[Rezension] Die Bestimmung von Veronica Roth

Autor: Veronica RothTitel: Die BestimmungTeil einer Reihe? 1. Teil einer TrilogieGebundene Ausgabe: 480 SeitenVerlag: cbtISBN-10: 3570161315 ISBN-13: 978-3570161319Preis: 17,95€Originaltitel: DivergentGenre: Dystopie; JugendbuchThemen: Gewalt; Fraktionen; Krieg; Selbstbestimmung; Kontrolle; Macht; Verrat; Intrigen Kaufen?  In unserem Haus gibt es nur einen einzigen Spiegel.Fünf Fraktionen gibt es in der Welt, in der die sechzehnjährige Beatrice lebt: Altruan, die Selbstlosen. Candor, die Freimütigen. Ken, die Wissenden. Amite, die Friedfertigen und schließlich Ferox, die Furchtlosen. Mit dem sechzehnten Lebensjahr müssen sich die Jugendlichen für eine dieser Fraktionen entscheiden, die dann ihren Lebensweg begleiten. Beatrice ist bei den Altruan aufgewachsen, doch sie weiß, dass sie nicht gänzlich selbstlos ist. Als ihre Testergebnisse dann auch noch nicht eindeutig sind, findet sie heraus, dass sie eine Unbestimmte ist, was in ihrer Gesellschaft als große Gefahr gilt. Um das Geheimnis zu wahren, schließt sie sich den Ferox an und muss dort lernen, was Mut und Macht bedeutet. Noch dazu gerät sie in einen Konflikt, der das System in sich zusammenbrechen lässt... Die Geschichte ist aus der Sicht der sechzehnjährigen Protagonistin Beatrice beschrieben, sodass man einen recht guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Dennoch ist der Schreibstil distanzierter, als man denken könnte und durch seine Einfachheit erreichten mich manche Gefühle leider nicht oder nur teilweise. Trotz allem lässt sich das Buch flüssig und angenehm lesen und ein blumiger Schreibstil hätte nicht zu der Geschichte gepasst, obwohl mehr Beschreibungen manchmal geholfen hätten, sich das Geschehen besser vorzustellen. Stell dir vor, du könntest dich zwischen den oben genannten fünf Fraktionen entscheiden. Welche würdest du wählen? Wärst du durchgängig mutig, selbstlos oder freundlich? Würde es dir leicht fallen, einer Richtung zu folgen und all deine Fragen und Zweifel abzuschütteln? In der Welt, in der Beatrice lebt, werden solche Fragen nicht gestellt - nicht einmal gedacht. Das System, welches scheinbar so gut funktioniert, ist normal, eine vorgegebene Richtung zu gehen wird hingenommen. Und doch gibt es wenige jener Menschen, die es hinterfragen. Menschen, die am Tag der Bestimmung nicht wissen, welcher Fraktion sie angehören; die Unbestimmten. Beatrice ist eine von ihnen und stellt so mit eine Gefahr für das autoritäre System dar, in welchem es nicht geduldet wird, wenn Menschen aus der Reihe tanzen."Die Bestimmung" ist wohl eines der meist erwartetsten und meist gehyptetsten Bücher des Jahres 2012. Eine Dystopie, die es mit der Spannung Panems aufnehmen könne, so wurde um das Buch geworben und so erschien es auf immer mehr Internetseiten, wurde hochgelobt und nur selten kritisiert. Ich für meinen Teil kann nur halbherzig auf die Lobeswelle aufsteigen, denn obwohl ich das Buch nicht zur Seite legen konnte und es mir viel Spaß bereitet hat, kann ich einiges doch nicht vertreten und das gewisse Etwas fehlte mir einfach. Zugegeben: Das Buch ist schon sehr spannend, ich habe es innerhalb von 24 Stunden gelesen und konnte es nur selten aus der Hand legen. Dies alles sind im Grunde Attribute für ein sehr gutes Buch, aber obwohl alles zutraf, blieb ich am Ende doch zwiegespalten zurück.Zwiespalt ist wohl das Wort, welches mir am ehesten einfällt, wenn ich an "Die Bestimmung" denke, denn ganz gleich, wie ich meine Meinung begründe, immer wieder fällt mir ein "aber" ein, welches ich dann aber auch wieder nicht hundertprozentig vertreten kann. Ersteinmal kann ich sagen, dass Roth hier eine sehr originelle Idee aufs Papier gebracht hat und mich mit ihren Worten einer ganz neuen Welt aussetzte, an die ich mich ersteinmal gewöhnen musste. So interessant und faszinierend ich ihre Idee auch fand, ebenso verwirrt ließ sie mich zurück. Es fiel mir schwer zu verstehen, wie Menschen sich einer Richtung hingeben können und all ihre anderen Bedürfnisse auszublenden wissen. Einerseits ist es ein spannender Ansatz, Menschen unter ein System zu stellen, welches eigentlich gegen ihre Natur spricht, andererseits ist es absolut unrealistisch, dass es Menschen gibt, die ihr ganzes Leben lang nur an andere denken. Hierbei fand ich es daher gut, dass es einige (wenige) Menschen gab, die Ausnahmen bildeten und