'Royal Enfield Karnataka Tour'


, wenn der Vater zu Besuch ist. - Ein Reiseüberblick
Tag 1:Es war Freitag, als ich mich auf nach Goa machte. Mit dem Zug ging es von der Distrikthauptstadt Udupi nach Margao, der Südmetropole Goas. Am internationalen Flughafen von Goa erwartete ich meinen Vater am Samstag um vier Uhr morgens. Ich war bereits am Vorabend dort und hatte auf eine Nacht in der Wartehalle vom Arrival-Terminal gehofft. Leider gab es keine wirkliche Wartehalle und auch keine Möglichkeit bzw. Erlaubnis ohne Flugtickets in die Terminal zu gelangen. Somit machte ich mir es in der begrünten Parkanlage vorm Flughafen bequemt und bekam wenigstens einige wenige Stunden Schlaf. Zwar war das Gras recht weich, doch aber mit der Zeit etwas nass im Rücken. Außerdem machten die Moskitos um mir herum den Park nicht gerade zu einer Luxusherberge.
Tag 2:Weiß, wie ein Glas Milch kam mein Vater mit zwei Stunden Verspätung aus der Tür des Flughafengebäudes. Zwischen den ganzen Touristenführern und Taxifahrern, die mit den Passagieren ihr Geschäft machen wollten, erwarte ich meinen Vater schon. Sechs Monate war es her als ich ihn das letzte mal zusammen mit meiner Familie gesehen und verabschiedet hatte. Mit einer Bekanntschaft vom Flughafen ging es nach Vagator Beach. Für uns beide gab es jede Menge Schlaf nach zu holen, dazu eignete sich solch ein Palmenstrand doch optimal. Im Laufe des Tages organisierten wir uns ein Motorrad - Eine 500ter Royal Enfield. Mit ihr sollte es die folgenden 12 Tage auf große Tour durch den Bundesstaat Karnataka gehen! Eine fabelhafte Reise voller Überraschungen und überwältigender Landschaften.
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'Royal Enfield Karnataka Tour'Tag 3: Früh morgens ging es raus aus Goa. Das Tages Ziel war Gokarna. Einer der Top-Strände Karnatakas. Im modernen und recht westlichen Goa konnten wir die Zeit nutzen das Motorrad erst einmal richtig kennen zu lernen. Hier waren die Straßen noch größtenteils ohne Schlaglöcher. Das änderte sich nach der Staatengrenze recht zügig. Bis nach Gokarna fuhren wir fast ausschließlich Highway. In der Gegend gab es kaum Verkehr und somit erreichten wir auch bald Gokarna, das oft als neues Goa beschrieben wird. Nach einen kleinen Bummel durchs Touristen- und Pilgerstädtchen zog es uns an den Strand. Zufälligerweise trafen wir in Gokarna den Platz Nachbarn von meinem Vater aus dem Flugzeug. Auch er war mit einem Bike unterwegs. Nach Gokarna hatte ihn ein privater Motorrad-Guide gebracht, mit dem Ken, wie der Nachbar hieß, zwei Wochen durch den Süden reist. Mit unserer Enfield folgten wir den beiden aus Gokarna Town heraus an einen etwas abgelegeneren Strand namens Kudlee. Ein Strand oder auch ein kleines Hippie-Paradies.
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Tag 4:Der Morgen des vierten Tages begann mit einem Früchte-Joghurt-Honig-Müsli. In solchen Touristenorten wie Gokarna weiß man eben, was ein Europäer zum Frühstück mag. Nach so langer Zeit, war es eine wunderbare Abwechslung zum Reis.Einen Katzensprung von Gokarna entfernt, befand sich Mirjam, ein altes, portugiesisches Fort. Leicht bis schwer zerbröckelt wirkte es sehr mystisch und imposant. Es war schon ein Spaß auf den riesigen Mauern herum zu klettern und dabei über das grüne Dach aus Palmenblättern bis zum Meer zu blicken. Das nächste Highlight war ein einsamer breiter weißer Sandstrand, der hinter einem verschlafenen Fischerdorf bei Honavar versteckt lag. Dort konnten wir sogar unser Bike bis ans Wasser schleppen und einige Kilometer im direkt am Meer entlang fahren. Die Weiterfahrt auf der Straße gestaltete sich danach als sehr ereignisreich. Nach einigen Problemen beim Beschleunigen der Maschine, entschieden wir uns einen Halt in einer Bike-Klinik zu machen, um es zu überprüfen. Tatsächlich konnte der Mechaniker etwas findet und das Motorrad wieder fit machen. Am Reparierschuppen selbst trafen mein Vater und ich auf einen Inder, der auch gerade an seinem Bike herum schrauben lies. Gemeinsam nutzen wir die Zeit und schlenderten über ein nahegelegenes Tempelfest. Als die Motorräder Start klar waren, zeigte uns der Inder mit seinem Bruder noch einige Highlights in seiner Umgebung. Von Stränden bis zu einem historischen Haus in Bhatkal, in dem seine Großmutter lebt, gab es viel zu sehen. Außerdem organisierte er uns sogar noch eine günstige Unterkunft in Murdeshwara. Etwas merkwürdig war diese Begegnung schon. Vor allem, da der Inder nach den Besichtigungen und dieser spontanen Tour Geld einforderte.
