Still Alice

Still AliceTitel: Still Alice
Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Drehbuch: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Musik: Ilan Eshkeri

Produktionsland: USA, Frankreich
Dauer: 101 Minuten
Erscheinungsdatum: 2014
Altersfreigabe: FSK 0

Log-Line:
Die 50-jährigen Professorin Alice Howland, lehrt an der Columbia University Linguistik, steht Mitten im Leben, doch Kleinigkeiten beunruhigen sie. Immer öfters fallen ihr Worte einfach nicht mal ein und als sie beim Joggen die Orientierung verliert, auf einer Strecke, die sie fast jeden Tag meistert, begibt sie sich zum Arzt und die Diagnose ist schockierend: ein seltener Fall vom frühren Alzheimer. Es wird genetische weitergegeben, sprich, auch ihre Kinder könnten das Gen in sich tragen, durch einen Test, könnten sie es feststellen lassen. Die Furcht ist groß, Alices Zustand verschlechtert sich rasent und die Situation wird zu einer Zerreißprobe für die Familie

Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich dazu keine Rezension schreiben, aber als ich dann las, wie viele diesen Film positiv bewerten, muss ich einfach doch einen Kontrast setzen, weil, nun wie soll ich sagen, nach den Lobhymnen die man hörte, war meine Erwartung groß, die Enttäuschung letztlich über umso größer.

Alice Howland [Julianne Moore] ist gefestigt in ihrem Leben, Kleinigkeiten bringen sie dazu einen Arzt aufzusuchen, welcher die schockierende Diagnose Alzheimer stellt. Jetzt könnte man denken, ein Familiendrama nimmt ihren Lauf, aber Pustekuchen. Zuerst ist natürlich die Angst, den drei Kinder überhaupt etwas von der Diagnose zu sagen, wo doch schon der Mann [Alec Baldwin], naja sagen wir, nicht sonderlich gefühlvoll reagiert, es ist mehr ein Nichtwahrhabenwollen, was nachvollziehbar ist und auch die Sorgen der Kinder, dass sie das Gen in sich selbst tragen, krank sind, aber irgendwie, niemanden scheint es so wirklich so interessieren wie es Alice geht, einzig die jüngste Tochter Lydia [Kirsten Stewart] fragt auch einmal nach. Das schwarze Schaf der Familie übrigens, die von den Geschwistern belächelt wird, versucht sie sich doch in L.A. als Schauspielerin, während sie brav studieren. Ehrlich, für mich war besonders die ältere Schwester der absolute Snob, die sich für Fräulein Wunder hielt. Kann man so machen, stört, aber noch mehr stört, als es mit Alices Zustand bergab gibt, bekommt man von ihr gar nichts mehr mit, genauso von dem Bruder. Die jüngste Tochter übernimmt die komplette Verantwortung. Warum? Keine Ahnung, weil einfach nicht gezeigt wird, wie die beiden Geschwister damit umgehen. Es fehlt absolut im Film, auch Alices Mann John findet keinen Platz, man kann sich selbst zusammenreimen, wie die wohl mit der Situation umgehen, beleuchtet wird es nämlich nicht. Sicherlich, Alice ist die Hauptperson, es ist er Verfall, der dokumentiert wird, aber für ein Gesamtbild wäre es notwendig gewesen, auch zu sehen, wie die Familie die Situation meistert.

Alice Zustand verschlechtert sich rasch, für mich als Zuschauer war es aber nicht offensichtlich, in welchen Zeitraum es stattfindet. Bernhard meinte, beachtet man das Wetter, könnte man von einem Jahr ausgehen, aber mal ehrlich, auf das Wetter habe ich nicht geachtet, für mich sollte so etwas offensichtlich sein, eine kleine Einblendung „2 Monate später“ oder ähnliches und jeder weiß Bescheid.

Szenen werden angedeutet, man denkt sich, jetzt kommt der Knall, jetzt gibt es einen Ruck in der Familie und dann, dann kommt nichts. Dinge geschehen, die absolut und eindeutig auffallen, denen Beachtung geschenkt werden muss, von vielen Seiten, aber es kommt einfach nichts. Man darf sich wieder selbst zusammenreimen, wie die Familie eventuell damit umgeht, gezeigt wird es nicht. Gut, ein bisschen sollte man sich selbst in den Film einbringen, alles braucht man nicht vorgekaut, aber bei essentiellen Dingen, da braucht man dann doch einfach Bilder, um zu verstehen, was die Macher bei einem erreichen möchten.

Das Ende, da haben sich meiner Meinung die Macher in die Nessel gesetzt. Es gibt nämlich kein Ende, noch offene Stränge, aber ich denke, gerade hier muss es einen Schluss geben, damit man die volle Härte dieser Krankheit spürt, so ist es nur ein, mal dir selbst aus, wie die Familie damit umgeht, wie es Alice geht usw. Mir kam es so vor, als hätten die Macher auch einfach keine Lust gehabt, die Krankheit in ihrer vollen Stärke zu zeigen.

Weil man im Schlechten aber auch was Gutes findet: Es gab eine Rede in dem Film, die Alice vor einem Publikum hält, über das Thema Alzheimer und hier, hier kam die Gänsehaut auf. Plötzlich wurde einem klar und deutlich vor Augen geführt, was Alzheimer letztlich bedeutet, wenn man selbst weiß, das man komisch wird und diesen Verlauf einfach nicht aufhalten kann.

Fazit:
Mich konnte der Film nicht sonderlich berühren oder beeindrucken, allerdings: Julianne Moore hat verdient den Oscar erhalten, weil es beinahe sie alleine ist, die den Film trägt. Auch Kirsten Stewart liefert eine gute Leistung ab, von der man sagen kann, ganz solide. Dieser Film lebt durch die Schauspieler und verliert sich ein wenig im Inhalt, in dem geheimnisvoll-sein wollen, aber damit einfach nur ganz viele Lücken hinterlässt.

 Mein Rating:
6/10

http://www.imdb.com/title/tt3316960/?ref_=fn_al_tt_1

http://www.rottentomatoes.com/m/still_alice/

https://de.wikipedia.org/wiki/Still_Alice_–_Mein_Leben_ohne_Gestern



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