|Rezension| Du bist das Gegenteil von allem von Carmen Rodrigues

dubistdasgegenteil

Du bist das Gegenteil von allem

Autor: Carmen Rodrigues
Originaltitel: 34 Pieces of You
Aus dem Englischen von Katarina Ganslandt
Verlag: cbt (30. März 2015)
Seiten: 384
Genre: Jugendbuch
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Preis: 16,99 €

Darum geht´s:

Und ich lag da, erdrückt vom Gewicht meiner Angst

Die 16-jährige Ellie hatte etwas Besonderes an sich. Etwas Dunkles, Charismatisches, Gebrochenes … Jetzt ist sie tot. Gestorben an einer Überdosis Tabletten. Zurück bleiben ihr Bruder Jake, ihre beste Freundin Sarah und deren jüngere Schwester Jess – und vierunddreißig Zettel von Ellie in einem Schuhkarton. Vierunddreißig Hinweise, die Ellie hinterlassen hat. Vierunddreißig Geheimnisse eines viel zu kurzen Lebens voller Schmerz. Auf der Suche nach dem Warum müssen sich Jake, Sarah und Jess nicht nur ihren eigenen Abgründen stellen, sondern auch dem, was Ellie so lange vor ihnen verborgen hat …

Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse – Cbt

Erster Satz:

Jessie – November

An dem Samstag schreckte ich mitten in der Nacht aus dem Schlaf, weil draußen Krankenwagensirenen heulten, unten jemand an der Tür klingelte und Mattie weinte.“

Meine Meinung:

Selbstmord in Jugendbüchern ist immer mal wieder ein Thema und gerade im Moment wird der Buchmarkt mit Büchern, in denen es um Selbstmord geht, geradezu überschwemmt. Ich finde es wichtig, dass darüber geschrieben und gesprochen wird. Gerade in der Zeit des Erwachsenwerdens, kommen bei vielen Jugendlichen diese Gedanken. Teilweise wird der Freitod in Büchern sogar romantisiert, was ich persönlich total daneben finde und dann gibt es zum Glück auch Bücher, die sich mit der unschönen Wahrheit des Themas auseinander setzten. Du bist das Gegenteil von allem ist so ein Buch.

Ellie ist an einer Überdosis Tabletten gestorben und lässt ihre Familie und ihre Freunde zurück, die in einem Schuhkarton 34 Notizen von Ellie finden. Notizen, die der Leser zunächst ohne Zusammenhang um die Ohren gehauen bekommt

 S. 176 „Der Hello-Kitty-Sticker erinnert mich daran, wie ich mich als Elfjährige gefühlt habe. Wie es sich angefühlt hat, als noch alles okay war und sich noch nicht so viele Gedanken in meinem Kopf drängten. Und du, du erinnerst mich auch daran.“

Das Buch ist sehr einfach geschrieben und es enthält viele Dialoge, darum kann man es schnell lesen. Trotzdem bin ich oft gestolpert. Über die Protagonisten und ihre Beziehung zueinander. Denn hier war mir nicht immer gleich klar, wer hier wie, zu wem steht.
Da gibt es Sarah – Ellies beste Freundin, die seit Ellies Tod in therapeutischer Behandlung ist, weil sie bei dem Tod von Ellie dabei war und ebenfalls eine Überdosis Tabletten nahm, dies aber überlebte.
Jessie – die Schwester von Sarah, die eine ganz besondere Beziehung zu Ellie hatte.
Lola – Jessies beste Freundin (die ein paar ganz „tolle“ Diättipps auf Lager hat)
Jake – Ellies Bruder
Tommy – Sarahs Freund
Leider war mir keiner aus dieser Clique sonderlich sympathisch und Ellie schon gar nicht. Sie war ein trauriges, wütendes und ziemlich frustriertes Mädchen. Natürlich schreibt die Autorin, wie es dazu kam, dass Ellie ist wie sie ist. Die Mutter ist bereits zum wiederholten Male verheiratet, ihr Vater ist weg und ihr Bruder, der immer die Konstante in ihrem Leben war verlässt sie nun auch um möglichst weit entfernt zu studieren.
Doch trotzdem hat Ellie mich in den Rückblenden ziemlich genervt. Ihre Art, wie sie mit anderen Menschen umgeht und ihre Taten waren einfach nur anstrengend.
Dazu kommt, dass ich den roten Faden oft verloren habe, weil es so viele Sichtweisen auf die Ereignisse und so viele Zeitsprünge gibt. Und so muss man immer wieder überlegen, wer gerade erzählt und wann. Ich hatte irgendwann auch einfach keine Lust mehr zu lesen und musste mich regelrecht aufraffen. Klar, die Jugendlichen fallen nach Ellies Tod alle in ein tiefes Loch und jeder versucht auf seine Art damit klar zu kommen. Die Autorin schneidet auch hier sehr ernste Themen, wie Essstörungen und Ritzen an. Das ist ziemlich bedrückend zu lesen und auch total frustrierend, weil dabei alle Figuren, so total unnahbar bleiben.
Die Notizen waren für mich auch nicht gerade hilfreich, da ich nie wusste wen Ellie jetzt genau meint. Sie verwirren eher, als dass sie aufklären. Am Ende wird dann doch noch klar, für wen die Zettel waren, aber selbst da habe ich mich noch gefragt ob sie tatsächlich alle für eine Person sind ?!

Bester Satz:

S. 370 „Für seine eigenen Entscheidungen ist jeder Mensch selbst verantwortlich.“

 Fazit:

Die Idee des Buchs gefällt mir sehr, allerdings hat mir die Umsetzung nicht gefallen. Zu oft habe ich mich über die Charaktere geärgert und so richtig Spannung oder Mitgefühl kam beim Lesen nicht auf. Die negativen Ereignisse überwiegen und eine echte Hilfe aus diesem Kreislauf heraus zu kommen, kann die Autorin nicht bieten.

Vielen Dank an den cbt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


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