Thomas Backus

Stell Dich doch bitte kurz den Lesern vor! Ich heiße Thomas Backus, bin knapp über 40 Jahre alt, übergewichtig, fühle mich aber nicht so. Ich bin gelernter Metzger (Fachrichtung Schlachten), umgeschulter Industriekaufmann, Videothekenjobber und momentan in einem Callcenter. Wegen des Geldes, klar, aber auch wegen der Lebenserfahrung. Erlebtes lasse ich auch gerne immer wieder in meine Geschichten einfließen, wobei es für mich ein Spiel ist, was und wie viel echt ist, und was meiner Phantasie entspringt.
Wie bist Du zum Schreiben gekommen und seit wann schreibst Du? Wer oder was beeinflusste Dich in der Wahl deines Berufes als Autorin? Übst Du nebenher noch einen weiteren Beruf aus und wenn ja, welchen? Zum Schreiben bin ich gekommen, durch die John Sinclair Leserstory der Woche. Habe eine Geschichte eingeschickt und wurde abgedruckt (und bezahlt). Ich hatte schon immer Verrücktheiten im Kopf umherschwirren, und ich frage mich oft, was wäre wenn ... und ja, ich werde nicht so gut bezahlt, dass ich mit den Honoraren meinen bescheidenen Apetit stillen könnte. Oder den des Vermieters, oder gar meines Autos. 

Der Weg von einer Idee zum fertigen Manuskript: Wie sieht dein Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltest du das Schreiben?

Ich habe immer einen Schreibblock bei mir, und auf dem Nachttisch auch einen. Wann immer mir eine Idee kommt, halte ich das fest. Dann muss ich mit einer Idee eine Weile Schwanger gehen - denn eine Idee ist ja noch keine Geschichte. Doch das Beste ist das Schreiben selbst. Dabei kommen Dinge zutage, an die ich vorher nicht im Traum gedacht habe. Die Figuren entwickeln sich und haben auch einen eigenen Willen. Sie tun selten, was ich von ihnen erwarte. Das ist echt spannend. Mir ist es, als erlebe ich meine Geschichten in diesem Moment. ich leide mit meinen Figuren, und  ich bin froh, dass ich am Ende nicht mit ihnen sterben muss ;-)
Wie bist du auf die Idee zu deinem Buch Zombies - Sie werden dich fressen gekommen?
Um was geht es in dem Buch?
Hat es eine Moral?

Wieder habe ich mich gefragt, was wäre wenn ... wenn morgen UNSERE Welt voller Zombies wäre. Wir sind hier in Deutschland, und es gibt hier nicht so viele schusswaffen wie in USA. Wir Deutschen müssen uns ganz anders behelfen (und das macht es fast noch blutiger). Aber es geht auch darum, wie sich die Toten fühlen, warum sie aus den Gräbern steigen (okay, das meiste sind Vermutungen, oder wird in ihr Verhalten hineininterpretiert - denn die Kommunikation ist in dem Stadium doch sehr eingeschränkt). Dann geht es auch darum, wie sich die Lebenden mit dem Tod auseinandersetzen. Dabei werden Zwischenmenschliche Beziehungen thematisiert. Z. B. werden tote Angehörige in die Leichenresidenz Todesruh abgeschoben, wo sie Fleischabfälle fressen und Marienhof gucken müssen...
Die neuen Spielregeln verändern natürlich auch die Moral der Menschen. Ich zeige auf, wohin es führen kann, wenn wir uns weiterentwickeln, und dabei beziehe ich mich natürlich auch auf das Jetzt. Aus Hartz 4 wird Hartz 5 usw., aber auch Sex und Gewalt (ist ja immerhin ein Zombiebuch)
Du siehst, es geht vor allen Dingen um Moral. Ich sage immer, mein Buch enthält sozialkritische Zombiegeschichten.
Eine weitere Besonderheit: In meinem Buch finden sich Kurzgeschichten. Das habe ich bewusst so gewählt, weil es um Einzelschicksale geht, und der jeweilige Fokus auf eine lebende oder tote Person gelegt wird. Aber es gibt auch einen roten Faden, der die Geschichten miteinander verknüpft. Manche Personen spielen in mehreren Geschichten eine Rolle, manche Geschichten werden aus einem anderen Blickpunkt noch einmal reflektiert.
Aber um es klar zu sagen: Euch erwartet keine Verhaltenswissenschaftliche Abhandlung, sondern ein heftiges Buch mit viel Schwarzem Humor und einem nicht zu unterschätzenden Trash-Faktor. Das Ding ist echt übel!
Hast Du beim Cover mit entscheiden dürfen? Oder hat das der Verlag entschieden, bist Du zufrieden mit dem Cover, hat es für dich eine Bedeutung?Das Cover ist sehr persönlich. Die Apokalyptischen Schreiber (meine Autorengruppe, bei  der ich der Hunger bin) hat bei einem Zombiefilm mitgespielt. Toxic Lullaby. Ich bin gefühlte 3 Sekunden zu sehen - aber wir haben Fotos gemacht. Wir als Zombies. Leider war die Auflösung für das Cover nicht hoch genug, sodass ich mir was einfallen lassen musste. deswegen die Idee mit der Polaroidkamera, die in der Gosse liegt, und das letzte vom Fotografen geschossene Foto zeigt: Die Zombies, die ihn in der dazu geschriebenen Geschichte dann auch ... aber lest selbst.
Das Cover hat für mich Ralph Haselberger gemacht, der unser Apokalyptischer Tod ist (Volker Ilse, unsere Pestilenz, hat eine Gastgeschichte beigesteuert). Von Ralph stammt auch das geniale Cover von IN BLUT GESCHRIEBEN (unsere Apokalyptische Antho).
Wie entstehen die Protagonisten Deines Buches? Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder haben sie auch ab und an mit realen Personen in Deinem Leben zu tun?Es gibt tatsächlich Anspielungen auf reale Personen, aber die werde ich nicht auflösen. na ja, eine Ausnahme mache ich: Der Mönch in der grauen Kutte ... schaut Euch die Fotos von den Apokalyptischen Schreibern mal genauer an ;-)
Wie kommst du auf die Namen deiner Charaktere?
Manchmal sind sie sofort da, manchmal blättere ich solange im Telefonbuch, bis mir eine Eingebung kommt (und ich mixe immer Vor- und Nachnamen!).

