Schlaf(mangel) macht erfinderisch. Oder: Genfangen in der Phase des Grauens

Alles nur eine Phase. Kennt Ihr das? Sicher kennt ihr das! Mal schlafen die Kleinen schlecht, mal quaken sie tagsüber rum, verweigern ihr Essen oder trotzen was das Zeug hält. Kein Problem. Ist ja nur eine Phase. Nach ein paar Tagen oder Wochen ist der Spuk wieder vorbei, und eine neue Phase beginnt. Doch was ist, wenn diese eine Phase scheinbar nie enden will, man sich gefangen fühlt in einer Endlosschleife aus der Hölle? Oder die Phase sich zunehmend verschlechtert? Das passiert mir nämlich gerade Und täglich grüßt das Murmeltier. Oder in meinem Fall, das schlaflose Schreikind. Was ist passiert?
Jetzt mal ganz von vorne. Wie unsere Schlafsituation war, habe ich hier schon einmal beschrieben. Für alle, die sich diesen endlosen Depri-Bericht nicht antun möchten,  hier die Kurzversion: die Maus schlief anfangs bis auf die nächtlichen Stillpausen gut, dann kurz aufgrund akuten Milchmangels sehr schlecht, nach Umstellung auf Flaschennahrung und dann Einführung der Beikost auf einmal durch und daher wieder gut. Bis sie so mit 10 Monaten wieder häufiger nachts wach wurde, sich unruhig im Bett hin und her wälzte, viel im Schlaf weinte. Seitdem geht es tendenziell stetig bergab. Wobei der absolute Tiefpunkt (hoffentlich) schon hinter uns liegt. Als Mausis erste Backenzähne durchbrachen, verbrachten wir (mit kurzen Unterbrechungen) 8 Wochen irgendwo zwischen schlaflosem Wachkoma und wachem Tagesschlaf. 

Die Maus muss raus

Als das schlimmste überstanden zu sein schien, die Nächte aber immer noch sehr unruhig waren, beschloss ich: Die Maus muss ausziehen. Raus aus dem Eltern- und rein ins bis dahin recht verwaiste Kinderzimmer. Als mein Mann (die eigentliche Oberglucke bei uns im Haus) eines Tages auf Dienstreise war, ergriff ich die Chance und schob klammheimlich ihr Bettchen ins Nebenzimmer und unseres wieder so, wie es vor der Ankunft der Maus mal gestanden hatte. Die ersten zwei Nächte in der neuen Umgebung verliefen erstaunlicherweise gut. Da wir noch ein Ausweichbett im Kinderzimmer haben,  konnte ich sie wie gewohnt in den Schlaf begleiten, musste allerdings auch ein bis zwei Mal in der Nacht aufstehen, um sie wieder in den selbigen zu streicheln. Die, vielleicht etwas naive Hoffnung, die Maus würde ohne uns endlich richtig durchschlafen, da wir sie nicht mehr „stören“, erfüllte sich natürlich nicht. Nach ein paar Tagen wurde uns das nächtliche Hin- und Herumgewandere dann zu anstrengend und einer vor uns schlief (erst ab dem ersten Quaken, später dann von Anfang an) mit ihr im Kinderzimmer. Toll. Da hatten wir endlich das Elternschlafzimmer für uns, das Kind schlief endlich im eigenen Zimmer, alleine für uns waren wir trotzdem nicht. Als es dann morgens immer eher hell wurde, merkten wir schnell, dass die Verdunkelung im Kinderzimmer ihren Namen nicht verdiente, da die Maus mit den ersten Sonnenstrahlen wach in ihrem Bettchen quiekte. Wir beschlossen also, hier nachzubessern und holten die Maus samt Bettchen für die „Übergangszeit“ wieder zurück zu uns. Alles auf Anfang…

