[Rezension] Jessie Ann Foley – „Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm“

978-3-7325-2943-8-Foley-Das-Jahr-in-dem-sich-Kurt-Cobain-das-Leben-orgJessie Ann Foleys Debütroman verspricht mit dem Titel „Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm“ nicht nur eine gedankliche Rückkehr in die Neunziger, sondern auch einen Bezug zur Musik. Zwei Aspekte, die mich sehr neugierig auf die Geschichte dahinter machten.

Es ist 1993 und Maggie muss gemeinsam mit ihrer Schwester, ihrer Mutter und deren frischgebackenen Ehemann von Chicago nach Irland ziehen. Von der amerikanischen Großstadt in ein beschauliches Dorf am Meer. Die Umstellung ist riesig und ohne ihre Freunde sowie ihren Onkel Kevin füllt sich Maggie mehr als verloren.

Die Inhaltsangabe des Verlags erzählt dem Leser bereits, dass Maggies Onkel Kevin stirbt und ihr zwei Tickets für ein Nirvana-Konzert in Rom hinterlässt. Mit dabei ein Brief und die Aufforderung, sich auf den Weg nach Rom zu diesem Konzert zu machen – gemeinsam mit einem Jungen aus dem Dorf, Eoin. Bis dahin klingt alles sehr vielversprechend und ich freute mich sehr auf die Geschichte eines unterhaltsam-chaotischen Roadtrips von Bray nach Rom, dazu vielleicht noch eine süße Liebesgeschichte und ein superbes Konzert von Nirvana.

Rezension zu

Dies bekommt man als Leser zwar im Großen und Ganzen auch – doch Kevins Tod, der Brief sowie die Nirvana-Tickets sind keineswegs der Ausgangspunkt der Geschichte. Ganz im Gegenteil. Maggies Onkel stirbt erst nach über der Hälfte des Romans, der „Roadtrip“ beginnt erst bei stolzen 70% des eBooks. So ist es wohl nicht großartig verwunderlich, dass ich deswegen schon etwas enttäuscht war, habe ich schlichtweg etwas anderes und vor allem mehr erwartet. Vielleicht ist es etwas naiv, aber wenn sich Informationen in Inhaltsangaben befinden, gehe ich meist davon aus, dass diese am Anfang einer Handlung geschehen – alles andere wäre schließlich gespoilert.

Auch der erhoffte Roadtrip ist nicht wirklich ein Roadtrip, vielmehr ein kurzer Ausflug. Dafür aber ein recht schöner. Generell ist die gesamte Geschichte von Maggie ganz lesenswert – nur eben nichts Besonderes. Maggies Leben ist einfach wenig beneidenswert, man kann sich ganz gut in sie hinein versetzen und fühlt mit ihr mit. Dass es nicht gerade spitze ist, mitten im Teenager-Dasein einfach mal so auf einen anderen Kontinent umzuziehen und dazu noch von der Großstadt in ein Dorf, kann wohl jeder nachvollziehen. Hinzu kommt auch noch eine Mutter, die sich nicht unbedingt die allergrößten Sorgen um das Wohlergehen ihrer Kinder macht. So ist Maggies Geschichte eher eine traurige und auch wenn sie sich ganz gut liest, konnte sie mich weder unterhalten noch berühren. Die Handlung dümpelt eben immer etwas so vor sich hin, was ich ein wenig schade fand, weil so viel Potenzial vorhanden gewesen wäre, um so viel mehr daraus zu machen.

Mich konnte Foleys Debüt leider nicht wirklich begeistern. Die grundlegende Idee weckt viele Erwartungen, welche jedoch in keinster Weise erfüllt werden. Eine eher mittelmäßige und traurigere Geschichte, die nichts Besonderes ist. Zwar nicht unbedingt schlecht, aber wirklich gefallen hat mir dieser Roman auch nicht.

3Ballerinas

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Bibliografie:

ISBN: 978-3-7325-2943-8 / Verlag: Bastei Entertainment / Übersetzung: Susanne Klein

Seiten: 304 / ET: 14.07.2016 / Originaltitel: „The Carnival at Bray“



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