|Rezension| Das breifrei! Kochbuch

9783466346011_CoverDas breifrei! Kochbuch
Autor: Loretta Stern und Anja Constance Gaca
Seiten: 144
Verlag: Kösel
Genre: Kochbuch

Kaufen: z.B. >hier<

Für die Rezension dieses Buches möchte ich gerne etwas weiter ausholen, denn Beikost ist ein Thema, das immer heiß diskutiert wird. Es gibt die Brei-Front und die Breifrei-Front. Und ähnlich wie bei Fleischessern und Vegetariern bzw. Veganern kommt es auch bei diesem Thema sehr oft zum Hauen und Stechen zwischen diesen beiden Fronten. Meiner Meinung nach, soll jeder für sein Kind und für seine Familie gucken, was das Beste ist. Es gibt nicht den optimalen Weg der für alle gilt! Ich stelle Euch heute ein Breifrei Kochbuch vor. Ein Weg, den ich selbst noch nicht gegangen bin (den ich aber plane bei meinem zweiten Kind – aktuell 4,5 Monate alt – zu gehen) und ich erzähle Euch ein bisschen von meinen eigenen Erfahrungen mit dem Beikoststart meines ersten Kindes.

Wenn man als Mama ein bisschen durch das Internet surft, dann kommt man automatisch irgendwann auf den Begriff BLW (Baby led weaning) oder auch breifrei genannt. Breifrei ist im Trend und doch ist es eigentlich nichts anderes als das, was unsere Vorfahren vor langer Zeit (bevor es Gläschen und Pürierstab gab) bereits gemacht haben. Das Baby wird nicht nach einem vorgefertigten Plan abgestillt und es wird auch nicht “extra” fürs Kind Brei gekocht. Es soll von Anfang an, an das Familienessen gewöhnt werden. Essen mit allen Sinnen begreifen und in seinem ganz eigenen Tempo essen lernen, das ist es, was breifrei bedeutet.
Ich finde diese Art von Beikoststart total interessant, habe mich bei meinem ersten Kind aber nicht getraut diesen Weg zu gehen. Vor 4 Jahren, haben wir alles genau nach Plan gemacht, weil wir Angst hatten, dass das Kind (das ja sowieso laut Perzentille und Norm, viel zu dünn war) nicht an Eiweiß, Eisen oder sonstigem Vitaminmangel leidet.
Ich habe mit 4 Monaten den ersten Möhrenbrei gefüttert, weil das ja so im Buch stand und weil jeder auf mich eingeredet hat: „Die Milch ist bestimmt nicht nahrhaft genug.“ „Der ist so dünn, weil er endlich Brei essen muss“; „Sie müssen zu füttern, der wird bestimmt nicht satt.“; „Vielleicht mag er die Muttermilch nicht.“ – Sätze, die mir heute nicht mehr soviel ausmachen würden, die mich aber vor 4 Jahren extrem verunsichert haben.
Dass unser Kind mit 4 Monaten noch gar nicht wirklich reif war, habe ich als junge Mutter nicht gesehen.
Es hat ihm nicht geschadet, soviel sei gesagt. Er ist ein gesunder, glücklicher 4 Jähriger. Aber er ist nach wie vor ein schlechter Esser. Er ist immer noch im unteren Bereich der Perzentile (da ist er einfach geblieben, auch mit Brei und Butterbrot). Er hat nie mehr als 60ml Milch getrunken und auch die Flaschenmilch hat ihn nicht dicker gemacht als die Muttermilch. Er hat sich sehr lange füttern lassen, anstatt selbstständig zu essen. Essen war und ist für ihn einfach uninteressant und eher ein Muss als ein Genuss. Ich glaube aber auch, dass das einfach typbedingt ist. Manche Kinder sind gute Esser und manche schlechte.
Bei unserem zweiten Kind möchten wir trotzdem gerne etwas lockerer an die Sache “Beikoststart” herangehen. Er soll Essen als etwas sehen das Spaß macht und nicht als ein notwendiges Übel. Ich bin heute viel selbstbewusster als noch vor 4 Jahren, auch weil Kind Nummer zwei bereits jetzt ein sehr gutes Gewicht hat. Er ist im Vergleich zu seinem Bruder ein kleiner Wonnepropen. Er hat richtig schönen Babyspeck und liegt sogar etwas über der Mittellinie der Perzentile. Der Kleine ist nun 4,5 Monate alt und mit Muttermilch total zufrieden. Hier und da knabbert bzw. lutscht er bereits an gegarten Möhren, Bananen, Kartoffeln und auch mal am Brot. Was ihm total Spaß macht. Aber es besteht kein Zwang und auch keinen Plan. Er bekommt noch aussreichend Kalorien und Nährstoffe über die Milch und darum werde ich auch weiterhin locker mit dem Thema Beikost umgehen.

