Tag des Okkultismus – der amerikanische National Occult Day

Immer wenn man denkt, dass die kuriosen Feiertage mit Gruselfaktor gegen Ende Oktober hinter uns liegen, hat der Rahmenkalender unserer US-amerikanischen Nachbarn noch etwas in dieser Richtung parat. So wird in den USA – nach dem Heul-den-Mond-an-Tag (engl. Howl at the Moon Day) am 26. Oktober, dem Tag des verfluchten Kühlschranks (engl. Haunted Refrigerator Day) am 30. Oktober und dem Tag der Zauberei (engl. National Magic Day) am 31. Oktober – der heutige 18. November als der sogenannte Tag des Okkultismus (engl. National Occult Day) begangen. Nehme ich natürlich gerne zum Anlass, der Sache hier im Rahmen der kuriosen Feiertage nachzugehen. Um was geht es also bei diesem Ehrentag des Okkulten?

Kuriose Feiertage - 18. November - Tag des Okkultismus – der amerikanische National Occult Day (c) 2014 Sven Giese

Ein Ehrentag für das geheime Wissen des Okkultismus

Neben den eingangs bereits genannten Feier- und Aktionstagen kommt einem natürlich auch sofort die inhaltliche Nähe zum Tag der außersinnlichen Wahrnehmung (engl. Psychic Day) am 4. August in den Sinn. Eine weitere Gemeinsamkeit: Auch im Falle des heutigen National Occult Day ist leider völlig unklar, von wem er ins Leben gerufen wurde, seit wann er begangen wird und warum man sich ausgerechnet für den 18. November als Datum entschieden hat. Insofern tue ich mir hier – wie gehabt – wohl einen großen Gefallen, indem ich mich auf eine begriffliche Definition beschränke und den Rest der jeweils eigenen Interpretation bzw. Phantasie des Betrachters überlasse. Dabei ist der Begriff des Okkultismus selbst eigentlich schon relativ unscharf, denn unter ihm werden eine Reihe von Bereichen, Praktiken und weltanschaulichen Systemen subsumiert, die bei näherer Betrachtung eigentlich nur bedingt etwas miteinander zu tun haben. Exemplarisch sei hier auf die Vielzahl an okkulten Spinnern verwiesen, die sich im Rahmen des Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien finden lassen.

Okkultismus – Versuch einer begrifflichen Annäherung und Interpretation

Durch diese Subsumierung erhält die Bezeichnung okkult allerdings eine esoterische, paranormale, mystische oder übersinnliche Bedeutung mit leicht abwertender Tendenz. Entsprechend vielfältig ist hier auch das Angebot, nämlich eigentlich alles, was auf den ersten Blick nicht empirisch belegbar bzw. messbar ist. Der Okkultismus (abgeleitet vom lat. occultus – dt. verborgen, geheim oder verdeckt) im wissenschaftlichen Sinne meint aber primär eine Reihe von spezifischen esoterischen Strömungen wie dem Spiritismus und die Theosophie im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Grundsätzlich können hier dann mit dem empirischen (Erforschung okkulter Phänomene) und dem esoterischen (Geheimwissen, welches nur Eingeweihten zugänglich ist) Okkultismus zwei zentrale Richtungen differenziert werden. Unter Rückgriff auf die esoterische Richtung und ihr Verständnis des Okkultismus als Geheimwissen ließe sich zumindest auch in Ansätzen erklären, weshalb zum heutigen Feiertag so gut wie keine Hintergrundinformationen vorliegen. ;)

Aus heutiger Sicht geht man aber davon aus, dass der Okkultismus und seine verschiedenen (regionalen) Strömungen als Gegenbewegung zur Moderne und Abkehr vom rationalen Weltbild der durch die Aufklärung propagierten Vernunft zu deuten ist. Okkultismus wird hier im Sinne von Theodor W. Adorno und James Webb vor allem als Flucht vor der Vernunft gedeutet. Ein anderer Interpretationsansatz bestreitet diese Fluchtbewegung zwar ebenfalls nicht, sieht diese jedoch als elementaren Bestandteil der Moderne selbst.

Weitere Informationen zum Tag des Okkultismus


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