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Tag 5:Der Fünfte Tag war geprägt von der Natur der Western Ghats, einem großen Gebirgszug, der sich östlich vom breiten Küstenstreifen aufbaut. Riskante Flussüberfahrten und Dschungelambiente bestimmten den Tagesablauf. Die Landschaft und Natur war großartig und ein gewaltiger Unterschied zur dichter besiedelten Küste. Es gab wenig Verkehr, wenig Müll am Straßenrand, weniger Tankstellen und weniger Menschen, die wir auf englisch nach dem Weg fragen konnten. Trotz der Umstellungen meisterten wir die Ghats-Etappe und erreichten am späten Abend Kundapur.
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Tag 6:In Kundapur, wo meinen Organisation FSL India ihren Sitz hat, standen einige Erledigungen auf dem Programm. Wir brauchten unbedingt neues Kartenmaterial und Reisetipps für die nächsten Tage. Im kleinen Büro trafen wir auf einige meiner Freiwilligen-Kollegen, die vor allem in ökologischen Bereichen tätig sind. Sie konnten uns mit ihrer Reiseerfahrung gute Empfehlungen geben. Auch das gesuchte Kartenmaterial fanden wir vor Ort. Eine große Staatenkarte an der Wand des Büros wurde einfach in mehren Segmenten abfotografiert und musste nur noch gedruckt werden. Ansonsten verbrachten wir noch einige Zeit am Strand zwischen Trasi und Maravanthe in der Nähe von Kundapur. Das totale Kontrastprogramm zum entspannten Strand an einem kleinem Fischerdorf erwarte uns dann am Abend. Es war keine besonders schöne Aufgabe den Highway zwischen K'pur und Udupi zu fahren. Viel zu viele Baustellen, Autos, Laster, Busse und vor allem Staub, der in den Augen brannte und die Sicht beeinträchtigte.
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Tag 7:Nach einer kurzen Nacht in Manipal, der Studentenstadt bei Udupi ging es früh morgens auf nach Madikeri. Es sollte und musste ein Tag werden, an dem Distanz geschafft wurde. Schon um 7:30 Uhr waren wir in Karkala, der Stadt, die mit einer halben Stunde Fahrt am dichtesten an meinem Projekt, der Little Flower School liegt. Beim Besuch einer bekannten Jain-Statue in Karkala wurden wir vom Smoke der Großstadt überrascht. Die Statue, die sich auf einem Hügel befand, lag mitten in einer schwarzen Wolke, die das Atmen und Gucken unmöglich machten. So etwas haben ich noch nie gesehen bzw. gefühlt. Wahrscheinlich ist der Hauptgrund für diese Umweltsünde die Müllverbrennung, die hauptsächlich am späten Abend oder frühen Morgen stattfindet. Autos und Brandrodungen werden aber sicherlich auch ihren Teil dazu beigetragen haben. Schon erschreckend. Umso schneller wollten wir heraus aus den dicht besiedelten Gebieten. Nach fast sieben Stunden Fahrt erreichten wir, ziemlich fließend Madikeri, eine Stadt in den Bergen, die für den Kaffeeanbau und ihre Landschaft als touristisches Highlight ausgeschrieben ist. Die Serpentinenstraßen erinnern ein bisschen an die ein oder andere Straße in Österreich, nur das die Landschaft eine völlig andere ist. Überall sieht man auf den Stoppelfeldern, wie der Platz dazu ausgenutzt wird um die geernteten Kaffeebohnen in der Sonne zu trocknen. Außer Kaffee gibt es noch jede Menge Dschungel und den ein oder anderen Wasserfall zusehen. Nach einem Besuch bei den Abbifalls trafen mein Vater und ich uns mit Lilli, einer Freiwilligen, die in Kushalnagar (30 km entfernt von Madikeri) in einer Schule arbeitet. Zusammen mit ihr ging es durch die buddhistischen Tempelanlagen von Kushalnagar, einem Exil für Tibeter. Im sogenannten 'Goldenen Tempel' hat man die Chance noch mal eine ganz andere Religion kennen zu lernen und einen Einblick in das Leben der buddhistischen Mönche zu bekommen. Außerdem sind sie mit ihren Kutten überall in Kushalnagar present und prägen das Stadtbild.
