|Rezension| "Der Geschmack von Glück" von Jennifer E. Smith

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|Rezension| Hey, wir werden hier ziemlich überziehen.
|Rezension| Durch einen Tippfehler landet die E-Mail von Graham urtümlicherweise in Ellis Postfach, die das Missverständnis sogleich aufklärt. Doch irgendwie können die beiden nicht aufhören sich zu schreiben und schon bald entsteht eine E-Mail-Freundschaft, die auf dem gegenseitigen Verständnis der Person des anderen basiert. Da ist es natürlich hinderlich, dass Elli nicht weiß, dass Graham in der Realität ein gefeierter Schauspieler ist, der bald einen neuen Film in ihrem Heimatort Henley in Maine drehen wird und Elli unbedingt kennenlernen will. Doch auch Elli, die unbedingt an einem Sommerkurs in Lyrik an der Harvard University teilnehmen will, der dazu jedoch die finanziellen Mittel fehlen, hat ihre Geheimnisse - schließlich lebt sie nicht ohne Grund mit ihrer Mutter in der Abgeschiedenheit Henleys. Beide spüren, dass sie etwas besonderes verbindet und dass sie sich zwischen den ganzen Geheimnissen und dem Starrummel immer noch wirklich kennen...
|Rezension| Jennifer E. Smith' Schreibstil schmeckt nach rauer Meeresluft und Ehrlichkeit - Attribute, die einer Geschichte im Grunde genommen nur gut tun können und das schaffen sie auch in "Der Geschmack von Glück", auch wenn die Geschichte manchmal nur so dahinplätschert wie sanfter Seegang. Ja, seine längen hat das Buch durchaus, wobei das enger mit dem Plot als mit dem Schreibstil zusammenhängt. Da das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben ist, der abwechselnd Ellis und Grahams Gedanken beleuchtet, werden Gefühle zwar gut übermittelt, aber von Berührung kann kaum die Rede sein. Smith schreibt aber dennoch sehr angenehm, gerade diese sanfte und ruhige Erzählweise scheinen Henley und das Meer gut einfangen zu können und auch Tiefsinnigkeit muss man hier nicht vermissen.
|Rezension| Glück definiert jeder anders. Für den einen ist Glück Orangensorbet, für den anderen die Familie und für wieder einen anderen eine schicksalhafte Begegnung. Und weil Glück ein so essenzieller Bestandteil des Lebens ist, beschäftigt sich im Grunde auch jedes Buch mit der Thematik - jeweils auf unterschiedliche Art und |Rezension| Weise natürlich. "Der Geschmack von Glück" ist da, wenn man es nicht schon am Titel erkannt hat, auch inhaltlich keine Ausnahme, geht es doch um das Suchen und Finden des eigenen Glücks, um die Identität eines Menschen und die Geheimnisse und Ängste, die dahinter stehen können, auch wenn man es manchmal gar nicht vermuten würde. E-Mails, Starrummel, problematische Familienverhältnisse und Selbstfindung - all das und mehr steckt Smith in den Mixer und kreiert einen sommerlichen Smoothie aus den unterschiedlichsten Zutaten, der im ersten Moment sauer, im nächsten süß und im darauffolgenden Moment ein wenig bitter schmeckt.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass das Buch von mir keine fünf Sterne bekommen kann, auch wenn es mir - gerade im Rückblick - sehr gut gefallen hat. Smoothies sind lecker, fruchtig und erfrischend, aber es gibt einen Grund, warum sie meistens nur in kleinen Fläschchen abgefüllt werden: Zu viel davon ist auch nicht gut. Und das nicht nur im Hinblick auf den Zuckergehalt - irgendwann schmeckt der dickflüssige Fruchtsaft fad und langweilig. So überraschend schön und anders die Geschichte um Elli und Graham anfangs wirkte, so viele langgezogene Momente hat sie auch und den ernüchternden Beigeschmack einer fehlenden Frucht. Schließlich hätte die Geschichte mir noch viel mehr geben können, wenn die vielen Mails, die die beiden sich geschrieben haben, nicht völlig außer Acht gelassen werden. Die ersten Mailwechsel kann man noch bestaunen - und gerade die haben es mir angetan mit ihrem sanften Humor und den kleinen Schlagabtauschen - aber danach geht die Geschichte in Form eines Fließtexts weiter und plötzlich spielt das Kennenlernen durch die Mails kaum noch eine Rolle...
