Tauchparadies Tioman Islands


Im dritten Teil des Berichts über seine Erlebnisreise nach Malaysia schwärmt Reiseprofi Christian von den wunderschönen Tioman Islands und was diese zu einem wahren Paradies machen.

Erlebnisreise Malaysia: Tioman Islands

Tioman Islands, Malaysia

Auch wir können uns der Wirkung, die hochglanzpolierte Fotos von Traumstränden und türkisklarem Wasser auf den Stadtmenschen gemeinhin ausüben, nicht ganz entziehen. Nur haben uns die langjährige Arbeit in der Tourismusbranche und die zahlreichen Reisen in exotische Länder gelehrt, dass das Versprechen auf einige Urlaubstage im Paradies gar nicht so einfach einzulösen ist. Definieren wir "Paradies" einmal so: fernab vom eigenen Alltag, ein versteckter oder zumindest nicht zu überrannter Küstenabschnitt, weiβer Sandstrand mit ein paar schattigen Plätzchen, angenehme Bedingungen zum Baden im Meer, gut verträgliches Klima und ein Mindestmaβ an Sonne, weitestgehend intakte Umwelt und eine artenreiche Natur, eine der eigenen Gewohnheit in punkto Ausstattung, Sauberkeit und Service entsprechende (besser: sie übertreffende) Unterkunft, sowie abwechslungsreiche Optionen den Tag auch tatsächlich so als wäre man im Paradies zu verbringen. Bis hierher schaffen es noch eine Reihe von klassischen "Traumzielen". Allerdings möchten wir ein weiteres, für uns entscheidendes Kriterium hinzufügen: Authentizität. Wenn wir (fast) bis ans andere Ende der Welt reisen, möchten wir auch tatsächlich in eine andere Welt eintauchen und nicht in einem sterilen Luxusresort mit levierten Neureichen landen, die von einem ganzen Tross untertäniger Bediensteter umschmeichelt werden. Malediven oder Bahamas? Hauptsache das Club Sandwich schmeckt! Da nehmen wir lieber die Fährte der Backpacker auf - die wissen oft am Besten, wo diese einzigartigen Fleckchen Glück zu finden sind. Eine wilde Insel und ein bisschen Extra Komfort, wir sind ja nicht mehr zwanzig, das wäre es doch! Wir haben sie gefunden, Tioman Islands im Osten des malaysischen Festlands! 