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Tag 8:15 km von Kushalnagar entfernt, besuchten mein Vater und ich einen Ort an dem jeden Morgen die Elefanten eines Elefantencamps im Fluss gebadet werden. Es war schon ein sehr interessantes Spektakel, wie die Kolosse dicht an einem vorbei ins Wasser getrieben werden und dann ihre Masse langsam und sanft hinab gleiten lassen. So nah ist man diesen Tieren in keinem einzigen deutschen Zoo. Natürlich durfte man die Tiere auch anfassen und für Geld sogar mit ihnen baden und auf ihnen reiten. So wirklich glücklich sahen diese Tiere dabei aber nicht aus. Nur die kleinsten der Herde tollten noch ganz unschuldig im Wasser herum und hatten ihren Spaß.Kushalnagar und Madikeri waren die südlichsten Punkte unserer Reise, daher ging es langsam wieder züruck. Natürlich nicht die selbe Route. Diesmal fuhren wir durch eine sehr abgelegene Ecke. Ein atemberaubender Wasserfall, unter dem man sogar duschen konnte, lang noch auf dem Weg. Dadurch, dass dieser in der Nicht-Regenzeit weniger Wasser führt, war es möglich in den Felsspalten herum zu kletter. Etwas glitschig war es aber schon.Für die nächsten Kilometer mussten wir uns langsam sorgen um unsere Tankfüllung machen. Mit durchschnittlich 20 km/h ging es auf einer Straße, die nur noch aus einem einzigen großen Schlagloch bestand, durch den einsamen Dschungel und die Berge. Über 40 km kam uns kaum ein anderes Fahrzeug entgegen und langsam wurde der Tank leer. In der Zivilisation zurück war die Tankstelle, das Erste, was wir aufsuchten. Die restliche Strecke wurde aufgrund einer neuen und leeren Straßen gut geschafft – wieder bis nach Manipal.
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Tag 9:Am Samstag hatten wir uns mit meinem Couch-Surfer-Freund Wilson verabredet und besuchten St. Mary's Island. Ich kannte diesen Ort bereits und hatte ihn als eine paradiesische Insel in Erinnerung. Diese Erinnerung bestätigte sich bei diesem zweiten Besuch aber nicht. Aufgrund eines Festivals sah die Insel ganz schon verwüstet aus. Was eigentlich als ein Kulturevent ausgeschrieben wurde, artete in einer Drogenparty im Goa-Style aus. Der Müll, der dabei durch die ganzen Gäste entstanden war, blieb leider an allen Ecken der Insel liegen und verschandelt nun das Inselflair.Zurück auf dem Festland ging es bald darauf nach Ranganpalke, in die Little Flower School, wo die 72 Kids und meine Projektleitung schon gespannt darauf waren, meinen Vater kennen zu lernen.
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Tag 10:Der Sonntagmorgen begann für meinen Vater und mich in der Lourdes Kirche in Kanajar, einem benachbarten Dorf von Ranganpalke. Zwar ist die christliche Religion nicht ganz typische für in Indien, da der Anteil der Hinduisten in fast allen Regionen überwiegt. Trotzdem hat der Kirchenbesuch gezeigt, was für einen Stellenwert die Religion allgemein für viele Inder einnimmt. Die frohen und lautstarken Gesänge aus einem vollem Kirchenraum kennt man bei uns ja fast nur noch aus der Weihnachts- und Ostermesse.Während des Rest des Tages verbrachten wir die Zeit vor allem mit den Kids des Waisenheim. Beim typischsten deutschen Sport, einem gemeinsamen Fußballspiel, hatten die Kinder ihren Spaß daran, es gegen meinen Vater, Andreas (der andere Freiwilligen im Projekt) und mich aufzunehmen. Fast drei Stunden lang haben wir uns in der indischen Hitze auf dem Schulhof ausgetobt. Danach sorgte ein gesponsortes Eis von meinem Vater für alle Campusbewohner für die nötige Stärkung!
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Tag 11:Da ich meinem Vater während seines Aufenthaltes auch einen Eindruck von meinem Arbeitsalltag geben wollte, schleppte ich ihn morgens um 7:00 Uhr mit zum „bus conducting“, also dem assistieren im in einem der drei Schulbusse. Auf der ungefähr einstündigen Route sammelten wir mit Victor, dem Busfahrer rund 70 Schulkinder, die schon an der Straße warteten, ein. Danach blieben wir noch bis zum „essambly“, also der allmorgendlichen Schulversammlung, in der die Staatenhymne gesungen wird und relevante Informationen verkündet werden.Da mein Vater nicht den ganzen Weg nach Goa zum Flughafen in eins zurück fahren wollte, teilten wir die Strecke bis nach Gokarna auf. Der Ort hatte uns am Anfang der Reise so begeistert. Am Strand, im Meer und in einfachen Hütten aus Palmenblättern verbrachten wir unsere Zeit in Gokarna.
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Tag 12:Der letzte Tag unser gemeinsamen Motorrad-Tour hatte zum Ziel die Royal Enfield zurück zu seinem Besitzer zu bringen und pünktlich den Flughafen zu erreichen. Trotz der recht überfüllten Highways in Goa, hatten wir keine Probleme beides zu erfüllen. Der Besitzer des Motorrads war froh, dass er seine Maschine fast unversehrt wieder bekam und die Busverbindung von Vagator zum Flughafen klappte auch einwandfrei. Dann trennten sich unsere Wege...
Alles in allem ein unglaublicher Urlaub, der meinen Vater und mir noch einmal gezeigt hat, wie viele unterschiedliche Gesichter Indien eigentlich hat.

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