stuttgarter charakterköpfe

stuttgarter charakterköpfeZu den „Helden des Südwestens“ passen prima die „Stuttgarter Charakterköpfe“: markant, haargenau und sehr persönlich – so portraitieren Wilhelm Betz und Uwe Bogen x Stuttgarter, die ihre Stadt nennenswert prägen und mitgestalten. Dabei sind Unternehmer, Moderatoren, Entertainer, Kabarettisten, (Sterne-)Köche, Opernsänger, Jazzgitarristen, Tanzlegenden, Fußballspieler, Intendanten und Schulleiter, Winzer, Autoren und last but not least Fotografen aller Genres.

Die Auswahl ist bekennend subjektiv und dem portraitgeschulten Interesse von Wilhelm Betz geschuldet. Immerhin gab es das Schwarzweiß-Fotoprojekt „Stuttgarter Charakterköpfe“ mitsamt Ausstellung bereits vor der Buchausgabe. Und bevor sich meine Leserinnen, wie ich anfänglich selbst, ein bisschen echauffieren – die Frage, warum im Buch nur Männer vorkommen, beantwortet Uwe Bogen gleich im Vorwort:

Wilhelm Betzens spezielle Aufnahmetechnik und Nachbearbeitung zeigt jede Pore überdeutlich, während sich weibliche Eitelkeit eher mit weichem Licht und wohlwollender Reusche wohlfühlt. Trotzdem trau(t)en sich – wie ich aus allererster Hand erfahren habe – auch einige Stuttgarterinnen und ihre Portraits erscheinen noch dieses Jahr in der weiblichen Ausgabe der Stuttgarter Charakterköpfe.

Doch zurück zu den männlichen Stuttgartern! Da die einzigartigen Bilder von Wilhelm Betz im Grunde für sich sprechen, konzentriert sich Uwe Bogen in den knappen Begleittexten aufs Wesentliche: auf die Stärken und Schwächen des jeweils Portraitierten, was er an Stuttgart liebt, was ihn im Kessel ärgert und was er sich für die Landeshauptstadt wünscht.

Und da zeigt sich schnell, dass eine Schwäche je nach Situation zur Stärke werden kann und umgekehrt. Auch bei den Wünschen wird rasch klar: der immer noch spürbare Minderwertigkeitskomplex der „Kehrwochen“-Metropole Stuttgart, schier blinde Bau- und Abrisswut sowie Staus und Feinstaubbelastung tun der Stadt und ihren Bewohnern einfach nicht gut – da sind sich Vincent Klink,  Gerhard Raff, Bernd Kreis, Werner Schretzmeier, Herbert Joos, Richard Böhmer, Cornelius Hauptmann und Gert Aldinger einig!

Und da ist derzeit guter Rat teuer, wenn schon der Einzelhandel vor der Stadtverwaltung aktiv wird und Lösungen anbietet. „Das“ mit dem Vfb, mit dem große Literaturfestival – ein Wunsch von Wolfgang Schorlau – sowie mehr Kunst und Kultur wie Werner Schretzmeier visioniert, scheint derzeit eher machbar. Und wer Stuttgart kennt, weiß, dass der Status „Kulturhauptstadt“ nicht von ungefähr kam, sondern dem unermüdlichen Engagement vieler Charakterköpfe zu verdanken ist.

„Stuttgarter Charakterköpfe“ ist eine eindrucksvolle Fotogalerie für zuhause, mit ganz persönlichen Ein- und Ausblicken – ein Buch, das man immer wieder gerne durchblättert. Genau deshalb bin ich jetzt schon sehr gespannt auf die „Lady-Edition“.

Wilhelm Betz, Uwe Bogen „Stuttgarter Charakterköpfe“, 128 Seiten, 60 Schwarzweiß-Fotos, Hardcover, 29 Euro 90, Silberburg-Verlag



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