Eingelesen habe ich mich dennoch schon ein bisschen in das Thema “breifrei” und finde es für unsere Familie total super. Es gibt einige wichtige Regeln, die beachtet werden müssen – nachzulesen z.B. >hier< aber ansonsten kann einfach drauflos probiert werden ;-)

Und nun zum Kochbuch:
Im breifrei Kochbuch wird auf den ersten 40 Seiten kurz und knapp erklärt, was breifrei bedeutet, was man beachten muss und was man Babys lieber nicht anbieten sollte. Es gibt Tipps und Tricks zur breifreien Küche, Informationen zur Haltbarkeit und zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln und zur Küchenhygiene. Außerdem ist ein Saisonkalender enthalten, so dass man auf einen Blick sehen kann, welche Lebensmittel in welchen Monaten besonders frisch zu bekommen sind. Es wird außerdem noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man nicht glauben soll, man dürfte keinen Brei anbieten, nur weil man sich für diesen Weg der Beikosteinführung entscheidet. Milchreis und Grießbrei sind z.B. Mahlzeiten, die einfach breiig sind und auf dem Familientisch landen. Alles kann, nichts muss. Diese Devise finde ich klasse und genauso unvoreingenommen sollte man an das Thema herangehen.

Das Kochbuch enthält folgende Rezeptkapitel:

Frühstücksideen
Snacks und Fingerfood
Saucen, Dips und Aufstriche
Teige und Teigwaren
Trinksuppen
Warme Hauptmahlzeiten
Beilagen
Würzpasten & Chutneys für die Großen
Salate & kleine Gerichte
Wochenendküche
Süße Experimente

So kommt man auf 80 Rezepte für die ganze Familie, die Baby tauglich sind, aber auch den Großen schmecken.

Die Autoren des Buches sind Loretta Stern und Anja Constance Gaca.
Loretta Stern „kenne“ ich noch aus meiner Jugend. Sie war Sängerin der Band Sqeezer und Moderatorin von Bravo TV in den 90er Jahren ;-) Sie ist Mutter einer Tochter und ist den Breifrei Weg gegangen. Von ihr findet der Leser im Buch „Mutti-Notizen“. Das sind kurze Anmerkungen, wie z.B. was mache ich unterwegs und welches Trinkgefäß hat sie angeboten. Anja Constance Gaca ist Hebamme, Still- und Laktationsberaterin und sie führt den Blog „Von guten Eltern“. Auch von ihr findet der Leser Notizen zum entspannten Familienessen.

Meine Meinung:
Natürlich benötigt man kein Kochbuch um sein Kind breifrei ans Essen zu gewöhnen. Eigentlich klingt das im ersten Moment sogar etwas widersprüchlich, schließlich will man ja gerade nicht „extra“ kochen. Aber genau das geht mit den Rezepten aus dem Buch super. Denn es enthält viele Gerichte, die sowohl den Eltern als auch dem Baby schmecken ohne dass man zwei Mal Essen kochen muss. Die Gerichte sind nicht sehr ausgefallen und für Rührei, benötigt selbst der größte Kochmuffel kein Rezept, aber es bietet viele kindgerechte Menüs, die als Idee und Anregung sowohl die kleinen Essanfänger als auch für die restliche Familie geeignet sind. So gibt es neben Rührei also auch Gnocchi, Pizza, Kürbisquiche, Grünkernbratlinge und Weizen-Hirse-Schnitten. Die Gerichte enthalten sowohl Fisch als auch Fleisch aber auch eine ganze Menge (nämlich 64) vegetarische Ideen, was ich total klasse finde.

Fazit:
80 schnelle, preiswerte und kindgerechte Gerichte. Nicht immer ganz neu aber auf jeden Fall familientauglich. Das Buch gibt Ideen und Anregungen sich zu trauen den Beikoststart spielerisch, einfach und locker anzugehen und die Babys einfach mal probieren zu lassen was Mama, Papa und die Geschwister auch essen.

Vielen Dank an den Kösel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Weiterführende Informationen findet ihr z.B. in diesen Büchern:

9783466345878_CoverGill  Rapley, Tracey  Murkett - Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch

Oder im Netz:

www.baby-led-weaning.de

www.freshbaby.at

www.rapleyweaning.com

www.daily-pia.de

verkocht.wordpress.com


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