Rezension – Meagan Spooner: Skylark. Der eiserne Wald

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Leseprobe

Inhaltsangabe (Heyne Verlag):

Lark lebt in einer Welt, die nur durch eine Mauer vom sagenumwobenen Eisernen Wald getrennt ist. Innerhalb der Mauern haben die Menschen eine hoch entwickelte Zivilisation aufgebaut, zu der jeder seinen Teil beiträgt. Lark, die über magische Fähigkeiten verfügt, kann es kaum erwarten, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen, sobald sie sechzehn ist. Als sie allerdings entdeckt, was genau sie nach ihrem Geburtstag erwartet, fasst sie einen unglaublichen Entschluss: Sie flieht in die Wildnis jenseits der Mauer, in deren Dunkel Gefahren lauern, von denen sich die Menschen nur hinter vorgehaltener Hand erzählen. Doch Lark ist nicht allein. Andere haben vor ihr bereits den Schritt gewagt. Jeden Tag riskieren sie aufs Neue ihr Leben für ihren großen Traum: Freiheit.

Bewertung:

“Man sollte nie mein Bedürfnis unterschätzen dummen Leuten zu zeigen, dass sie sich geirrt haben” (S. 446). Dies ist der letzte Satz dieses Buches. Er ist nicht Teil des Romans, sondern findet sich in der Danksagung als eine Abrechnung Spooners mit ihrem Professor, der ihr dringend angeraten hatte, auf “Magie und irgendwelche albernen Wesen” zu verzichten. Mag diese Äußerung auch kindlich erscheinen, ist sie doch berechtigt. Denn ohne die übernatürlichen Elemente wie Magie und andersartige Wesen wäre dieser Roman undenkbar.

Die drei Teile des Romans bilden das Gerüst für den Leser. Zunächst wird man in eine fortschrittliche Welt geworfen, die nach einem Krieg hochzivilisiert in einer Art magischen Kuppel lebt. Diese Kuppel kann nur aufrecht gehalten werden, wenn jeder Mitbürger seinen Beitrag dazu leistet. Deshalb werden alle Kinder “geerntet”. Dass Lark hierbei eine Sonderstellung einnimmt, wird schnell klar, denn sie ist weitaus älter als all die anderen, bis auch ihr Erntetag gekommen ist. Was der Leser nebennei über diese fremdartige Welt erfährt, ist verwirrend. So ist von einer Ressource, von Architekten, Erneuerbare, der Ernte und fremdartigen Maschinen die Rede, die Kobolde genannt werden. Spooner mutet dem Leser dabei ein gutes Maß an Vorstellungskraft zu, denn ganz deutlich wird nicht, wie genau sich ihre Welt zusammenfügt. Noch weniger erfährt man darüber, was genau damals im Krieg passiert ist, der die Menschen dazu gezwungen hat, in Kuppeln zu leben und möglichst auf Energie zu verzichten. Dies wird auch im weiteren Verlauf des Romans nicht hinreichend aufgeklärt.

Deutlich wird aber, dass Lark eine Sonderstellung einnimmt, die sie immer weiter in Gefahr bringt. Dem Institut, das die Energieressourcen verwaltet, kann sie zunächst nicht entkommen – bis sie “unerwartet” Hilfe bekommt. Dem Leser wird dies leider schon sehr schnell deutlich. Hier und an anderen Stellen merkt man, dass dies Spooners Debüt auf der Weltbühne ist. Es mangelt mancherorts an Spannung und an Dialogreife, wobei gesagt werden muss, dass es der Autorin gelingt, zum Ende hin mehr Spannung und Überraschungsmomente zu kreiiren.

Lark gelingt es, die magische Kuppel ihrer Welt zu durchschreiten. Im zweiten Teil ist sie nun auf der Suche nach dem Eisenen Wald, wo sie Gleichgesinnte zu finden hofft, also Menschen, die wie sie magische Fähigkeiten besitzen. Der Leser begleitet sie durch die für sie völlig fremde Natur, erlebt aus ihrer Sicht den ersten Sternenhimmel, den ersten echten Sonnenaufgang und lernt mit Lark zusammen die Gefahren der Wildnis kennen. Auch hier ist Lark auf Hilfe angewiesen, die sie durch Oren erhält, einem Jungen, der alleine in der Wildnis lebt. Dabei stellt Oren das Gegengewicht zu Lark dar, was den Roman ungemein bereichert, da nun wesentlich mehr Spannung für den Leser geboten wird. Gemeins müssen sie vielseitige Gefahren bestehen, wobei ihre Gegensätzlichkeit das gewisse Etwas ausmacht.

Nicht ganz so, wie geplant, erreicht Lark endlich den Eisernen Wald. Dort überschlagen sich die Ereignisse. Der Roman wird zum Pageturner, fesselt den Leser und hält vielzählige echte Überraschungen bereit. Der Leser, der sich durch den teilweise zähflüssigen Beginn gearbeitet hat, wird jetzt mit Lesegenuss belohnt. Und wie es heutzutage ja beinahe Usus ist, bereitet der Roman nach einem tollen Finale bereits auf den nächsten Teil vor, der hoffentlich die anfänglichen Schwierigkeiten dieses Teils hinter sich lässt und dem Leser vollen Lesegenuss bietet.

Fazit:

Ein Roman, der den fleißigen Leser mit viel Spannung belohnt, wenn dieser die Mankos zu Beginn des Romans akzeptiert. Ein Roman, mit viel Potenzial für den zweiten Teil, aber auch mit Verbesserungsbedarf im sprachlichen Bereich sowie im Spannungsgefüge.

Ich bedanke mich recht herlich bei der Randomhouse Verlagsgruppe für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Daten:Skylark (Skylark, #1)

Meagan Spooner: Skylark. Der eiserne Wald
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 978-3453268227
Seitenzahl: 443Erscheinungsdatum: 23.06.2014
Originaltitel: Skylark


Bewertung:

Rezension – Meagan Spooner: Skylark. Der eiserne Wald


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Zusatzinformationen

Autorin

Rezension – Meagan Spooner: Skylark. Der eiserne WaldMeagan Spooner wollte eigentlich immer Archäologin, Meeresbiologin oder Astronautin werden. Nach ihrem Studium ist sie dann doch beim Schreiben gelandet. Meagan Spooner lebt in Northern Virginia, wenn sie gerade nicht irgendwo in der Welt unterwegs ist. Denn Reisen ist ihre große Leidenschaft.

Weitere Informationen zum Autor finden sich hier.


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