Welches gelesene Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Dir hinterlassen und ist aus Deinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken?

Das sind etliche. "Der kleine Hobbit", "Der ... Wunschpunsch", "Moby Dick", "Frühstück bei Tiffany", aber es geht Dir hier wahrscheinlich um den Horror-Bereich. Da ist es fast alles von Stephen King, Die Ratten-Trilogie von James Herbert, Die "Bücher des Blutes" von Clive Barker. Joe Lansdales "Gott der Klinge". Ich lese viel und lasse mich immer wieder gerne begeistern.

An welchem neuen Buchprojekt arbeitest du gerade? Auf was dürfen wir und als nächstes freuen? Kannst Du den Lesern schon etwas vorab verraten?

Ich arbeite derzeit an zwei Büchern. Einmal ein weiteres Zombiebuch, diesmal jedoch ein Roman. Ein Lokalreporter entdeckt hinter den Kulissen eines Pharma-Konzerns üble Machenschaften. Als Waldundwiesenschreiber lässt man ihn jedoch nicht darüber berichten. Also geht es darum, was er weiß, und was er der Öffentlichkeit mitteilen kann ... und um Zombies geht es auch. Es wird auch einige Anspielungen auf das erste Buch enthalten. Ich hoffe, dass ich es nächstes Jahr veröffentlichen kann ... sofern die Welt nicht unter geht.
Der Weltuntergang bildet Projekt 3 (ja, das hätte ich beinahe vergessen, weil mein Text schon ind er 1. Fassung fertig ist). Die Apokalyptischen Schreiber bei Ernst Wurdack. Jeder steuert eine Novelle bei. Ich bringe UFOs, den Cthulhu-Mythos und den Weltuntergang unter einen Hut.
Der Cthulhu-Mythos hat es mir ja angetan. Ich bin ein Fan von Lovecraft, und mittlerweile Mit-Herausgeber einer Anthologiereihe im Verlag Torsten Low. Dort wird dann auch ein Buch erscheinen, dass mir sehr am Herzen liegt. "Eine Symphonie des Schwabbelns". Cthulhu mit Humor. Ein sympatischer Moppel muss zur Kur, und er landet in einem sehr obskuren Kurort, wo er gemästet wird, um an finstere Götter verfüttert zu werden. Das kriegt er aber nur nach und nach raus - und natürlich gefällt ihm das so gar nicht.

Gibt es etwas das du beim schreiben immer bei dir hast?
Nicht wirklich. Ich schreibe auf meinem Laptop, weil ich dabei bequem auf dem Sofa sitzen kann. Ich habe eine externe Tastatur. Und ich trinke dabei gerne Kaffee.
Was ich wirklich brauche, ist Ruhe. deswegen hat mein Laptop auch kein WLAN, sodass mich das Internet (facebook) nicht ablenkt. 

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