TEST: SHADOWS: HERETIC KINGDOMS – Seelen futtern für den guten Zweck

Freunde des Lootens und einer Vielzahl von spielbaren Charakteren dürften an dem isometrischen Action-RPG der etwas anderen Art mit dem Titel SHADOWS: HERETIC KINGDOMS Gefallen finden. Seit November ist das neue Werk von bitComposer und Games Farm für Windows-PC entweder im Handel oder auf Steam zum Preis von 29,99 € erhältlich.

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Die konventionelle Struktur eines RPGs besteht aus einem Helden, der am Anfang des Spiels einer bestimmten Klasse zugeordnet werden muss (Magier, Krieger, et cetera) und sich in einer Welt bewegt, in der die Grenze zwischen Gut und Böse in den meisten Fällen klar ersichtlich ist. SHADOWS: HERETIC KINGDOMS bricht mit diesen etablierten Prinzipien und gibt Zockern die Möglichkeit, nicht nur 15 verschiedene Figuren zu spielen, sondern besetzt die Rolle des Protagonisten obendrein mit einem seelenverschlingenden Dämon. Dieser sogenannte Devourer, der in der deutschen Version als Verschlinger bezeichnet wird, kann sich die Seelen der Toten einverleiben und sie kontrollieren. Doch diese Kreatur, die gemeinhin mit dem Bösen in Verbindung gebracht wird, ist in SHADOWS: HERETIC KINGDOMS paradoxerweise die letzte Hoffnung für die Sterblichen, deren Welt kurz vor dem Untergang steht.

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Bevor das eigentliche Abenteuer starten kann, wird der soeben erwähnte Verschlinger von einer mysteriösen Person beschworen und der Spieler steht vor der (ausschließlich am Anfang vorhandenen) Qual der Klassenwahl und muss sich zwischen einem Bogenschützen, einer Magierin, und einem Barbaren entscheiden. Die Wahl dieser ersten Marionette ist übrigens entscheidend für spätere Nebenaufträge. Im Verlauf der Handlung kann der Verschlinger 15 unterschiedliche Charaktere als Marionetten beherrschen und maximal 4 davon ständig „bei sich tragen“, zwischen denen nach Belieben gewechselt werden kann. Einige der verstorbenen Individuen, denen dieses Schicksal zuteil wird, verfügen über persönliche Hintergrundgeschichten – zwischen ihnen und dem Dämon können sich daher auch ab und zu Reibereien entwickeln.

Zocker können frei zwischen den beiden Bereichen der Ingame-Welt wechseln und agieren in der Schattenwelt als Verschlinger, in der Welt der Menschen hingegen als jeweilige Marionette. Durch die Alternation können nicht nur Gegner umgangen oder neue entdeckt werden, in Teilen werden auf diese Weise auch neue Wege ersichtlich. Darüber hinaus können sich Spieler nicht nur an einer Vielzahl von Szenerien, wie beispielsweise Wüstenstädten sowie Grabmälern, und dem Wechsel zwischen Tag und Nacht erfreuen. Es ist ihnen ebenfalls möglich, den Verlauf des Spiels aufgrund der großen Entscheidungsfreiheit, die ihnen eingeräumt wird, durch ihre Handlungen zu beeinflussen.

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Was nach viel Spaß klingt, wird leider durch die Umsetzung geschmälert. Die eher undynamischen Kämpfe gegen fiese Gegner wie zum Beispiel Riesenspinnen und Mumien werden schnell eintönig, weil sich die verfügbaren Attacken der einzelnen Charaktere stark ähneln und auch mithilfe der Skill-Bäume keine ausgefeilteren Angriffe erlernt werden können. Wegen der hohen Anzahl an spielbaren Figuren sind viele Items nur mit bestimmten Marionetten kompatibel, was dazu führt, dass viele gefundene Objekte gleich beim nächsten Händler verscherbelt werden. Angenehm ist hingegen, dass sich Spielfiguren nicht nur mit den üblichen Heiltränken oder Kräutern, sondern auch mit den Seelen besiegter Gegner heilen können und das Craften von Items möglich ist.

Fazit: Für Fangirls und -boys wird mit diesem Spiel die HERETIC KINGDOMS-Reihe erweitert, denn die Geschehnisse des neuen Teils ereignen sich 20 Jahre nach der Geschichte, die in KULT: HERETIC KINGDOMS erzählt wurde. Ansonsten überzeugt das Spiel durch den Bruch mit gängigen RPG-Konventionen, aber leider nicht durch sein Kampf- und Itemsystem.


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