SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (117): Aktionismus in der Körperarbeit

Je mehr der Therapeut "macht", desto fleißiger ist er und desto wertvoller ist seine Arbeit. Deutlich wird diese Logik bei der klassischen Massage. In der öffentlichen Darstellung wird das Bild eines kräftigen, muskulösen Masseurs oder einer entsprechend ausgestatten Masseurin kolportiert, die auch »ordentlich zupacken« können, nach dem Motto »je kräftiger, desto besser« und ein wahres Feuerwerk von Massagetechniken und Griffen auf ihren Kunden loslassen.
Oder, in der postmoderneren Version, wird der Interessent in der schriftlichen Selbstdarstellung des Masseurs mit einem globalen Feuerwerk von Massagetechniken konfrontiert, Massagetechniken, die aus unfassbar vielen Kulturen der Welt den Weg in die entsprechende Hinterhofpraxis gefunden haben.
Eine Überbetonung des Aktionismus wird auf beide Arten zur naheliegenden Konsequenz.
Wohlgemerkt, wir sprechen hier nicht nur über die Vorstellungen des »Körperarbeiters«, Masseurs oder Körpertherapeuten, sondern auch die seiner Klienten. Diese Vorstellungen suggerieren, dass eine Session umso besser ist, je mehr gearbeitet, geleistet wird.
So werden diese Vorstellungen zu einem Tätigkeits-Schema, zu einer Routine und Grundhaltung, die stetig reproduziert wird. Wobei sich die Frage stellt, welches die Terrains, die Erfahrungsbereiche, die therapeutischen Herangehensweisen sind, welche durch diese Routinen unzugänglich bleiben.
Welche körperlichen und seelischen Terrains verharren so im Status des Irredenta-Gebietes?
(Fortsetzung folgt)


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