt, verarbeitet man erst später. Und spürt auch erst viel später die gesamte Tragweite ihrer Worte.

**** Achtung Spoiler ****

Nun möchte ich gerne doch ein paar wichtige Aspekte vom Buch erwähnen, die auch Spoiler enthalten werden, um besser erklären zu können, was mich am Buch gestört hat.

Hannah ist an sich ein sehr sympathischer Charakter, doch wie sie ihren Selbstmord danach in Szene setzt, könnte einigen sauer aufstossen. Die Kassetten verleihen der ganzen Geschichte eine Dramatik, die manchmal zu viel des Guten war.

Jeder Selbstmord ist schlimm, versteht mich nicht falsch, aber die Schuld nur anderen geben zu wollen finde ich sehr heikel. Hannah fängt bei kleinen Geschehnissen an, sie beschreibt das ganze, als Lawine, die langsam ins Rollen kam und später alles mit sich riss. Man hat beinahe das Gefühl, sie verwechselt die Geschehnisse mit dem Schicksal, als würde alles darauf hinauslaufen, dass sie sich das Leben nehmen sollte. Doch Selbstmord ist meiner Meinung nach etwas, was nicht vom Schicksal, sondern von einem selbst gesteuert wird. So gibt sie Anfangs „der Liste“ die Schuld an allem was danach folgt. Den die Liste, die sie als „geilster Arsch der Schule“ krönt, gibt ihrer Meinung nach anderen Kerlen die Erlaubnis ihr an den Hintern zu fassen oder sie gar zu bedrängen. Hier kann ich sie sehr gut nachvollziehen – keine dumme Liste sollte einem Typen für so etwas die Erlaubnis geben – Noch schlimmer wird es, als man ihr Dinge nachsagt, die nicht wahr sind. Gerüchte werden in die Welt gesetzt, die alles in ihr zerstören und ihr Vertrauen in ihre Mitmenschen erschüttert.

Plötzlich sind die Gerüchte so weit verbreitet, dass niemand sie überhaupt mehr danach fragt ob sie wahr sind. Das spielt nämlich auch keine Rolle mehr, denn jeder hat sich schon eine Meinung von ihr gebildet und sie wird „abgestempelt“.

So etwas ist grausam und ich weiss nicht, wie oft dies in Schulen hierzulande passiert, doch ich denke viele wissen nicht, wie schlimm manche Gerüchte / Worte für eine andere Person sein können und welchen Einfluss diese auf deren Leben haben können!

Ich denke dass Jay Asher letzten Endes darauf aufmerksam machen wollte, wie schlimm Gerüchte Menschen in ihrem Handeln beeinflussen können und was diese für eine Wirkung haben könnten. An sich finde ich diesen Ansatz richtig gut, was mir aber irgendwie nicht gepasst hat ist die Tatsache, dass man das seltsame Gefühl bekam „Es läuft gerade alles nicht so gut – die einzige Lösung ist also Selbstmord“. Auch wenn Jay Asher dieses Gefühl bestimmt nicht vermitteln wollte kam es irgendwie so rüber.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass Hannah durchaus Hilfe gesucht hat und es schrecklich ist, dass niemand die vielen Anzeichen bemerkt hat oder sogar nicht bemerken wollte, doch ich finde der Autor hätte einem aufzeigen können, dass es immer eine Lösung gibt, dass man immer wieder schlechte Zeiten durchlebt aber das nie – wirklich NIE – Selbstmord die Lösung aller Probleme sein sollte.

Gefiel mir sehr 

Was mir wirklich besonders gut gefallen hat, war das Ende. Als Clay Skye nachruft wusste ich, dass er seine Lektion mehr als gelernt hatte und irgendwie vermittelte dies einem das Gefühl, dass Hannah nicht umsonst gestorben war und vielleicht andere Menschen nun mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Gefiel mir nicht

Wie oben erwähnt fand ich die Geschichte an sich wirklich gut durchdacht, jedoch hätte ich mir persönlich gewünscht, dass einem andere Wege aufgezeigt werden. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch Teenager lesen, die oft noch mit ähnlichen Problemen konfrontiert werden.

Schreibstil & Cover

Den Schreibstil fand ich wirklich unglaublich fesselnd, ein regelrechter Pageturner! Dies Sprache ist jugendhaft gewählt und lässt einen tief in die Gedanken von Clay und Hannah blicken. Zum Cover; Ich besitze die „Netflix“ Ausgabe und diese gefällt mir so viel besser als das erste Cover! Besonders toll sind die Ausschnitte aus der Serie, die sich in der Mitte des Buches befinden.

Fazit

Im Übrigen, die Serie werde ich mir auf jeden Fall noch anschauen, bin sehr gespannt zu sehen, wie sie das ganze umgesetzt haben. Alles in allem spreche ich trotz der Kritik eine klare Leseempfehlung aus mit dem Vermerk, dass man sich auf jeden Fall darüber Gedanken machen sollte wie das ganze auf einen wirken soll. Und noch wichtiger; Egal welche Probleme ihr gerade habt – es gibt immer eine Lösung – es wird immer weitergehen – es wird besser!

Wie hat euch das Buch gefallen? Habt ihr bereits die Serie geschaut?

Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥♥ (5/5)
Botschaft ♥♥♥ (3/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)


Hier geht es zur Leseprobe.
Hier könnt ihr das Buch kaufen.



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