Start-Up und Finanzierung

Start-Up und FinanzierungEin sehr wichtiges Thema, sowohl aus privater als auch aus unternehmerischer Sicht, ist die Finanzierung des Start-Ups. Hierbei muss man unterscheiden zwischen der Finanzierung der Gründung und der Finanzierung seines eigenen Lebens, wenn man (noch) kein festes Gehalt auszahlen kann. Zum Glück gibt es hier viele verschiedene Möglichkeiten.

Noch bevor ich angefangen habe den Business Plan oder den Finanzplan zu erstellen habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich mein Start-Up und mein eigenes Leben weiter finanzieren kann. Die Gründung und das Unternehmen benötigen ein gewisses Kapital, aber ich möchte auch nicht verhungern müssen. Bei solchen Überlegungen denke ich mit Freude an das Leben als Angestellter zurück, wenn das Gehalt pünktlich und in einer bestimmten Höhe am Ende des Monats auf dem Konto einläuft. Doch mit dieser Sicherheit ist es nun vorbei!

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten sich und sein Start-Up fremd zu finanzieren. Erstens durch nicht rückzahlbare Zuschüsse, durch Beteiligung von Investoren z.B. Business Angels oder durch Fremdkapital in Form von (Bank-)Krediten. Darüber hinaus kann man die Finanzierung auch komplett aus der eigenen Tasche bezahlen, was jedoch ein gewisses Mindestmaß an finanziellen Mitteln voraussetzt. Alternativ kann man auch zumindest den Start und die erste Phase (Seed Phase) selbst finanzieren und erst wenn sich das Konzept als erfolgreich herausstellt eine weitere Finanzierungsform für das Wachstum wählen.

Am besten sind natürlich die Zuschüsse, da man hier Kapital zur “freien” Verfügung gestellt bekommt (meistens frei) ohne, dass ein Dritter den Einsatz des Kapitals bestimmt oder im Unternehmen mitsprechen möchte. Beispiele hierfür sind der Gründerzuschuss der Agentur für Arbeit und das Exist Gründerstipendium für innovative und technologieorientierte Projekte. (Die Aufzählung von Beispielen ist nur ein kleiner Auszug, es gibt viele mehr.)

Fremdkapital in Form von Krediten kann man als Gründer von Banken oder aber auch von Freunden/Bekannten/Verwandten bekommen. Zumindest bei den Banken ist eine solche Finanzierung aber meist sehr schwierig, wenn noch keine Erfolgsgeschichte vorzuweisen ist. So machen die Banken zwar häufig “Werbung” für ihre Günderprogramme, z.B. durch Vorträge bei Gründerveranstaltungen, die Erfolgswahrscheinlichkeit für ein Darlehen ist aber, je nach Vorhaben, eher gering. Darüber hinaus belastet Fremdkapital sowohl den Ertrag als auch die liquiden Mittel durch die Bezahlung von Zinsen. Darüber hinaus prüft die Bank ein Start-Up regelmäßig sehr genau und gibt Vorgaben (sog. Covenants) für Kennzahlen z.B. Umsatz und Eigenkapitalquote, die unbedingt eingehalten werden müssen, da die Bank sonst den Kredit sofort fällig stellen wird. Bei Krediten von Freunden/Bekannten/Verwandte findet vermutlich eher keine Prüfung der Idee statt, jedoch kann ein solches Darlehen, insb. bei drohendem Verlust, eine Freundschaft sehr stark belasten. Dann doch eher den Freund/Partner als Mitunternehmer ins Boot holen und so die Verantwortung teilen – siehe nächster Punkt.

Die dritte Möglichtkeit ist einen Investor in Form von Business Angels o.ä. ins Boot zu holen. Der große Vorteil ist, dass der Business Angel die Idee auch sehr genau evaluieren und mögliche Schwachpunkte aufzeigen wird. Darüber hinaus hilft der Business Angel indem er aktiv seine Kontakte und seine Erfahrung einbringen kann. Auf der anderen Seite wird der Business Mitunternehmer, er hält Anteile an Eurem Unternehmen, und hat damit auch die verbundenen Mitspracherechte, je nach Höhe der Anteile. Die Suche nach Business Angels ist nicht sehr schwer, es gibt viele Veranstaltungen und Plattformen, jedoch ist es im zweiten Schritt eine große Herausforderung einen solchen von seiner Idee zu überzeugen. Insofern ist es aber ein Vorteil, da hier rigoros alle Schwachstellen aufgedeckt werden (müssen).

Ich selbst habe mich entschieden für eine Mischung der einzelnen Finanzierungsarten. Ich habe genug Geld zur Seite legen können, um den Start des Unternehmens aus eigener Tasche finanzieren zu können. Das zwingt mich dazu möglichst schlank anzufangen und mich nicht mit Kosten zu überladen. Für mein privates Überleben beantrage ich den Gründerzuschuss der Agentur für Arbeit, was ca. 70% meines letzten Netto-Gehaltes plus 300 EUR pro Monat für 6 Monate entspricht. Das würde meinen Start sehr gut absichern, sofern es genehmigt wird. Ich sitze im Augenblick vor einem 30-seitigen Formular der Agentur für Arbeit und versuche zu Verstehen, was andere “Arbeitslose” schon seit langem zu beherrschen scheinen – ich frage mich ernsthaft wie ein drittklassiger Betrüger so ein System versteht und überlistet.

Sobald sich mein Konzept als erfolgreich beweist möchte ich die Finanzierung des Wachstums entweder mit einem KfW-Förderkredit für Gründer oder aber mit einem Business Angel Investor sichern. Aber das sind alles Gedankenspiele für die Zukunft, im Moment steht erstmal der Gründerzuschuss im Mittelpunkt.

Solltet ihr Fragen zu den Themen Business Angel, Business Plan, Gründerzuschuss o.ä. haben, kann ich Euch immer gerne versuchen zu beantworten. Ich habe zwar noch nicht alles verstanden, aber ich denke Gründer sollten sich gegenseitig unterstützen.

Ich setze mich jetzt wieder an “das Formular”!

Sebastian


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