Serien: "True Detective" - Staffel 2 [USA 2015]

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Obgleich sich Vergleiche zur ersten Staffel "True Detective" verbieten (sollten), sei mir ein Vergleich gestattet: Sumpfige Feuchtigkeit weicht schaler Müdigkeit, weiche Form analytischer Leere. In Anlehnung an eine Great American Novel, fransen die Erzählstränge Nic Pizzolatto aus, um eine zweite, sanft tyrannische Geschichte über die beinah Kierkegaard'sche Existenz zu erzählen, die auf Impulse, auf eine "Entseelung" (A. Weber) abgerichtet ist und in der nicht einmal mehr eine Audionachricht hochgeladen werden kann. Neben Schuld (wie sie Colin Farrell auf sich lädt) und traumatischen Vergangenheitsereignissen (wie sie Rachel McAdams versucht, abzuschütteln), teilen Pizzolattos Figuren allesamt ihre blasierte Aufrichtigkeit, nie wieder als Gangster niedergedrückt zu werden (Vince Vaughn). Oder, überhaupt, in ihr Ich blicken zu müssen, das sie hinter sich zu ließen glaubten (Taylor Kitsch). Die zweite Staffel mag den philosophischen Budenzauber erhöhen, die groteske Ernsthaftigkeit des Weltschmerzes, die surreale Weinerlichkeit inmitten einer Kneipe aus "Lynchworld" (Seeßlen) – und, schließlich, Pizzolattos Ansatz, einen Mord als Brandbeschleuniger zu instrumentalisieren. Staffel zwei, und das sei ihr zugestanden, ist nichtsdestotrotz einnehmend zu verfolgen, ihre mechanistische Kälte, diese unzähligen Straßenmosaike, Gehirnwindungen, Seelenmosaiken gleich. Und ihre stählerne Wucht, beispielsweise bei einer Sexparty. Die Suche nach dem verlorenen Glauben siedet im Verfall der Kultur, der architektonischen, sexuellen wie der moralischen.    
6 | 10

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