Todsicher

TodsicherKeine Rezension im eigentlichen Sinne, eher eine Kapitulation: An gleicher Stelle wurde schon einmal erwähnt, dass es in Wohngemeinschaften früherer Tage recht eigenwillige Ideen gab, triste Winterabende zu verbringen. Eine Möglichkeit war, alle Bewohner dazu anzustacheln, ihre Plattensammlung unter der Maßgabe zu durchforsten, wer wohl das traurigste, das freudloseste Lied zu Tage fördern würde. Und da die "Kindertotenlieder" von Friedrich Rückert und Gustav Mahler nicht mit den gängigen populärmusikalischen Maßstäben zu messen waren, wurde der Wettstreit mit den Swans und ihrem "Failure" (White Light Form The Mouth Of Infinity/Young God) gewonnen - an Michael Gira kam damals einfach niemand vorbei, auch nicht Ian Curtis, der mit der Liveaufnahme von "Decades" kurz vor seinem Freitod wenigstens den ungeschlagenen Platz zwei sicherte.
Nun aber werden die Karten neu gemischt, denn Anna von Hausswolff hat mit "Ceremony" (City Slang) ein Opus vorgelegt, der Gira durchaus gefährlich werden könnte. Nicht nur dass die Stücke auf der Platte der Dame aus dem schwedischen Göteburg, die mit vollem Namen übrigens Anna Michaela Ebba Electra von Hausswolff heißt, auf Namen wie "Deathbed", "Lithurgy Of Light" und "Funeral For My Future Children" hören, sie sind auch größtenteils mit der klassischen Orgel eingespielt. Das Album war schon im vergangenen Jahr im Handel, wird nun aber noch einmal neu veröffentlicht - wer also einen sicheren Sieg im kommenden Winter einfahren möchte, der sollte in den nächsten Tagen mal beim Händler des Vertrauens vorbeischauen - es lohnt sich. Der Komplettstream des Albums findet sich bei Quietus, ein Interview mit der Künstlerin ebenda.

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