Spaniens PSOE: Gibt es einen Putsch nach dem Putsch?

Die sogenannte „Operación Borrell“, so der ECD am 19.10.2016, sollte ein Gegenputsch des Lagers „No, á Rajoy“ in der PSOE werden, ursprünglich um die Investitur des Mariano Rajoy Brey zum neuen, alten Ministerpräsidenten Spaniens zu verhindern. Die Interimsführung der PSOE hat aber nach langen, harten Diskussionen den Entschluß gefasst, durch die Enthaltung eines Teiles der PSOE-Abgeordneten die Wahl Rajoys im Zweiten Wahlgang mit einfacher Mehrheit zu ermöglichen um für die PSOE zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl verheerenden Neuwahlen zu verhindern und so eine zehnmonatige Hängepartie inklusive zweier Neuwahlen in der spanischen Politik zu beenden und dem Land wieder eine vollwertige Regierung zu geben, die auch international wieder aktionsfähig wäre. Wenn also in dieser Woche die Interimsführung der PSOE den PP-Kandidaten Rajoy durch partielle Enthaltung erneut zum Ministerpräsidenten machte und danach abgelöst würde von Borrell & Co., dann hätten diese sich aus der Sicht der Partei nicht mit der Personalie Rajoy die Finger schmutzig gemacht und fühlten sich wohl auch nicht dazu verpflichtet, die PP-Regierung zu unterstützen und am Leben zu erhalten?

Was geschieht zur Zeit in der PSOE? Es tobt hinter den Kulissen ein offener Machtkampf. Der gerade abgesetzte Pedro Sánchez ist noch aktiv und an der Basis sehr populär mit seinen Maximalforderungen.

Die andalusische Ministerpräsidentin Susana Díaz kontrolliert mit ihren Getreuen der „Andalusischen Mafia“ die PSOE-Organisation im Hintergrund. Sie soll rund 40% der Stimmen kontrollieren, was bedeutete, ohne Susana Díaz ginge nichts in der PSOE?

Wenn Zwei sich streiten, dann.. kommt als Dritter jetzt plötzlich der schon 69-jährige Katalane Josep Borrell Fontelles ins Spiel, ein intelligenter Akademiker mit mehreren Universitätsabschlüssen in Madrid, Stanford, Californien und Paris, Frankreich und ein auf autonomer,nationaler und EU-Ebene erfahrener Politiker, der als Staatssekretär (ab 1984) und Minister unter Felipe González (ab 1991) gearbeitet hatte und der zuvor als Katalane(!) Wirtschaftsminister der Autonomie Madrid gewesen war (ab 1979). Er war von 2004 bis 2007 Präsident des Europaparlamentes. Borrell ist ein erklärter Gegner der nationalkatalanistischen Separatisten, deren Argumentation er legendär öffentlich zerpflückt und über deren falsche Fakten er 2015 ein Buch geschrieben hat.

Borrell ist offenbar bereit das Amt des Generalsekretärs der PSOE zu übernehmen und möglicherweise auf einem außerordentlichen Parteitag dazu in der Lage sich gegen Susana Díaz und deren Truppen durchzusetzen? Sein relativ fortgeschrittenes Alter macht ihn als Interimslösung für jüngere Aspiranten offenbar akzeptabel? Sogar Teile des Lagers von Susana Díaz sollen Borrell unterstützen?

Es soll eine ständig anwachsende Unterschriftenliste von bisher 93.000 Parteimitgliedern kursieren, die einen außerordentlichen Parteitag verlangen und sich für die Wahl von Josep Borrell zum PSOE-Generalsekretär aussprechen? Angeblich soll sich auch Pedro Sánchez für Borrell ausgesprochen haben und man traue ihm zu Susana Díaz schlagen zu können…

Beide, Sánchez und Borrell rufen die frustrierten Parteimitglieder dazu auf IN der PSOE zu bleiben um künftig deren Geschicke zu leiten und sie nicht der Interimsverwaltung zu überlassen!


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