aufgezeigt haben, dass dies eben nicht funktionieren kann, wie beispielsweise die Figur Marcus.Noch dazu fehlte mir hier einfach die Vorstellungskraft. Der Autorin gelingt es nicht, die Stadt greifbar zu machen und was sie beschrieb, kam irgendwie nicht in meinem Kopf an. Die Umgebung blieb für mich daher eher flach und grau, was auch dazu führte, dass ich dem ganzen sehr viel distanzierter gegenüberstand. Viele haben die Gewalt beklagt, die "Die Bestimmung" eher zu einem Buch für Erwachsene machen würde, was ich allerdings anders sehe. Ganz so schlimm war es meiner Meinung nach nicht (und ich bin da eigentlich sehr empfindlich). Natürlich ist es nichts für Jüngere, dennoch gehörte diese Gewalt einfach in die Fraktion der Ferox, auch wenn diese sich in die falsche Richtung entwickelten. Das dies alles nicht richtig war, wurde ja des Öfteren angesprochen, sodass Gewalt meiner Meinung nach nicht unbedingt verherrlicht wurde - zum Ende hin wurde es mir in Hinsicht auf Beatrice allerdings auch etwas zu viel.Die Charaktere ließen mich ebenso zwiegespalten zurück, wie die Handlung selbst. Beatrice, die später ihren Namen in Tris ändert, war mir eigentlich relativ sympathisch, obwohl sie für mich immer Beatrice blieb. Sie kam mir eigentlich zu keinem Zeitpunkt wie eine Tris vor, auch wenn das jetzt ein wenig merkwürdig klingen mag. Sie war mir zwar sympathisch, konnte aber dennoch nicht den Weg bis in mein Herz finden, weswegen mich vieles eher kalt ließ. Zumal verändert sie sich viel zu schnell zum Unguten und ihre Moral gefiel mir später im Buch absolut nicht mehr. Zu den anderen Charakteren hatte ich meist ein ähnliches Verhältnis wie Tris zu ihnen, sodass ich den wenigsten vertraut habe. Four war mir zunächst sehr unsympathisch und obwohl er einiges gemacht hat, was ihn dann doch wieder nett erscheinen ließ, hatte ich das ganze Buch über eine gewisse Abneigung gegen ihn und so sprang der Funken einfach nie ganz über.Die Liebesgeschichte, die eher im Hintergrund bleibt, fand ich einerseits schön, andererseits aber auch fragwürdig. Die Tatsache, dass Four derart brutal ist, ist auf der einen Seite verständlich gewesen, hat mich auf der anderen Seite jedoch sehr abgeschreckt. Man darf hier einfach nicht zu sehr auf die eigene Welt schließen, was mir zugegebenermaßen oft sehr schwer fiel und so habe ich Four die meiste Zeit für seine Taten verurteilt, auch wenn sie meist relativ gut begründet waren. Mir fällt es schwer hier einen guten Mittelweg zu finden, da mir das Buch eigentlich sehr gut gefallen hat, ich aber doch nicht völlig zufrieden mit der Umsetzung war und einfach dieses gewisse Etwas fehlte, was mich vom Stuhl hätte hauen sollen - so zumindest hätte ich es nach den ganzen lobenden Stimmen erwartet."Die Bestimmung" stieß mich in einen Zwiespalt nach dem anderen und ließ mich schließlich unentschlossen zurück. Ebenso wie Beatrice kann ich mich nur sehr schlecht entscheiden, in welche Fraktion ich dieses Buch einordnen möchte. Zwar hat es mich unterhalten und mich durchgehend lesen lassen, dennoch fehlte irgendwie das Salz in der Suppe. Ansonsten hat Roth hier aber eine originelle Idee in die Tat umgesetzt und eine Welt geschaffen, die trotz Befremdlichkeit und Gewalt, faszinierend und interessant ist. Bei einigen Ansätzen fehlten mir zwar die logischen Erklärungen, aber ich hoffe diese im zweiten Band beantwortet zu bekommen, den ich trotz meines Zwiespalts auf jeden Fall lesen werde. Und das sagt im Grunde ja schon aus, dass mir das Buch trotz allem gut gefallen hat.  Veronica Roth ist 23 Jahre alt und wurde in den USA geboren. Sie schreibt bereits seit sie 12 Jahre alt ist. Sie studierte "Creative Writing" an der Northwestern University. Im Alter von 20 schrieb sie schon einen Roman. Es wurde "Die Bestimmung", dieser Roman schaffte es in den USA sofort in die Bestsellerlisten. Ihr Debütroman bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer Trilogie. Roth lebt heute gemeinsam mit ihrem Ehemann in Chicago. [via Lovelybooks]...mehr? *klick* & *klick*Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei

wallpaper-1019588
Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution
wallpaper-1019588
Mobile Suit Gundam SEED FREEDOM: Bandai Namco zeigt den Film in den deutschen Kinos
wallpaper-1019588
[Manga] Demon Slayer [2]
wallpaper-1019588
Soundtrack einer Generation: Musik und visuelle Medien harmonisieren