Kein Feierabend in Sicht

Im stockdunklen Schlafzimmer schlief es sich tatsächlich besser- wenn auch noch immer nicht durch. Ein paar Tage zumindest. Dann kam eine neue Phase. Eine noch viel schrecklichere. Zunächst dauert es ewig, bis die Maus abends einschlief. Vor neun Uhr war sie nie zum Schlafen zu bringen – manchmal dauerte es sogar noch länger. Mein Feierabend war damit abgeschafft, meine Aktivitäten in sozialen Netzwerken (für die ich mit oft den Abend reservierte) schrumpften auf ein Minimum. Ich schob alles auf den laut „Oje ich wachse“ letzten Entwicklungssprung, denn auch tagsüber wurde es bei uns schwierig. Trotzanfälle, Rebellion, schlechte Laune und Essensverweigerung waren an der Tagesordnung. Nachts wurde sie oft weinend wach, bekam sogar regelrechte Wutanfälle und war nur schwer wieder zu beruhigen. Nur mein Mann konnte sie nachts noch halbwegs zur Ruhe bringen. Da ich morgens früher raus muss, und er oft noch zwei, drei Stündchen dran hängen und im Bett bleiben kann, schlief ich nun immer öfter alleine im Kinderzimmer. Mit Oropax und schlechtem Gewissen. Ich war aber mittlerweile so dünnhäutig, dass ich noch mehr durchwachte Nächte mit anschließenden Bürotagen einfach nicht mehr verkraftet habe. Ich erwog sogar, meinen Job zu kündigen. Beides schaffe ich einfach nicht, dachte ich mir. Keinen Schlaf plus Bürojob, Kind und Karriere. Das geht irgendwie nicht zusammen.
Gaaanz langsam wurde es dann ein wenig besser. Die Maus schlief bis ca. 4 oder 5 Uhr, weinte dann laut, durfte zu meinem Mann ins Bett, quengelte dann noch ein wenig weiter und schlief dann wieder ein.

Nacht aus der Hölle

Am Wochenende geschah dann das Wunder. Die Maus schlief! Durch! Lediglich ein Mal verlangte sie nach einem Schluck Wasser (ihr neuster „Tick“), schlief dann aber sofort weiter. Puh, geschafft, dachte ich mir. Entwicklungsschub überstanden. Hah, zu früh gefreut. In der Nacht von Sonntag auf Montag, kam der nächtliche Terror mit voller Wucht zurück. Gegen Mitternacht wachte die Maus auf, schrie wie am Spieß, wollte sich von mir nicht hochnehmen lassen, machte sich steif, wieder ins Bett zurück wollte sie aber auch nicht. Bei meinem Mann auf dem Arm, wurde sie dann aber sofort ruhig.Wir legten sie zu uns ins Bett, wo sie sich zwei Stunden hin und her wälzte, bis sie wieder anfing zu weinen. Der Versuch, sie wieder zurück ins Bett zu legen, scheiterte, sie schrie um so mehr. Im Bett bei uns aber auch. Kein Singen und gut Zureden half. Nach vier Stunden (ich hatte bis dahin noch nicht geschlafen), war ich nervlich so durch, dass ich sie anschrie und unsanft wieder ins eigene Bett legte. Das Geschrei wurde so natürlich noch lauter und ich fühlte mich noch von Schuldgefühlen geplagt mieser. Mein Mann meinte dann, ich würde sie stören, sie bräuchte mehr Platz im Bett, ich solle doch nach nebenan gehen. Das fand ich unerhört. Ich fühlte mich ausgebootet, vertrieben, eine Versagerin, die weggeschickt wird. Es folgte ein kleiner Streit, woraufhin Mann und Maus das Zimmer verließen. Im hellen Kinderzimmer gab es aber auch keinen Schlaf. Mein Mann gab auf und Schickse die Maus wieder rüber. Sie stand plötzlich vor meinem Bett und rief gut gelaunt „Hi“.  Ich schickte die beiden dann ins dunkle Zimmer und verkroch mich ins Kinderschlafzimmer. Endlich schlief die Maus. Zwar ohne mich, aber immerhin schlief sie.  Ich war stattdesen aufeinmal hellwach. Irgenbdwie schaffte ich es dann doch noch für 30 Minuten wegzudösen, bevor auch schon der Wecker klingelze und der grauenvolle Montag begann.

Jetzt bin ich müde, ratlos und verzweifelt. Und brauche Euren Rat:

  •        Habt Ihr sowas auch schon erlebt. Habt Ihr Tipps für mich?
  •        Habt Ihr auch schon mal euren Kind gegenüber die Nerven verloren und es    angeschrien? Wie kann man dem vorbeugen?
Freue mich über Ideen und Anregungen zum diesem Thema. 

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