Tote Mädchen lügen nicht

Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Darsteller: Dylan Minnette, Katherine Langford, Christian Navarro, uvm.
Regisseur: Brian Yorkey
Originaltitel: 13 Reasons Why
Erscheinungsdatum: 31.03.2017
Spieldauer: 13 Folgen à 60 Minuten
FSK: nicht bekannt
Studio: Netflix / Paramount Television
Produktionsjahr: 2017

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Tote Mädchen lügen nicht

Inhalt:
Als Clay Jensen nach der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen für sich vor. Sechs Kassetten in einem Schuhkarton. Als er die erste in den Kassettenrekorder einlegt, trifft ihn fast der Schlag – das ist Hannah Backers Stimme! Das Mädchen, das sich vor 2 Wochen das Leben genommen hat. Auf diesen sechs Kasetten widmet sie sich den dreizehn Leuten, die für ihren Tod verantwortlich sind. Clay kann dies nicht glauben, da er sich nicht erklären kann, was er mit ihrem Tod zu tun haben soll, schließlich haben die beiden doch nur zusammen gearbeitet und kannten sich flüchtig aus der Schule. Oder war da doch mehr?

Rezension:
2009 habe ich bereits die Romanvorlage von Jay Asher gelesen. Ein Buch, das schon damals polarisiert hat. 2011 folgte das Hörbuch, gesprochen von Robert Stadlober und Shandra Schadt (hier findet ihr meine Rezension). Nun, sechs Jahre später, hat Netflix die gleichnamige Serie veröffentlicht.
Tja, was soll ich sagen?
Das Buch hat mich fertig gemacht. Das Hörbuch hat mich fertig gemacht. Die Serie hat mich fertig gemacht.
Ihr wollt wissen, ob die Serie „gut“ ist? Ob es sich „lohnt“?
Vergesst es.
Die Serie ist nicht gut. Nichts an dieser Geschichte ist gut. Die Serie hat mich zutiefst erschüttert und als Wrack zurückgelassen, denn obwohl ich die Handlung bereits sehr genau kannte, war es noch einmal etwas ganz anderes, das Gelesene und Gehörte bildlich zu sehen. Nie konnte ich mehr als ein oder zwei Folgen schauen, dabei hätte ich doch wissen müssen, was da auf mich zukommt. Ja, ich wusste es. Und doch war diese Serie das intensivste Erlebnis, das mir je eine Verfilmung beschert hat.
„Tote Mädchen lügen nicht“ ist keine Unterhaltungsserie. Wer einen fröhlichen Serienabend mit Popcorn-Feeling erwartet, der braucht gar nicht erst einzuschalten. „Tote Mädchen lügen nicht“ ist harte Kost. Drei der dreizehn Folgen beinhalten Trigger-Warungen, zu Recht, wenn ihr mich fragt, denn man sieht einfach alles. Die Umsetzung der Serie ist genauso schonungslos wie die Geschichte, die erzählt wird. Beim Zuschauen habe ich mich genauso hilflos gefühlt wie Clay, der Protagonist der Serie, den man dabei begleitet, wie er Hannah Bakers Kassetten hört und dabei all die schrecklichen Geschichten ihres Alltags noch einmal durchlebt. Die Geschichten, die eine achtzehnjährige in den Selbstmord getrieben haben. Mobbing, sexueller Missbrauch, Unachtsamkeit. Und wisst ihr, was das schlimmste daran ist? Das alles sind Geschichten, die zum Alltag gehören. Sie sind real. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Serie einen Nerv trifft. So viele Menschen, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder sogar im Freundeskreis, tun so viele unbedachte Dinge, deren Konsequenzen sie nicht bedenken. Und gerade diese Dinge können der heiße Tropfen auf dem Stein sein.
Viel mehr möchte ich auch gar nicht auf den Inhalt der Serie eingehen, denn jeder sollte sie anschauen. Ich habe mir bereits vor Jahren gewünscht, dass „Tote Mädchen lügen nicht“ zur Pflichtlektüre an Schulen wird, dasselbe sage ich nun auch über die Serie.
Die Umsetzung ist durchaus gelungen und die Schauspieler hätten keinen besseren Job machen könnnen. Dabei ist keiner besonders hervorzuheben, denn das gesamte Cast hat die Geschichte so grandios und vor allem glaubwürdig umgesetzt, dass es mich noch immer von den Socken haut, wie echt alles gewirkt hat.

Ihr seht: Auch wenn ich hier gerade ziemlich viel rumschwafle, so fehlen mir trotzdem die Worte, um zu beschreiben, wie es mir beim Anschauen der Serie ergangen ist. Ich habe so viele Dinge gefühlt, so viel durchlebt, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Deswegen rate ich euch einfach: Schaut euch die Serie an, lest das Buch, und denkt darüber nach. Ihr werdet sehen, wie viel Wahrheit darin steckt und womöglich nehmt ihr genauso viel daraus mit, wie ich es tue. Wir müssen aufeinander achtgeben und selbst die kleinsten Dinge können die Lauf einer Geschichte verändern.

Liebe Hannah,
ich weiß, du bist nur eine fiktionale Figur, dennoch habe ich das Gefühl, dein viel zu kurzes Leben mit dir gemeinsam gelebt zu haben. Wir haben gelacht, wir haben viel geweint, wir waren so furchtbar wütend… und ein Teil von mir ist mit dir gestorben.

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