[Rezension] Earth Girl - Die Prüfung

[Rezension] Earth Girl - Die Prüfung

Cover: rororo

Verlag: rororo
Taschenbuch, 448 S.
erschienen: 01.09.2012
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-499-25902-9
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INHALT                                                                                                                
Sie kommt von der Erde. Ihr Schicksal steht in den Sternen. Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität ver­leugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ...

Quelle: rororo


MEINUNG  
Lust auf ein Archäologiestudium in der Zukunft?Wenn ja, dann solltet ihr euch "Earth Girl" sofort zulegen.
Die Welt die die Autorin hier erschaffen hat, ist unglaublich komplex und fantasiereich. Sowohl die unterschiedlichen Planeten, mit den dort geltenden Regeln, als auch all die futuristischen "Werkzeuge" die das Leben in dieser Zukunftswelt prägen, sind absolut vielschichtig und plausibel. Man darf nie vergessen, dass wir es hier mit einem Science Fiction Roman zu tun haben, der zwar auf ominöse Alliens etc verzichtet, dafür aber das teleportieren als wichtigen Bestandteil enthält. Wer wünscht sich das nicht, einfach von einem Ort zum anderen zu teleportieren, oder sogar von einem Planeten zu dem nächsten reisen zu können? Es würden sich plötzlich völlig neue  Möglichkeiten auftun. Doch leider wird es dem Leser durch die Komplexität nicht immer leicht gemacht. Beschreibungen werden stellenweise künstlich in die Länge gezogen und einiges empfand ich schlichtweg als überflüssig. Durch all die gerade zu Anfang aufkommenden Informationen, kam ich zeitweise stark durcheinander und hatte den Eindruck mir nicht alles merken zu können. Die Autorin hätte hier besser auf ein paar Kleinigkeiten verzichten sollen, ohne das sie Gefahr gelaufen wäre, ihre erschaffene Welt ins Schwanken zu bringen.
Im Gegensatz dazu fand ich aber gerade unsere Protagonistin Jarra sehr ansprechend ausgearbeitet. Sie ist ein ungewöhnlicher Charakter, der nicht immer symphatisch rüber kommt, aber gerade deswegen wie aus dem Leben gegriffen, erscheint.Als "Affe" oder besser gesagt "Behinderte", hat sie einen schweren Stand in der Gesellschaft und wird nahezu ausgeschlossen. Doch sie will sich selber beweisen, dass sie genauso viel Wert ist, wie jeder andere Mensch auch. Das sie genauso intelligent und liebenswert ist wie andere. Deswegen entwickelt sie ein neues Ich, mit dem sie sich in einen Geschichtskurs der "Norms" einschreibt. Diesen Aspekt fand ich wunderbar beschrieben. Jarra´s Schicksal wird dem Leser glaubhaft rüber gebracht und man kann ihren Drang nach Normalität und Akzeptanz gut nachempfinden. Auch in der heutigen Zeit ist Anders sein kein Zuckerschlecken und wird oft mit Ausgrenzung geahndet. Die Moral die hinter "Earth Girl" steckt, ist gerade für eine SciFi Roman, für mich sehr überraschend gewesen. Aber genau das macht das Buch wieder zu etwas wertvollem und lies mich dran bleiben.
Leider ist die Geschichte aber auch etwas langatmig. So werden wir auf jede Ausgrabungsstätte mitgenommen und machen jede theoretische Unterrichtsstunde brav mit. Am Anfang habe ich es noch als interessant empfunden. Wie funktioniert das alles in der Zukunft? Was haben die früheren Menschen in den geheimnisvollen und manchmal sogar bedrohlichen Boxen versteckt, die immer wieder gefunden werden?Doch nach der 3. Ausgrabung wird auch das eintönig und wie manch ein anderer Student, wäre ich als Leser manchmal auch lieber zu Hause geblieben.
Doch irgendwas hat mich an der Story gefesselt. Ich kann nur leider nicht definieren was es war. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die fremdartigen Begriffe der Zukunftswelt sind gut gewählt und behindern zu keiner Zeit den Lesefluss. Jarra erzählt uns ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und spricht gerade zu Anfang den Leser häufig persönlich an. Durch ihre offene und ungezwungene Art, entstehen so immer wieder lustige Szenen, wo ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte.Doch ihr unglaubliches Wissen, welches sie sich aufgrund ihres großen Interesse an Historik all die Jahre erarbeitet hat, lässt mich als scheinbare Mitstudentin häufig die Augen verdrehen. Sie kommt gerade im mittleren Teil als Miss Allwissend rüber, was mich nach einiger Zeit doch etwas gestört hat.
Leider habe ich die Spannung im Buch etwas vermisst. Es gibt keinen wirklich großen Knall oder etwas bestimmtes was es gilt aufzuklären. Es ist eher die Welt und Jarras Schicksal, das einen am Ball bleiben lässt. Das "schreckliche Unglück" was uns laut Klappentext erwartet, ist weder hochgradig schrecklich, noch sonderlich präsent. Ausserdem kommt es er erst am Ende des Buches, was ich so auch nicht vermutet hätte.
Das Ende ist hier und da weniger überraschend, dafür aber ohne Cliffhanger und absolut zufrieden stellend."Die Prüfung" ist Teil 1 einer geplanten Trilogie, könnte aber auch problemlos als Einzelband bestehen. 
Trotz einiger Schwächen, konnte mich das Buch unterhalten und ich werde sicherlich, die Reihe weiter verfolgen.
Pro/Contra  
+ komplexe und fantasiereiche Welt+ ansprechende und ungewöhnliche Protagonistin mit Stärke+ überraschend positive Moral + trotz fremdartiger Begriffe, guter Lesefluss+ zufriedenstellendes Ende
- leichte Verwirrungen durch zu viele, teils überflüssige Informationen- streckenweise langatmitg- ab Mitte des Buches entwickelt sich Protagonistin zu Miss Allwissend- wenig Spannung
FAZIT  
Ein Zukunftsroman der mich gut unterhalten konnte, der aber leider wegen geringer Spannung und stark ausgedehnten Passagen, streckenweise langatmig wirkt. Ein an sich gutes aber für einen Science Fiction eher ruhiges Buch, dass mit ein paar Mängeln aufwartet, die sicherlich aber Geschmackssache sind.Dennoch konnte mich die positive Moral der Geschichte und die Art der Protagonistin begeistern und ich werde sicherlich dran bleiben. 
BEWERTUNG  [Rezension] Earth Girl - Die Prüfung


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