 ...was womöglich einer der Gründe ist, warum die Beziehung zwischen Elli und Graham sich erst so völlig distanziert und falsch anfühlt: Man bekommt nicht mit, wie die beiden sich kennenlernen. Ja, es wird das ein oder andere Mal in der Geschichte erwähnt, was die beiden sich erzählt haben, aber wir lesen es nicht im genauen Wortlaut. Uns bleibt ein wichtiger Teil iherr Beziehung verwährt, ja, genau der Teil, der entscheidet, ob man jemanden mag |Rezension| oder nicht. Einzeln betrachtet sind die Protagonistin beide liebenswerte Sympathieträger, die ihre Päckchen zu tragen haben. Schön ist hierbei, dass die typischen Klischees wegfallen und Graham nicht der arrogante Superstar ist, der sich die ganze Zeit nur kühl und unnahbar gibt, während Elli weder graue Maus, noch naive, unterwürfige und liebestolle Gans ist. Ganz im Gegenteil: Elli ist eine starke Persönlichkeit, die schlagfertig ist und sich von Grahams Berühmtheit nicht blenden lässt - eher ist sie dem gegenüber skeptisch und abgeneigt. Graham ist eher nachdenklicher Natur und wirkt oft traurig, der ganze Rummel um seine Person - oder vielmehr um eine Person, die er spielt - ist ihm nicht ganz Geheuer und manchmal wünscht er sich die heimischem Momente zurück, in denen er eine Privatsphäre hat.
Genau diese fehlende Privatsphäre steht auch zwischen Elli und Graham, schließlich will Elli auf keinen Fall in den Blick der Öffentlichkeit geraten und hat dafür auch gute Gründe und auch Graham muss ein Image aufrecht erhalten. So beginnt eine interessante Suche nach dem Glück, nach dem, was die beiden wirklich wollen, was definitiv nicht leicht ist. Es scheint eine ganze Welt zwischen den beiden zu stehen und trotzdem schaffen sie es, gerade gegen Ende, eine tiefe Verbundenheit zu entwickeln. Diese berührte und erreichte mich aber leider erst auf den letzten Seiten, wo mir einige Situationen oft ein lautes Lachen entlockten. Die Geschichte ist definitiv die Art Wohlfühlbuch, wie man es schon von "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick" kennt und wer das mochte, wird auch mit "Der Geschmack von Glück" schöne Lesestunden erleben, weil man sich einfach zu Hause fühlt, auch wenn Maine und co. so weit entfernt sind.
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Gerade für den Sommer eignet sich die Geschichte um Elli und Graham, einfach weil das Buch zu dieser Jahreszeit spielt und es zwar lockerleicht ist, aber auch gleichzeitig eine schöne Tiefgründigkeit enthält, die dem Buch den nötigen Ernst verleiht. Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit - das sind zwei Begriffe, die gut zu der Geschichte passen, in der das Glück gar nicht so weit entfernt ist, wie man denken könnte. Es sind die einfachen Dinge, die liebevollen Details, die die Geschichte so besonders und schön machen, während das Gesamtbild oft ein wenig verschwommen wirkt. In dem einen Moment fühlt man sich angesprochen und möchte mehr schöne Worte lesen und im nächsten ist der Augenblick verschwunden und die Geschichte tröpfelt vor sich hin - ein wirklicher Zwiespalt also, der aber insgesamt nicht daran hindern sollte, das Buch zu lesen.
|Rezension| "Der Geschmack von Glück" ist in diesem Buch kaum zu definieren. Schließlich sind es die kleinen Dinge, die offensichtlichen, die Glück bedeuten und diese kleine Botschaft bringt auch die Geschichte um Elli und Graham deutlich auf den Punkt. Mit einigen Makeln und langgezogenen Passagen ist das Buch sicher nicht perfekt und ich hätte mir vor allen Dingen mehr "Kennenlernen" in Form der Mails zwischen Elli und Graham gewünscht, insgesamt serviert Smith hier aber einen fruchtigfrischen Smoothie voller Geschmacksrichtungen, den man definitiv mal probieren sollte, wenn man Bücher mag, die sich wie nach Hause kommen anfühlen und diese sanfte und schöne Ernsthaftigkeit mögen, gekoppelt mit viel Humor und Liebe zum Detail.
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|Rezension| |Rezension| Jennifer E. Smith wuchs in Chicago auf und ist die Autorin von vier Romanen für junge Erwachsene, wovon bisher lediglich "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick" in Deutschland beim Carlsen Verlag erschienen ist. Sie studierte kreatives Schreiben an der University of St. Andrews in Schottland und arbeitet und lebt zur Zeit als Lektorin in New York City. Ihre Bücher wurden in zwanzig unterschiedliche Sprachen übersetzt. 
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanke ich mich recht herzlich bei
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