[Rezension] Blutrote Schwestern

[Rezension] Blutrote SchwesternBlutrote Schwestern

Erscheinungstermin: 04. Oktober 2011

Autorin: Jackson Pearce

Verlag: PAN

Preis: 16,99 € (gebundene Ausgabe)

Seiten: 368

ISBN-10: 3426283522

Originaltitel: Sisters Red

Leseprobe

Meine Bewertung

[Rezension] Blutrote Schwestern

Inhalt: Scarlett und Rosie sind keine typischen Jugendlichen. Seit einem traumatischen Tag vor sieben Jahren müssen sie mit dem Wissen leben, dass Werwölfe keine Märchengestalten sind, sondern unter den Menschen weilen. Angelockt von süßem Parfum und dem hilflosen, leicht naiven Verhalten eines Mädchens gehen die Wölfe auf Beutezug. Doch Lett und Rosie haben es sich zur Aufgabe gemacht, genau diese Kreaturen zu töten. Ausgestattet mit roten Mänteln, Messern, Äxten und Beilen huschen die zwei Schwestern in der Dunkelheit durch Wälder und Gassen, stets auf der Suche nach den blutrünstigen Monstern.

Durch einige Schicksalsschläge teilen Lett und Rosie eine besonders innige Beziehung. Doch während Lett in ihrer Aufgabe als Jägerin völlig aufgeht und sich dem Aufsuchen der Wölfe völlig verschrieben hat, kann sich Rosie nicht damit abfinden, ihr gesamtes Leben nach den Fenris, den Werwölfen, zu richten. Hat das Leben nicht so viel mehr zu bieten? Ja, das hat es. Rosie verliebt sich, in Silas, den Jagdpartner ihrer Schwester. Doch die Schmetterlinge in Rosies Bauch halten sie davon ab zu erkennen, dass die Fenris immer weiter an Macht gewinnen und einen hinterhältigen Plan schmieden…

Meine Meinung: Nach Jackson Pearce’ emotionalem und romantischem Debut ‘Drei Wünsche hast du frei’ legt die Autorin jetzt mit einem neuen Jugendbuch nach, der nicht weniger herzergreifend oder märchenhaft ist, dafür aber um einiges spannungsgeladener. ‘Blutrote Schwestern’ konnte mich zu 99% von sich überzeugen. Angefangen bei den Protagonistinnen des Buches, Scarlett und Rosie. Jackson Pearce hat den Charakteren wirklich Leben eingehaucht, ihnen Ecken und Kanten gegeben und sie für den Leser greifbar gemacht. Obwohl die Schwestern sich so nahe stehen und sich, wie selbst oft sagen, ein Herz teilen, sind sie völlig unterschiedlich. Die Unterschiede der Schwestern werden während des Lesens mehr als deutlich, was nicht zuletzt der wechselnden Erzählperspektive zu verdanken ist. Während Scarlett vom Leben gezeichnet ist, ihr Körper nur aus Narben bestehen zu scheint und sie bisher in ihrem Leben wenig Grund zur Freude hatte, trotzt sie nur so vor Stärke und Selbstbewusstsein. Ihre Gedanken drehen sich stets um das Wohl ihrer kleinen Schwester und damit einhergehend der Jagd nach Fenris. Im starken Kontrast dazu steht Rosie, die zwar ihr Leben als Jägerin auch ernst nimmt, jedoch jederzeit dazu bereit ist, andere Prioritäten zu setzen.

Genau so gewissenhaft wie der Darstellung der Schwestern, hat sich Jackson Pearce der emotionalen Ebene der Geschichte gewidmet. Dominierend war für mich in diesem Buch die Beziehung zwischen Lett und Rosie, die mich von Anfang an berühren und mitreißen konnte. Natürlich wusste die Autorin die Annäherung zwischen Rosie und Silas genauso gekonnt umzusetzen. Silas war für mich ab seinem ersten Auftritt eine Figur zum Dahinschmelzen. Im Gegensatz zu manch anderen Jugendromanen scheint sich Jackson Pearce über die Liebe zwischen Rosie und Silas wirklich Gedanken gemacht zu haben und überstürzt in ihrem Buch nichts. Die Beziehung der beiden entwickelt sich (quälend) langsam, was ich allerdings als äußerst realistisch und dadurch auch weitaus emotionaler und romantischer empfunden habe.

In ‘Blutrote Schwestern’ hat Jackson Pearce unter Beweis gestellt, dass ihr Schreibstil unheimlich facettenreich ist. Das erste Kapitel des Buches könnte aus einem Märchensammelbuch stammen. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll und die Sprache alles andere als gewöhnlich. Im restlichen Verlauf der Geschichte gewinnt die Geschichte einen sehr modernen und jugendlichen Ton, was das Lesen äußerst angenehm gemacht hat. Neben dem abwechslungsreichen Schreibstil hat Jackson Pearce außerdem ein Händchen für das Erschaffen vielfältiger Stimmungen. Wie schon erwähnt hat die Geschichte stets einen sensiblen und gefühlvollen Ton, der in unterschiedlicher Art und Weise ergreifend ist. Darüber hinaus zeigt Jackson Pearce, dass sie ein Händchen dafür hat, Actionszenen zu schreiben, die dem Leser aufgrund der Spannung Schweißperlen auf die Stirn treiben. Diese Momente sind sehr bildhaft und genau beschrieben, sodass ein atemberaubendes Kopfkino entsteht. Die Geschichte ist, wie das Cover schon vermuten lässt, an das Märchen von Rotkäppchen angelehnt. Bis auf die roten Mäntel der Mädchen, einer Großmutter und dem Phänomen der Wölfe ist ‘Blutrote Schwestern’ aber eine völlig eigenständige Geschichte. Die Beschreibung der Werwölfe bleibt keinesfalls oberflächlich. Jackson Pearce hat für ‘ihre’ Wölfe viele neue, clevere Ideen umgesetzt, sodass  es einiges zu entdecken gibt. An dieser Stelle bleibt für mich allerdings auch ein kleiner Wehrmutstropfen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin an einigen Stellen sparsamer mit Erklärungen umgegangen wäre und sich einige wenige Informationen für einen späteren Teil der Geschichte aufgespart hätte. Tatsächlich war die Geschichte ab einem gewissen Punkt ein wenig vorhersehbar, was meine Euphorie allerdings nicht gebremst hat.

Fazit: Mit ‘Blutrote Schwestern’ hat es Jackson Pearce nun endgültig geschafft, zu einer meiner Lieblingsautorinnen zu werden. Pearce’ neues Buch glänzt mit hervorragenden Charakteren und einer fesselnden Geschichte, die ununterbrochen emotional angehaucht ist.

Vielen Dank an den PAN Verlag für das Rezensionsexemplar.

[Rezension] Blutrote Schwestern


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