Schuld an der Impotenz ist meist nicht die Psyche *

Jeder fünfte Mann hat Erfahrungen mit Erektionsstörungen gemacht. Schuld ist Angst vor dem Versagen, so lautet die landläufige Meinung. Doch das stimmt nicht, wie neue Erkenntnisse zeigen.

Mangelnde Standfestigkeit im Bett belastet rund jeden fünften deutschen Mann zwischen 35 und 70 Jahren. Die Lebensqualität leidet darunter, und je nachdem, wie die Partnerin damit umgeht, auch die Beziehung. Von einer echten Erektionsstörung sprechen Experten jedoch erst, wenn die Probleme mit der Standfestigkeit mehr als drei Monate auftreten und einen zufriedenstellenden Geschlechtsverkehr verhindern.

Schuld an der Impotenz ist meist nicht die Psyche

Bisher lautete die Lehrmeinung, dass Erektionsstörungen meist im Kopf beginnen, also ein Gedankenkarussell aus Angst und Hemmung die wichtigste Rolle spielt. Die neuere Forschung hat jedoch andere Gründe aufgedeckt. „70 Prozent der Erektionsstörungen sind organisch und nur 30 Prozent psychisch bedingt“. Während erstere vor allem ältere Männer betrifft, handelt es sich bei den zweiten meist um Probleme der jungen Generation.

1. Versagensangst

„Sie tritt in erster Linie auf, wenn ein Mann mit einer neuen Partnerin zusammen ist“, berichtet der Androloge aus der Praxis. Sein Rat: offen darüber reden. Dann stellt sich meist heraus, dass der Mann die mangelnde Standfestigkeit viel schlimmer bewertet als die Frau. Versäumt man diese Aussprache und mangelt es dann mehrmals an Standfestigkeit, kann sich das Problem aufschaukeln und das Selbstwertgefühl leidet.

2. Zu wenig Selbstbewusstsein

In Verbindung mit Versagensangst bildet sich ein echter Teufelskreis, der die Probleme nur verstärkt. Der Weg hinaus ist, miteinander zu sprechen und sich notfalls von einem Facharzt beraten zu lassen.

3. Stress

„Die Hormone, die der Körper unter dem Einfluss von Stress bildet, verhindern eine stabile Erektion“, erklärt Michael J. Mathers. Männer, die privat oder beruflich unter starkem Druck stehen, müssen sich also nicht wundern, wenn der Penis seinen Dienst versagt. Stress abbauen und aktiv entspannen lernen lauten hier die Lösungsvorschläge.

4. Depression

Männer verstecken Schwermütigkeit häufig hinter Aggression und schlechter Laune. Die Lust auf Sex schwindet. Viele Betroffene versuchen, ihre Depressionen im Alkohol zu ertränken, doch dadurch schwindet die Chance auf eine stabile Erektion noch mehr.

5. Alkohol

Zuviel Alkohol verhindert eine Erektion. Die Substanz erweitert die Gefäße und senkt den Muskeltonus. Das Blut wird in den Schwellkörpern nicht gestaut, was die Erektion bekanntlich ausmacht, sondern fließt wieder ab. Männer, die regelmäßig zu viel Alkohol trinken, können auf Dauer ihre Erektionsfähigkeit verlieren, weil zusätzlich Nerven geschädigt werden.

Die häufigsten Auslöser für Erektionsstörungen sind Durchblutungsstörungen, die durch verschiedene Krankheiten entstehen:

1. Bluthochdruck

Der ständige Überdruck belastet die Blutgefäße, sie werden unelastisch und brüchig. Das wirkt sich als erstes in den kleinsten Blutgefäßen aus, wie sie nicht nur im Gehirn, sondern auch im Penis angelegt sind. Die Durchblutung leidet, Ausfallerscheinungen treten auf.

2. Arteriosklerose

Die Einengung der Gefäße bildet sich unter anderem durch Bluthochdruck. Die Adern „verkalken“, Ablagerungen wachsen an den Innenwänden, Entzündungsprozesse laufen ab.

3. Koronare Herzkrankheit

„Oft sind Erektionsstörungen der erste Hinweis auf eine Erkrankung der Herzkranzgefäße“, sagt Michael J. Mathers. Gerade weil die Blutgefäße am Penis so fein sind, reagieren sie als erste auf Gefäßveränderungen, die selbstverständlich nicht nur diesen Bereich, sondern den gesamten Körper betreffen – besonders dramatische Folgen hat das an den Herzkrankgefäßen.

4. Diabetes

Wird Zuckerkrankheit nicht ausreichend behandelt, schädigt sie auf Dauer die Gefäße. Als erstes betroffen sind die feinen Blutgefäße in Augen, Nieren und dem Penis.

5. Bestimmte Medikamente

Beta-Blocker gegen Bluthochdruck und bestimmte trizyklische Antidepressiva sowie SSRIs (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) können Erektionsstörungen verursachen.

6. Testosteronmangel

Mit einem einfachen Bluttest lässt sich feststellen, ob zu wenig Männerhormone die Ursache sind. Bestätigt sich der Verdacht, gleichen Hormonmedikamente den Mangel aus.

Die wichtigsten Hilfen gegen Erektionsprobleme

Kein Mann sollte sich mit einer Erektionsstörung abfinden. „Das ist heute gut behandelbar und die Erfolgsrate ist hoch“, sagt Experte Mathers. Reicht es nicht, die zugrundeliegenden Gesundheitsprobleme (Diabetes, Arteriosklerose usw.) genügend zu behandeln, gibt es die Wirkstoffe Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra) , die eine stabile Erektion ermöglichen.

Reicht der Effekt nicht, können lokal wirksame Medikamente helfen, etwa die Schwellkörper-Injektionstherapie (SKAT) mit dem gefäßerweiternden Botenstoff Prostaglandin E 1. Manche Männer kommen mit mechanischen Hilfen wie der Vakuumpumpe besser zurecht. „Erst wenn alle diese Möglichkeiten nicht erfolgreich sind, kann man eine Prothese aus weichem Kunststoff in den Penis implantieren, die sich mit Flüssigkeit aus einem kleinen in der Leiste platzierten Ballon nach Bedarf aufrichten lässt“, sagt Michael J. Mathers.


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