Todesopfer Hurrikan SANDY New York - eine traurige Wahrheit (und mehr)

Ein oftmals in seiner Bedeutung hartes, aber rational unwiderlegbares Sprichwort in Zeiten, in denen die Menschheit (noch) nicht in der Lage ist, in der Zeit zu reisen, lautet: "Was geschehen ist, ist geschehen."
Dies gilt auch für die Auswirkungen des Hurrikans SANDY im Nordosten der USA. Mögen die tödlich verunglückten Opfer des Sturms Frieden und ihre Angehörigen eine angemessene und respektvolle Behandlung während der Zeit der Trauer und danach finden. Unser ganzes Mitgefühl gilt jeder einzelnen der betroffenen Familien.
Es dürfte aber wahrscheinlich auch oder sogar ganz besonders im Sinne der betroffenen Familien sein, alles  nur Mögliche zu tun, um bei zukünftigen Stürmen der Kategorie "SANDY" die Anzahl der Todesopfer  zu verringern. Und wenn dies bedeutet, einen Blick auf das Verhalten vieler Leute - unter anderem auch einiger der Verstorbenen - zu werfen, kann und sollte dies nicht tabu sein.
In irgendeinem unserer Kommentare der letzten Tage haben wir sinngemäß gesagt: "... wer im Jahr 2012 in den USA eine Evakuierungsanordnung nicht beachtet, ist in unseren Augen lebensmüde."
Während die Zahlen der Todesopfer weiter steigen, wird die diesbezügliche Gesamtsituation langsam etwas übersichtlicher. Wir haben die folgende, auf eine relativ kleine Zone limitierte Grafik der Los Angeles Times basierend auf Daten der City of New York, dem New York Police Department, dem Fire Department of New York, Staten Island Advance und dem ESRI nicht bewusst ausgewählt, um unser Anliegen zu unterstreichen, sondern aus dem einfachen Grund, weil es gerade vorlag. Sie zeigt auf Staten Island die Positionen, an denen Todesopfer aufgefunden wurden (schwarze Punkte),  die Positionen von Notunterkünften (graue Dreiecke) und die offiziellen Zonen, in der Zwangsevakuierung (Mandatory Evacuation) angeordnet war (rot):
Todesopfer Hurrikan SANDY New York - eine traurige Wahrheit (und mehr)   
Zum Zeitpunkt der Erstellung der Grafik gab es auf Staten Island 19 bestätigte Todesfälle (unter ihnen ein Geschwisterpaar: ein 2- und ein 4-jähriger Junge). Dreizehn dieser Opfer wurden in der Evakuierungszone aufgefunden, die anderen sechs sehr nahe an der Evakuierungszone. Die Opfer wurden ausnahmslos an der von SANDY am stärksten betroffenen Seeseite (Südost-Küste) von Staten Island gefunden. Es fällt auch auf, dass mehrere der Opfer in ihren Autos vom Wasser heimgesucht wurden, sich also doch noch auf der Flucht befanden. Aber viel zu spät.
Wenn Sie, liebe Leser, uns schon etwas länger folgen, dann beginnen Sie vielleicht ein paar unserer Probleme mit diesem Thema besser zu verstehen. Es geht in erster Linie um die ewige Gratwanderung zwischen übertriebener Warnung und der Unterlassungssünde, mit der jeder, der sich den Warnungen vor Naturkatastrophen verschrieben hat, zu kämpfen hat.
Übertreiben wir es mit den Warnungen, werden Sie uns sehr schnell ignorieren. Untertreiben wir es und lassen unsere Leser trotz besseren Wissens "in ihr Verderben laufen", werden Sie uns auch sehr schnell ignorieren. Aber dann würden wir zusätzlich noch eine Last auf unser Gewissen laden, die unerträglich wäre.
Es besteht also kein Zweifel, auf welcher Seite wir stehen. Wenn sie faktisch begründet ist, gibt es für uns keine übertriebene Warnung. Auch wenn es eben zwölf Mal gut geht; auch wenn sich unsere Leser zwölf Mal beschweren, dass wir gewarnt haben, aber in Wirklichkeit praktisch nichts passiert ist.
Trotz allem versuchen wir immer, moderat zu warnen. Sollten Sie den Eindruck haben, dass diese Einschätzung falsch ist, informieren Sie uns bitte.
Wir sind keine Regierungsbehörde mit Warnauftrag und offiziellem Status, trotzdem haben wir mit dieser Website fraglos eine gewisse Verantwortung übernommen. Unser Vorteil: Niemand kann uns vorschreiben, wie wir zu warnen haben. Wir sind weder von politischen oder anderen Hierarchien noch von Geldgebern abhängig. Deshalb versuchen wir auch, diesen Vorteil zu nutzen und genau so zu warnen, wie wir es für richtig und sinnvoll halten. Wenn dies zur Folge hat, dass Sie, liebe Leser, auf unsere Art der Handhabe sinnvoll (es muss ja zum Beispiel bei den geringsten Anzeichen des Entstehens eines Sturms nicht immer gleich der Urlaub abgesagt werden) und vor allem auf Ihre Sicherheit bedacht korrekt reagieren, dann haben wir richtig etwas erreicht und sind auf einem guten Weg.
Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir auch weiterhin mit einer gewissen Frequenz gewisse Dinge ansprechen und in manchem Fall auch verurteilen werden. Dinge wie zum Beispiel das berühmte: "Ich war vor Ort, als Sturm X durchzog, und das war total harmlos!" - während der Berichterstatter hunderte Kilometer vom eigentlich Impakt entfernt war.
Sensibilisierung für die eigentliche Gefahr, eine gesunde Einschätzung der Situation und eine vernünftige Reaktion - das ist es, wobei wir Sie unterstützen können.
Die meisten von Ihnen sind Urlauber/Geschäftsreisende oder Angehörige von Urlaubern/Geschäftsreisenden. Es sind eigentlich nur relativ wenige Punkte, die für Sie in ihrer Reihenfolge zu beachten sind:
1. Vor der Reise prüfen, ob am Zielort Sturmgefahr besteht. Anhand der "Aggressivität" der Vorhersagen entscheiden, ob die Reise stattfinden oder doch besser verlegt oder abgesagt werden soll.
2. Bereits vor Ort: Die Entwicklung etwaiger tropischer Systeme verfolgen.
3. Bei Gefahr reagieren, nicht ignorieren. Hierbei können unsere Hinweise zum Verhalten bei Sturm und Hurrikan hilfreich sein. Aber viel wichtiger ist es, den Empfehlungen und Anordnungen der erfahrenen Leute vor Ort (Hotelpersonal, Zivilschutz etc.) Folge zu leisten.
Wenn Sie bereit sind, dies zu tun und das Attribut "Leichtsinnigkeit" nicht zu Ihren Stärken zählt, werden Sie auch bei einem stärkeren Sturm keinen persönlichen Schaden erleiden. Sollten Humanität und Hilfsbereitschaft einen besonderen Platz im Sammelsurium Ihrer persönlichen Charaktereigenschaften einnehmen, werden Sie vielleicht sogar eine ganz besonders wertvolle und einfach nur schöne Erfahrung machen, wie Sie Ihnen in Ihrer Heimat kaum vergönnt sein dürfte. Nämlich das Helfen mit eigener Hand an einem Ort mit Menschen, die viel weniger als Sie besitzen, in einer Notsituation (organisierte finanzielle Spenden sind nicht unbedingt der beste Weg, um das Wohlstandsgewissen zu beruhigen). Und glauben Sie uns - wir reden aus eigener Erfahrung - es ist unwahrscheinlich befreiend, befriedigend und erfüllend, so etwas zu tun. Dass man positiv gemeint als "anderer" Mensch in die Heimat zurückkehrt, steht außer Frage.  
Dass dieser Artikel nun eine Transformation (ähnlich wie ein Tropischer zu einem Posttropischen Sturm) vom Titelthema über eine Art Auto-Plädoyer bis hin zum Thema Menschlichkeit erfahren hat, sei der freitäglichen Abendstunde, der uns ausnahmsweise einmal etwas großzügiger zur Verfügung stehenden Zeit und unserer immer noch recht bedrückten Post-SANDY-Stimmung geschuldet.
Um den Kreis trotzdem noch zu schließen, sei klargestellt, dass die Situation eines Bewohners einer sturmbedrohten Zone nicht mit der eines Touristen an selber Stelle vergleichbar ist. Und dass es im besprochenen Fall oftmals nicht einfach nur schlichte Ignoranz ist, die Leute bewegt, sich gerade Evakuierungsanweisungen zu widersetzen. Wir glauben, dass es vor allem die Angst vor Plünderungen, die nach jedem Sturm mit den Dimensionen SANDYs stattfinden, ist, die viele Leute die manchmal fatale Entscheidung treffen lässt.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die aktuellen offiziellen Veröffentlichungen wie zum Beispiel die obige Grafik wie gewohnt Freunde von Verschwörungstheorien auf den Plan rufen. Frei nach dem Motto: Es würde dem Hände-in-Unschuld-Waschen der Regierung doch sehr entgegen kommen, wenn alle oder zumindest die meisten Todesopfer dort gefunden werden, wo laut Regierungsbefehl niemand sein hätte sein dürfen. Und daraus ließe sich doch prima ein - sicherlich nie direkt ausgesprochenes, aber doch fein zwischen den Zeilen verpacktes: "Selbst Schuld! Wir haben getan, was wir konnten." fabrizieren.
Ganz ehrlich: Bedenken Sie einmal, welche Art von Lügengerüst und Mundtotmacherei für solch eine Inszenierung notwendig wäre.
Fazit: Auf das Verhalten der zukünftig von Stürmen betroffenen Bewohner der Vereinigten Staaten von Amerika haben wir keinerlei Einfluss. Man muss dort sehen, was man verbessern kann oder etwas konkreter gesagt, wie man bei den tollen und komplexen Möglichkeiten des vorhandenen Warnsystems die fantastisch guten Prognosen (schrecklicher Ereignisse) so unter die Leute bringt, dass diese auch dementsprechend handeln.
Unser allerwichtigstes Anliegen bei Beginn des Verfassens dieser Zeilen war:
Sollten Sie, liebe Leser, je in die Situation kommen, dass dort (nicht nur in den USA), wo Sie sich gerade aufhalten, eine Evakuierung angeordnet oder auch nur empfohlen wird: Evakuieren Sie bitte um Ihrer selbst willen!    

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