Rezension | “Die 5. Welle” von Rick Yancey

Die 5. Welle_Yancey

Die 5. Welle (Band 1/3)

Autor: Rick Yancey

Übersetzung: Thomas Bauer

Seiten: 480 (Hardcover)

Verlag: Goldmann Verlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-442-31334-1

Der Autor…

Rick Yancey ist ein preisgekrönter Autor, der mit seiner Trilogie »Die fünfte Welle« die internationalen Bestsellerlisten stürmt. Wenn er nicht gerade schreibt oder darüber nachdenkt, was er schreiben könnte, oder das Land bereist, um übers Schreiben zu reden, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat Florida.

Der Plot…

Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. Nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält …

Meiner Ansicht nach…

Fliegende Untertassen? Vielleicht. E.T., der schmusen und anschließend “nach Hause telefonieren” will? Weit gefehlt. Im dystopischen Auftakt DIE 5. WELLE schickt der Autor Rick Yancey, Außerirdische auf unseren Planeten. Doch diese wollen nicht kuscheln und friedlich erkunden, sondern eher Stück für Stück – bzw. Welle für Welle – den Planeten zerlegen.

Eine Alien-Apokalypse ist nicht gerade das, was ich sofort lesen würde. Aber mir gefiel die Synopse und wie sich herausstellte, ist auch der Rest unglaublich gut durchdacht. Das Rick Yancey eigentlich vorab Bücher für Erwachsene (z.B. seine Monstrumologe-Reihe) geschrieben hat, spürte ich als Leser bereits nach wenigen Seiten. Der Autor geht subtil mit seinen Figuren und deren Schicksal vor. Zu meiner Überraschung geht es überraschend grausam und düster zu. Yanceys >grüne Männchen< haben keinen Organismus. Sie schleichen sich in unser System, machen sich die Schwächen der Menschen zunutze. Sie nutzen dafür unsere eigenen Technologien, unseren eigenen Organismus. Man könnte meinen, dass die Menschheit die Gelegenheit auf einen Gegenanschlag bekommen würde. Doch das ist gar nicht einfach, wenn man nicht weiß, wer eigentlich der Feind ist. Die Zerstörung >der Anderen< wird in einzelne Wellen unterteilt, ganz genießerisch und so lang bis die Welle genügend Opfer gebracht hat um die nächste Welle loszuschicken. Die Vorgehensweise des Autors wirkt gar nicht mal soweit daher geholt und lächerlich. Ganz im Gegenteil; es wirkt erschreckend plausibel.

In mehreren Perspektiven erzählt, beginnt dieser Roman zunächst mit einer >Besetzung<. Das war zumindest meine Empfindung bei dem, was ich vorab über den Plot wusste. Weiter geht es mit einer Einführung der Hauptfigur; Cassie Sullivan und wie sie sich durch die von >Wellen< erschütterten apokalyptischen Welt schlägt. Glück, aber vor allem Mut und Überlebenswille lassen das Teenager Mädchen, selbst in ihrer dunkelsten Zeit allein durchhalten. Zudem fand ich ihren Sarkasmus sehr angenehm. Dieser Charakterzug haucht der Figur noch mehr Persönlichkeit ein. Im ersten Teil des Romans stellt Rick Yancey den Leser Cassie und ihre Familie vor – oder zumindest das, was davon noch übrig ist.
Yanceys Schreibstil ist dabei sehr einnehmend und intensiv. Um das Ausmaß der Situation dem Leser bloß nicht verschönigt darzustellen, zerreißt der Autor Familien und lässt Hoffnungen brutal platzen. Als ganz besonders schlimm empfand ich den Moment, als Sams alias Sammy, der 5-jährige Bruder von Cassie, von seiner (Rest)Familie getrennt wird. Die Entwicklung von  ihm lies mich so sehr mitbibbern, dass ich den Autor regelrecht für seine Brutalität dem kleinen Jungen gegenüber verflucht habe.

Die Perspektiven der anderen Figuren wurden willkürlich herausgepickt und wurden ebenfalls sehr gelungen wiedergegeben, wobei ich die Kapitel mit Cassie und Sammy am liebsten las. Figuren, wie Zombie und Evan Walker, verleihen der ganzen Geschichte noch mehr Nervenkitzel. Es wird emotional, unendlich traurig mit vielen spannungsgeladenen blutigen Momenten.

Tacheles…

Insgesamt wurde ich sehr überrollt von der harten und düsteren Herangehensweise Rick Yanceys. Sein Erzählstil ist hervorragend und unglaublich gut getaktet. Auch die Zeichnung der Figuren empfand ich als sehr gelungen. Man fühlt und zittert mit den Charakteren. Im Kampf ums Überleben in einer ausgerotteten Welt, appelliert Rick Yancey an die Menschlichkeit in jedem von uns.

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