Rezension: Ein Jahr lang gut essen

Intuitiv, bodenständig, manchmal retro, manchmal modern, gern mit Wasabi oder Thymian, immer das Produkt an sich in den Fokus stellend.

Das sind die ersten Schlagwörter, die mir zu Nigel Slater und seinem aktuellen Kochbuch in den Kopf kommen. „Ein Jahr lang gut essen“ heißt es und ich habe ehrlich gesagt länger gedacht, dass es um ein „Gesund Ess Projekt“ gehen würde. Das ist aber nicht der Fall! Nigel Slater nimmt uns in Form eines Tagebuches mit auf die Reise durch ein Jahr und erzählt, was er kocht, warum, welche Stimmungen ein bestimmtes Gericht bei ihm ausgelöst haben und wie er auf seine Geschmackskombinationen kommt. Das ist immer kurzweilig und sehr angenehm zu lesen. Es macht Spaß, das dicke Buch in die Hände zu nehmen, darin zu blättern, immer mal wieder Anekdoten zu lesen und sich inspirieren zu lassen.

Rezension: Ein Jahr lang gut essen

Wie viele Rezepte im Buch zu finden sind, kann ich gar nicht genau abschätzen, aber es werden viele sein! Auf 550 Seiten gibt es hier Geschichten und Rezepte zu finden und auf spätestens jeder zweiten Seite gibt es ein Rezept, da kommt schon einiges zusammen. Slaters Art, die Gerichte und ihre Zubereitung zu beschreiben, ist wahrscheinlich nichts für jeden, ich mag es sehr gern: Bei ihm gibt es nicht immer Vorschriften bis ins Kleinste, er ermuntert zum Improvisieren und seine Zubereitungsbeschreibungen lassen auch Raum dafür. Absolute Kochanfänger könnten sich an der ein oder anderen Stelle vielleicht dadurch etwas verloren fühlen.

Die allermeisten Rezepte sind bebildert. Die Aufnahmen sind klar, man erkennt das Gericht wunderbar und die Bilder passen zum gesamten Stil des Buches: Bodenständig, nicht überstylt und man kann sich vorstellen, dass es so bei einem selbst auch aussehen könnte.

Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Pilz-Knoblauch-Pasteten: Nachdem ich schon einmal von einer Pilz Pastete von Slater begeistert war – das Rezept könnt ihr HIER nachlesen – sprach mich dieses auch direkt an. Im Original wird Mürbeteig benutzt, Slater schlägt aber vor, man könne auch Blätterteig nehmen, was ich getan habe. Gefüllt wird er mit angebratenen Pilzen, Knoblauch und Thymian. Einfach und extrem lecker!

Rezension: Ein Jahr lang gut essen
Gnocchi Gorgonzola: Gnochi, Spinat, Crème fraîche und Gorgonzola wandern in eine Auflaufform und werden im Ofen zu einer warmen, weichen Einheit. Ein richtiges Wohlfühlessen für kalte, verregnete Tage. Die Kombi aus Gnochi und Gorgonzola liebe ich schon lange und einen ganz ähnlichen Auflauf gibt es bei uns immer mal wieder.

Rezension: Ein Jahr lang gut essen

Auberginen Cassoulet: Das perfekte Essen für graue Tage, gut vorzubereiten und herrlich aromatisch. Das Gericht besteht aus einem Sugo aus Auberginen, Tomaten, Gewürzen und weißen Bohnen (bei mir stattdessen Kichererbsen). Darüber kommt zerkrümeltes Brot mit Thymian, was im Ofen zu einer tollen Kruste wird.

Rezension: Ein Jahr lang gut essen

Mein Fazit: Mit jedem Buch, was ich von Nigel Slater in die Hand bekomme, werde ich mehr zu einem Fan. Ich mag seine Art zu schreiben, seine Gerichte sind einfach und wirkungsvoll und er kocht genau, wie ich auch (ok, das kann man jetzt auch anmaßend verstehen, soll es aber gar nicht sein…). Seine Aromenkombinationen entsprechen genau meinem Geschmack. Leider ist dieses Buch extrem fleischlastig. Es ist trotzdem schön, durch seine Tagebucheinträge zu blättern, aber prozentual bleiben recht wenige vegetarische Rezepte übrig.

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Das Buch „Ein Jahr lang gut essen“ von Nigel Slater umfasst 560 Seiten, kostet 39 Euro und erschien im Dumont Verlag.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.


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