Stellen Sie sich vor Ihre Frau ist krank und sagt es Ihnen nicht

Wir können nicht wegschauen – Stellen Sie sich vor, Ihre Frau ist krank, sie hat Krebs. Aber sie sagt es Ihnen nicht, denn sie weiß, dass Sie kein Geld haben, um ihre Behandlung zu bezahlen. Ihre Kinder können nicht zur Schule gehen. Ihre Söhne müssen arbeiten, weil Sie selbst sich verletzt haben und die Familie nicht mehr ernähren können. Sie leben in einem kleinen, mit Schimmel befallenen Raum, in dem einige Matratzen auf dem kalten Boden liegen. Und wahrscheinlich wirft der Vermieter sie bald hinaus, weil Sie die Miete nicht mehr bezahlen können.

Dies ist die Geschichte von Faisal, einem jungen Vater und syrischen Flüchtling in Jordanien. So wie Faisal geht es unzähligen der inzwischen 2,5 Millionen registrierten Flüchtlinge aus Syrien, die in Jordanien und anderen Ländern Zuflucht gesucht haben. Täglich müssen sie unzumutbare Entscheidungen treffen: Schicken wir unsere Kinder zur Schule oder lassen wir sie arbeiten, damit wir unsere Miete bezahlen können? Welche der wenigen Erinnerungsstücke, die wir aus unserer Heimat mitnehmen konnten, verkaufen wir, um etwas zu essen haben? Den Heizofen oder den Ehering?


Eine Umfrage der Hilfsorganisation CARE hat ergeben, dass neun von zehn Flüchtlingen in Jordanien bei Verwandten, Vermietern, Ladenbesitzern oder Nachbarn in der Schuld stehen. In vielen Fällen werden junge Söhne zu Haupternährern der Familie. Die Umfrage zeigt, dass nur die Hälfte der syrischen Flüchtlingsjungen derzeit die Schule besucht. Eine ganze Generation von Kindern ist verloren, damit steht die wichtigste Investition für Syriens Zukunft auf dem Spiel: Bildung.

Ein Schwerpunkt der Arbeit von CARE und anderen Hilfsorganisationen ist die Bereitstellung von Bargeldhilfe: Es ist eine der einfachsten und effizientesten Möglichkeiten, städtischen Flüchtlingen zu helfen und unterstützt gleichzeitig die lokale Wirtschaft. In Jordanien ist jeder zehnte Bewohner inzwischen ein Flüchtling aus Syrien. Das belastet auch die Gastgemeinden, denn Lebensmittelpreise steigen, Ressourcen werden knapper, Klassenräume voller.

Doch die humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge ist dramatisch unterfinanziert. Nach Schätzungen müssen im Jahr 2014 rund drei Milliarden Euro aufgebracht werden, um die Grundbedürfnisse der vertriebenen Menschen zu decken. Auch CARE hat bisher weniger als ein Viertel seiner benötigten Gelder eingenommen. Wir dürfen nicht zulassen, dass syrische Kinder und Jugendliche zu einer verlorenen Generation werden, die in Armut und ohne Chancen aufwächst. Wir können nicht zusehen, wie Tausende von Flüchtlingen an behandelbaren oder chronischen Krankheiten sterben, weil sie sich den Arztbesuch nicht leisten können. Wir können nicht zulassen, dass Eltern ihre Söhne zur Arbeit schicken müssen anstatt in die Schule. Wir können nicht tolerieren, dass Männer wie Faisal hilflos mitansehen müssen, wie ihre Frauen leiden. Wir dürfen nicht wegschauen, nicht im inzwischen vierten Jahr der Gewalt in Syrien und des nicht abreißenden Flüchtlingsstromes. Wir alle können und wir müssen mehr tun, um den Menschen aus Syrien zu helfen, über die Runden zu kommen.

Von Johanna Mitscherlich

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