Schuhe – Oder: Wenn die Füße Blasen schlagen und die Grönland-Lösung

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füße blasen und flipflopsWenn die Füße Blasen schlagen, helfen oft nur noch Flipflops

Ich habe das ja schon oft erwähnt: Ich bin keine Frau mit einem Imelda-Marcos-Syndrom, die über 3000 Paar Schuhe um sich herum braucht.
Für meine Schuh-Weiblichkeit genügen mir im Prinzip ein Paar Flipflops im Sommer und ein Paar Stiefeletten für die übrigen Jahreszeiten. Natürlich besitze ich auch noch andere Schuhe.
Aber ich habe ein großes Problem: Ich bekomme immer und überall ganz schnell Blasen an den Füßen!
Dabei ist es fast egal, ob die Schuhe neu oder alt, bequem und „vernünftig“ oder das Gegenteil sind. Ich bin anscheinend im wahrsten Sinne des Wortes dünnhäutig.
Ein wahres Schlüsselerlebnis zum Thema: Schuhe Füße Blasen hatte ich 1986 ausgerechnet in Grönland. 

Ordentliches Schuhwerk für den Bergfex

Als ich noch in Rosenheim gewohnt habe, bin ich natürlich sehr oft in den Bergen beim Wandern gewesen. Wäre ja auch blöd, wenn man in einer solchen herrlichen Gegend wohnen würde und dies nicht täte.
Damals trug der wahre Bergfex schwere, doppelgenähte Bergschuhe aus bretthartem Leder, die man zur Not auch als Bremskeil für Sattelschlepper hätte verwenden können. Und weil die Italiener ja was von Leder und Schuhen verstehen, fuhr man ins benachbarte Südtirol und erstand dann auf dem großen Markt in Meran ein solches Exemplar.
Dieses weihte man dann auch gleich mal in der Ortlergruppe oder in den Bergen des Vintschgaus mit schmerzverzerrtem Gesicht ein. Aber die neuerstandenen Blasen an den Füßen trug man – wie den Muskelkater – mit hocherhobenen Kopf, ähnlich einer Goldmedaille.

Mitte der 80er erfüllte ich mir den großen Wunsch und meldete mich für eine 10tägige Trekkingtour durch Süd-Grönland an.
Die Reise war zwar teuer, aber einen Großteil der Ausrüstung besaß ich ja schon – nämlich die schweren Bergschuhe.

Wenn die Füße Blasen schlagen – die Grönland-Lösung

Es gibt ja verschiedene Lösungen gegen Blasen an den Füßen. Man kann einfach ein Pflaster auf diejenige Stelle kleben, die Schuhe mit Silikonpolster an den entsprechenden Stellen ausrüsten oder die Schuhe wechseln.
Das ich mit meinen mittlerweile sehr gut eingelaufenen Bergschuhen Probleme bekommen könnte, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man einmal in der Woche ein paar Stunden wandert oder täglich den ganzen Tag in den vermaledeiten Schuhen steckt.
Nach dem dritten Tag konnte ich nicht mehr, mein gutes Hansaplast war aufgebraucht und nun kam die Grönland-Lösung zum Zug.

Leukoplast schlägt Hansaplast

Der Nachteil von Hansaplast ist nämlich dieses kleine Stück Gaze, dass dann die Haut bei extremer Belastung nur noch mehr reizt.
Deswegen klebte uns unser Führer (ich war ja nicht die einzige, die sich Blasen gelaufen hatte) Leukoplast auf die aufgeriebenen Stellen. Das Pflaster wurde aber nicht entfernt, sondern wieder und wieder überklebt und erweitert. Wenn unter dieser Leukoplastschicht dennoch Blasen auftraten, wurden sie von außen mit einer Nadel aufgepiekst.
Nach den ganzen 10 Tagen waren unsere Füße mit einer dicken Schicht von Leukoplast überzogen, die man gar nicht mehr entfernen konnte.
Als mich dann mein Mann (der damals noch gar nicht mein Mann gewesen ist, sondern mein neuer Freund) wiedergesehen hat, gingen ihm beim Anblick meiner Füße die Augen über.

Meine Bergfex-Bergstiefel hatten während der Tour Schimmel angesetzt und landeten im hohen Bogen auf dem Müll.

Und wie war Grönland sonst so?

Wir landeten damals von Kopenhagen aus in einem kleinen Örtchen namens Narsasuaq, wo es außer einer Betonpiste nichts gibt. Von dort aus wanderten wir über die Tundra nach Igaliku und soffen sämtliche Bierbestände des örtlichen Kiosk leer. Am Abend aß ich Walfischfleisch und tanzte mit einem alten Inuit.
Dann ging es wieder über die Tundra nach Julianehab, wo wir uns über Duschen und Betten freuen konnten.
Den Südwesten von Grönland nennt man auch „Banana Coast“, weil dort  manchmal Schafe den Winter überleben.

Grönland war ein wahres Abenteuer und unglaublich anstrengend – nicht nur wegen der vielen Blasen. 
Jeder von uns schleppte ungefähr 25 kg Gepäck mit sich herum, denn wir hatten zusätzlich zu dem normalen Zeug auch noch Zelt und Proviant mit dabei. In der subarktischen Tundra findet man seltener Wanderwege vom Typ „Deutscher Alpenverein“. Es war steil, unwegsam, manchmal ein bisschen beschissen und doch war das Naturerlebnis und unsere Gemeinschaft unvergleichlich.

Hier ein paar Ansichten aus Grönland. Ich habe keine Fotos von meinen Füßen, Schuhen oder Blasen, dafür ist die Qualität der Bilder schlecht. (Dias)

tundra grönland

Tundra am Polarkreis

Eisberg

Eisberg

abmarsch in narsasuaq

Abmarsch in Narsasuaq

Inlandgletscher in Grönland

Inlandgletscher

Das war nun mein Beitrag zum Thema „Schuhe“ bei Punkt, Punkt, Punkt. Sorry, dass ich so ausschweifend darüber geschrieben habe.

Alle Fotos: Wenn die Füße Blasen schlagen, helfen oft nur noch Flipflops und Grönlandbilder ©sabienes.de
Text: Schuhe – Oder: Wenn die Füße Blasen schlagen und die Grönland-Lösung ©sabienes.de
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