[Rezension] „Geister“, Nathan Hill (Piper)

16 Jan

Ausgabe: gebunden[Rezension] „Geister“, Nathan Hill (Piper)
Seiten: 864
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 4. Oktober 2016
ISBN-10: 3492057373
ISBN-13: 978-3492057370
Herkunft: Leserundenexemplar von lovelybooks

Eine Leseprobe gibt es hier

Inhalt
Die Geister der Vergangenheit und der Gegenwart sind manchmal schwer abzuschütteln

Meinung und Fazit
Dieser Roman hat es in sich. Im wesentlichen ist es die Geschichte von Samuel Anderson, aber auch von all denen, die mit Samuel zu tun hatten oder haben. Es hat den Anschein, dass es ein Familienroman ist, gleichzeitig ist es aber auch eine College-Geschichte, ein Gesellschaftsroman und so vieles mehr. In vielen kleinen Abschnitten werden die verschiedenen Personen eingeführt, existieren zunächst nahezu eigenständig, bevor sie nach und nach ihre feste Rolle in der Geschichte einnehmen und sich miteinander verweben. So entsteht letztlich ein großes Ganzes.
Der Roman lebt von diesen Figuren, wie das Feuer vom Sauerstoff. Die Geschichte an sich ist gut und wunderbar abwechslungsreich geschrieben, doch ohne die Haupt- und Nebenfiguren wäre sie nichts. Samuel begleitet man die ganze Zeit über und baut daher eine besondere Beziehung zu ihm auf. Er ist ein sehr ungewöhnlicher Charakter mit vielen Ecken und Kanten, an welchen man sich wunderbar reiben kann. Ein Sonderling, den man in seiner Gegenwart begleitet, der aber schon am Anfang des Romans die Neugier weckt, wie seine (ganze) Vergangenheit aussah. Dem entsprechend spielt auch sie eine große Rolle. Doch auch die Nebenfiguren hatten es in sich, denn es waren alles Exoten mit irgendwelchen Macken. Erfreulicher Weise wirkten sie aber nicht klischeehaft, sondern einfach skurril und das so sehr, dass man sich stets auf den nächsten Abschnitt freute.
Das einzige, was mir an dem Roman nicht gefallen hat war, dass ich mich bei manchen Dialogen fühlte, als würde mich das Buch anschreien. Viele Dialogsätze, die eine einfache Aussage oder Antwort zum Inhalt hatten, wurden mit einem aggressiven Grundton ausgestattet, indem sie z.B. mit einem Ausrufezeichen abgeschlossen wurden. Dieses Stilmittel habe ich nicht begriffen und mochte es auch nicht, aber das ist sicher Geschmackssache.

Insgesamt ein wunderbares, facettenreiches Buch und tolles Debüt, welches nicht nur durch die großartigen Figuren zu fesseln versteht.

Der Autor
Nathan Hill ist 38 und lebt in Chicago und St. Paul, Minnesota, wo er an der University of St Thomas Englische Literatur unterrichtet. Seine Erzählungen erschienen in zahlreichen Magazinen und Zeitungen, sie waren nominiert für den Pushcart und den Barthelme Preis. »Geister« ist sein erster Roman und wird derzeit in über zwanzig Sprachen übersetzt. (Quelle: Piper)

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Verfasst von - 16/01/2017 in Bücher

 

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