Erlebnisreise Malaysia: Unterkunft direkt am Strand

Melina Beach Resort, Tioman Islands

Obwohl schon vor Jahrzehnten von der New York Times entdeckt, hat die Insel ihren Charme behalten und die Trend-hinterher-Reisenden haben sich längst nach Thailand und später nach Vietnam und Kambodscha verlegt. Mit den Insulanern, deren sonniges Gemüt durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist, kommt man am besten auf der Ostseite der Insel ins Gespräch. Dort gibt es dann auch nur einen Ort, Juara, dessen urige Strandpromenade von einfachen Herbergen und Cafés gesäumt ist. Einer der Dorfbewohner unterbricht sein Backgammonspiel und führt uns zu Mr. M (heiβt tatsächlich so), mit dem wir nach einer vierstündigen Wanderung von Tekek nach Juara verabredet sind. Er soll uns im Jeep zurück auf die Westseite bringen. Während der Fahrt zeigt er uns Fotos von all den Tieren, die er und seine Familie im Urwald entdeckt oder sogar zu Hause zu Besuch hatten: Affen, Skorpione, eine gelbe Kobra. Wir überlegen einen Moment,ob wir froh oder traurig sein sollen, dass wir zumindest die letzten beiden Arten bei unserer Wanderung zuvor nicht zu Gesicht bekommen haben. Aber ein Leguan von beträchtlicher Gröβe, diverse vor uns flüchtende Schlangen und zahlreiche, farbenprächtige Schmetterlinge sind ja auch nicht schlecht. Zwei Drittel des Weges verlaufen über halbwegs markierte Pfade mitten durch den Dchungel. Die Wildnis-Bilder vor unseren Augen und die Geräuschkulisse um uns herum machen das Ganze zu einem eindrucksvollen Erlebnis, wie es uns bei Urwaldtouren in anderen Teilen der Erde bisher nicht vergönnt gewesen ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir nur zu zweit und ohne Führer unterwegs sind und uns so voll auf unsere Umgebung einlassen können. Jetzt allerdings sind wir dankbar in einem klimatisierten Auto zu sitzen um in Kürze auf ein Schnellboot in Richtung unserer Lodge umzusteigen. Wir haben uns für unseren viertägigen Aufenthalt das Melina Beach Resort ausgesucht. Das Japamala, offenbar das beste Resort auf Tioman, hatte nur noch die im Internet gar nicht so reizvoll aussehende Suite zum Preis von 360 Euro pro Nacht zu bieten. Da ist uns das Melina für 90 Euro die Nacht lieber, auch wenn uns das Hippie Flair im ersten Moment noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheint. Doch genau dass gefällt uns nach kurzer Zeit besonders gut. Überall barfuβ auf Sand, herrlich! Unsere "Rock Villa" ist direkt am Strand gelegen und hat einen Aufenthaltsraum und ein gegen einen Felsen errichtetes Schlafzimmer mit Blick aufs Meer. Das Bad ist etwas merkwürdig konzipiert, der Boden der Dusche und die Toilette sind ebenerdig und den groβen Spiegel hat man beim Zähnputzen im Rücken. Patrick, der irische Besitzer der Anlage erzählt uns an der Bar, dass die Bäder über den Winter komplett renoviert werden. Auβerdem werden neue Bungalows verschiedenen Typs eröffnet, die Buchungen scheinen sich sehr positiv zu entwickeln. 80% der Gäste sind übrigens aus Deutschland, was uns dann doch ein bisschen wundert, schlieβlich sind wir während unserer übrigen Reise durch Malaysia auf sehr viel weniger Deutsche getroffen, als wir das erwartet hätten. Patricks Team ist sehr um die anwesenden Gäste bemüht, allerdings wären bei Ankunft ein paar wichtige Hinweise angebracht gewesen, damit man beispielsweise bei aller überschwänglichen Freude, endlich schnorcheln zu gehen, nicht als erstes in einen Stachelrochen tritt. Ein gewaltiges Exemplar dieser Spezie jagt meiner Frau dann auch kurz darauf einen ziemlichen Schrecken ein, ein schmerzvolles Aufeinandertreffen bleibt uns aber glücklicherweise erspart. Ganz im Gegenteil, am Abend lassen wir uns im Nachbarort den Stachelrochen mit einer köstlich scharfen Barbecue Soβe servieren. Tags darauf wird die Erforschung der umliegenden Unterwasserwelt fortgesetzt. Ich will endlich Tauchen gehen, schlieβlich habe ich extra einen Monat vorher noch meinen Padi Open Water Tauchschein gemacht. Amy vom Melina möchte mir im breitesten Amerikanisch säuselnd helfen, den Tauchgang zu organisieren. Die Paya Divers Cove Tauchschule von Onkel Ben (schon der zweite lustige Name an diesen Tagen) sei die einzige Tauchschule von der man wisse, dass sie seriös arbeite und alle Versicherungen abgeschlossen habe. Ich werde die Vermutung nicht los, dass es hier eher um Gefallen bzw. um Provisionszahlungen unter verbündeten Insulanern geht. Ein Tauchgang mit Greg, der die Geschäfte in Onkel Bens Abwesenheit führt und ein Tauchgang mit Tioman Dive Centre in Tekek bestätigen mich in dieser Annahme. Letztere erscheint mir sehr viel professioneller organisiert und darüberhinaus günstiger zu sein. Harry ist ein echter Sympathiebolzen, er erklärt uns bei einer Tasse Tee die Abläufe und übergibt dann an Claire, die mit uns zur nahegelegenen Rengis Island fährt. Für einen Anfänger wie mich genau richtig: Bis zu 11 Meter Tiefe sind völlig ausreichend um Clown Fish, Trigger Fish, Kugelfische und einen „Barracuda-Regen“ zu erleben. Ja es gibt sie, die paradiesischen Orte auf dieser Welt, an denen man es gut und gerne auch länger als 4 Tage aushält.

Erlebnisreise Malaysia: Tauchparadies Tioman Islands

Christian kurz vorm Tauchgang auf Tioman Islands


Unterkunft Melina Beach Resort: 200 – 450 MYR (ca. 50 – 110 €)Wasser Taxi Tekek – Melina Beach: 25 MYR pro Person (ca. 6 €)Gegrillte Stachelroche mit Chilli-Barbecue Sosse: 30 MYR (ca. 7 €)Tauchgang mit Ausrüstung: 210 MYR (ca. 52 €)
Beste Reisezeit Tioman Island: April - September


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