[Rezension] Seit du bei mir bist || Nicholas Sparks

[Rezension] Seit du bei mir bist || Nicholas Sparks

Inhalt


Manchmal ist das Ende erst der Anfang ...
Mit 34 glaubt Russell auf der absoluten Glücksseite des Lebens zu stehen: Er hat eine umwerfende Frau und eine süße kleine Tochter, ein wunderschönes großes Haus und beruflichen Erfolg. Doch dann zerbricht sein Traum binnen kürzester Zeit: In der Ehe zeigen sich deutliche Risse, und eine berufliche Neuorientierung erweist sich als gefährliche Sackgasse. Vollkommen unvermittelt steht er mit einem Mal da, verlassen und arbeitslos, und soll sich allein um die fünfjährige Tochter London kümmern. Zunächst fühlt er sich komplett überfordert, nur langsam schafft er es, sich aus der Krise herauszukämpfen. Dabei hilft ihm auch eine Frau, die er für immer verloren glaubte. Doch dann schlägt das Schicksal erneut zu
(Quelle: Randomhouse)

Meine Meinung


Wie jedes Buch von Nicholas Sparks wurde auch dieses hier von mir heiß ersehnt und als es dann endlich erschienen war, habe ich mich nicht rangetraut. Das lag vor allem an seinem vorherigen Buch "Wenn du mich siehst", welches bei mir nicht ganz so gut ankam. Ich bin von Sparks pure Romantik gewöhnt und das kam mir dort zu kurz.
Zu Beginn von "Seit du bei mir bist" zeichnete sich ein ähnliches Bild, vor allem was Gefühle und Romantik anging. Gemeinsam mit Russel stürzen wir in eine Art Lebenskrise, die sich von Tag zu Tag zu verschlechtern scheint. Der Hörbuch-Sprecher Alexander Wussow, wie immer brilliant, überträgt Russels Verzweiflung geradezu dem Zuhörer. Nach knapp einem Viertel war ich fast gewillt, das Hörbuch abzubrechen, weil der stoische, langatmige Erzählstrang um Russels Krise einfach kein Ende zu nehmen schien.
Wie in jedem seiner Bücher, beschreibt Sparks auch in diesem seine Charaktere von der Pike auf. All ihre Facetten, Ängste und Sehnsüchte packt er in die Seiten. Nicht alle kommen diesmal gut weg, denn mit Vivian schafft der Autor eine Art Antagonistin. Selten war mir ein Buchcharakter so unsympathisch wie diese Frau. Im Gegensatz dazu steht ihre Tochter London, die mit ihren fünf Jahren schon ihren eigenen Kopf hat und wider Erwarten ihres Vaters mehr versteht, als er glaubt. Russel hingegen scheint teilweise wie der Spielball seiner Frau, er traut sich kaum, ihr, um des lieben Friedens Willen, zu widersprechen. Er schluckt eine Gemeinheit nach der anderen und wundert sich, dass sein Leben den Bach hinuntergeht.
Mit dem Auftauchen von Russels Schwester Marge wendet sich das Blatt und die Längen verschwinden allmählich. Sowohl sie als auch ihre Lebensgefährtin Liz peppeln unseren Pantoffelhelden nach und nach wieder auf und spornen ihn an, sein Leben endlich in die Hand zu nehmen. Und vor allem, sich nicht alles gefallen zu lassen, was seine liebe Frau Vivian mit ihm anstellt. Marge rät ihm, mehr im Hier und Jetzt zu leben und die Zeit mit London so sinnvoll wie möglich zu nutzen. Und nach ein paar Startschwierigkeiten bauen sich Russel und seine Tochter eine wunderbare Vater-Tochter-Beziehung auf. Die Liebe zu seiner Tochter ist fast greifbar und es ist rührend, wie sehr er sich ihre Erziehung zu Herzen nimmt.
Auch wenn die romantische Liebe in diesem Buch durchaus vorhanden ist, so setzt Sparks den Fokus auf die Liebe und den Zusammenhalt innerhalb einer Familie. Und erst als ein Schicksalsschlag Russels Familie ereilt, bringt der Autor all die Gefühle, die er die ersten 400 Seiten für sich behalten hat aufs Papier. Und ja, er hat mich wieder gekriegt. Ich stand mit meinen Kopfhörern in den Ohren heulend am Spülbecken und mein Herz tat mir weh. Nicholas Sparks kann es also doch noch: Worte so verpacken, dass einem laute Schluchzer durch den Körper fahren.

Fazit


Das Buch um 300 Seiten gekürzt und die vielen unwichtigen Details ausgelassen und es hätte von mir die volle Punktzahl bekommen. Trotz des schwachen Anfangs konnte Sparks mich zum Ende hin aber doch wieder abholen. Die Liebe und der Zusammenhalt von Russels Familie waren mein Highlight und ich wünsche mir für zukünftige Bücher, dass Nicholas Sparks weniger weit ausholt, sondern prägnant erzählt, welche Geschichte in seinem Kopf herumspukt. Dann darf es auch gerne wieder etwas mehr in die romantischere Richtung gehen. 
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