Stadt gegen Land, eine blutige Bilanz in Brasilien

Stadt gegen Land, eine blutige Bilanz in BrasilienIn der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão, São Luís, kam es gestern im Gefängnis Pedrinhas zu einer Gefangenenrevolte. Die Polizei berichtet von 14 Toten, 3 Gefangene wurden von ihren Mitgefangenen enthauptet. Ein Gefängnisaufseher wurde angeschossen und schwer verletzt und sieben Personen wurden als Geisel genommen. Der Aufstand begann gestern Nacht, nachdem Verhandlungen zwischen den Gefangenen und der Polizei sowie der Gefängnisverwaltung gescheitert waren.
Die Regierung von Maranhão bat inzwischen um Verstärkung durch die Bundespolizei. Grund für den Aufstand war ein Streit zwischen Gefangenen aus der Hauptstadt São Luís und denen der umliegenden Gemeinden. Die aufständischen Gefangenen verlangten die Trennung der Gefangenen vom Land von denen aus der Stadt. Zudem forderten sie die Abberufung des Generaldirektors des Gefängnisses sowie Versorgung des Gefängnisses mit Wasser, da letztere ausgefallen war.
Gestern um 9 Uhr öffnete ein Aufseher eine Sonderzelle, um einen Gefangenen in den Hof zu führen. Der Gefangene entwendete dem Aufseher die Waffe und schoss einmal in seine Seite und einmal in die Füße. Danach brach der Aufstand aus. Nach anderen Quellen kam es nach dem "Sonnenbad" der Gefangenen zum Ausbruch des Aufstandes. Die Polizei versuchte das Gefängnis ohne Erfolg zu stürmen. Gegen 11 Uhr übernahm ein Vermittler die Verhandlungen, eine erste Bilanz wurde gezogen. Der schwer verletzte Aufseher wurde freigegeben und konnte in das Krankenhaus gebracht werden. Danach stockten die Verhandlungen erneut. Die Aufständischen verlangten die Anwesenheit von Mitgliedern der Kommission für Menschenrechte der brasilianischen Rechtsanwaltvereinigung OAB, der Strafrichter von São Luís und der Presse. Gegen 14 Uhr wurden zwei Frauen, die als Geislen genommen waren, freigelassen. Kritisch wurde es als die Aufständischen die Köpfe von 3 Opfern über das Tor warfen. Eines der Opfer war der Taxifahrer Valdimar Lindoso Ferreira, genannt "Motoboy", 38 Jahre alt, der im Gefängnis sass, weil er seine Familie umgebracht hatte.
Das Problem und die Ursache für den Aufstand ist die völlige Überbelegung des Gefängnisses. Das Gefängnis von Pedrinhas war bereits in der Vergangenheit bekannt durch seine Gefangenenaufstände. Die Regierung von Maranhão hat über seine Gouverneurin, Roseana Sarney, eine offizielle Erklärung herausgegeben, in der sie unter anderem erklärt: "In Maranhão sowie auch in anderen Bundesstaaten ist die Überfüllung der Gefängnisse eine Realität. Das Problem wird von unserer Regierung angegangen, indem neue Gefängnisse in den Orten Imperatriz, Pinheiro und São Luís gebaut werden".
Blogger Decio aus Maranhão berichtet dazu: "Mindestens 9 Gefangene wurden diesen Montag während eines Aufstandes im Gefängnis von Pedrinhas getötet. 3 von ihnen wurden enthauptet. Alle Toten waren die Penisse abgeschnitten worden, was darauf hinweist, dass es sich um Vergewaltiger handelt. Nach noch nicht bestätigten Meldungen muss bis zu 14 Toten gerechnet werden." Des weiteren berichtet er, dass Gefangene ihre Verlegung gefordert hätten, weil sie zusammen mit ihren "Feinden" in die gleiche Zelle gesperrt worden waren.
Eine weiterer blutiger Höhepunkt im brasilianischen Strafvollzug, wann lernt man daraus?
Siehe auch Blogbeiträge:
50 Gefangene suchen das Weite
Strafvollzug in Brasilien: Geisteskranker wird im Gefängnis vergessen
Informationsquelle: Diario de Pernambuco, Carnificina dentro de prisão maranhense

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