[Rezension] Atemnot von Ilsa J. Bick

[Rezension] Atemnot von Ilsa J. Bick

Atemnot

by Ilsa J. Bick
Published by Egmont INK
Erscheinungstermin: September 4th 2014
Pages: 352
Format: Paperback
Source: Leserunde
Verlag
Goodreads
four-stars

Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.

RomanzeThriller / SpannungKrimi


 Lesegrund

Der Wunsch Atemnot zu lesen entstand bereits im Jahr 2012 damals sollte das Buch eigentlich im November 2012 unter dem Titel Dünnes Eis im Aufbau Verlag erscheinen (meine Beitrag dazu könnt ihr hier sehen). Doch das Buch wurde nicht veröffentlicht und nun durfte ich es fast zwei Jahre später mit einem anderen Titel und einem neuen Klappentext in den Händen halten.  Gelesen habe ich diese das Buch in einer Lovelybooks Leserunde. 

Meine Gedanken zum Buch

Als Autorin war mir Ilsa J. Bick nicht neu. Den ersten Band ihrer Ashes Trilogie habe ich damals verschlungen. Leider stehen die anderen Bände immer noch ungelesen im Regal. Da Atemnot ein Einzelband war und nach einer etwas anderen Geschichte klang, wollte ich dieses Buch so schnell wie möglich lesen. Durch den Klappentext aus dem Aufbau Verlag von damals wusste ich was auf mich zu kommen würde und daher hatte ich einige Erwartungen an das Buch, die leider nicht erfüllt wurden. 

Nicht erfüllte Erwartungen sind meistens ja schlecht für ein Buch und meistens bin ich von dem Buch dann sehr enttäuscht, doch Atemnot hat es geschafft mir eben eine andere Geschichte zu erzählen, die ich zwar nicht erwartet hatte, die mich aber dennoch überzeugen konnte. 

Aber jetzt sage ich dir die Wahrheit, Bob: Ich bin eine Lügnerin.
Ich bin ein Glückskind, eine Lügnerin, eine Streberin, eine Prinzessin, ich habe gestohlen- und getötet. 
Und meine Geschichte – die Wahrheit – fängt mit Mr Anderson an. – Seite 15 

Schon der Beginn des Buches war außergewöhnlich. Die ersten Seiten werden noch aus der dritten Person erzählt, bis wir dann die Geschichte aus Jenna´s Sicht erleben dürfen. Das Buch beginnt damit, dass Jenna nach dem eigentlichen Ereignis auf der Intensivstation ist und dem ermittelndem Detektiv, für Jenna einfach nur Bob, auf das Aufnahmegerät redet. Dabei erleben wir als Leser die Geschichte sehr intensiv kennen und dadurch, dass Jenna die Geschichte für Bob aufzeichnet hat es auch den Anschein, als wenn sie mit uns redet. Jennas Schilderungen sind dabei recht anschaulich und real. Einige Dinge deutet sie nur an, andere erzählt sie Bob ohne Scham und manchmal redet sie ihn auch persönlich an. 

Dabei kommt das Buch nicht gleich in Fahrt und ich obwohl es sehr spannend war fragte ich mich, wann es denn nun endlich an den Punkt angelangt, den ich immer erwartet habe. Es dauerte eine ganze Weil bis es soweit war und bis dahin lernten wir Jenna und ihre Familien Situation sehr gut kennen und merkte  Stück für Stück warum Jenna so geworden ist, wie wir sie kennen. Dabei schaffte es Ilsa J. Bick mit einigen Ereignissen oder Offenbarungen mich zu überraschen. 

Zum Ende hin nahm die Spannung zwar etwas ab, denn als aufmerksamer Leser konnte man das Ende schon erahnen und doch war es aufregend und ich hätte nicht mit genau diesem Ausgang gerechnet. 

Was die Protagonisten angeht, so hatte ich meine Probleme. Besonders Jenna war mir als Charakter ein bisschen zu kaputt. Sicherlich ist es die Story und ein wichtiger Punkt in dieser Geschichte, aber so viele Probleme und so kaputt muss kein Mädchen sein, zum sich in seinen Lehrer zu verlieben. Aus der Sicht von Jenna kann ich schon verstehen warum sie im Laufe der Geschichte Gefühle für Mr Anderson entwickelt, aber leider bleiben mir auf Grund der Erzählweise seine Gründe aus. Was hatte er davon? Entweder sollte es gar nicht so deutlich werden in der Geschichte, oder ich habe es überlesen. 

Der Schreibstil war gut, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. An manchen Stellen war er mir ein bisschen zu direkt und zu aufdringlich, dadurch wirkte er an manchen Stellen zu sehr gestellt. Dennoch war er leicht zu lesen und das Buch liest sich dadurch fast wie von selbst. 

Ich könnte noch so viel mehr schreiben über Jenna, das Buch, ihre Probleme, aber ich möchte das jeder der Interesse an diesem Buch hat seine eigene Meinung entwickelt und seine eigenen Erfahrungen mit diesem Buch macht. Sicherlich ist es nicht für jeden und wenn ich viele Bücher in dieser Richtung lese würde, wäre es sicherlich nicht mein Lieblingsbuch, aber mich hat es zum Richtigen Zeitpunkt erwischt und dadurch ganz gut unterhalten können. Es war einfach einmal etwas anderes und die Liebe von Jenna zum Laufen hat mich ein bisschen eifersüchtig gemacht. Dieses Hochgefühl beim Laufen hätte ich auch gerne. 

Abschließend ist zu sagen...

Mit Atemnot konnte mich Ilsa J. Bick wirklich überraschen. So weit ich das gesehen habe, waren nicht alle so begeistert wie ich, aber es war einfach einmal etwas anderes und das betraf nicht nur die Handlung, sondern auch den Schreibstil, der sehr direkt und deutlich war. Jenna nimmt stellenweise kein Blatt vor den Mund und versuch auch nichts zu beschönigen. Dabei ist es nicht immer leicht zu erahnen wo die Grenzen sind und dadurch das wir die Geschichte aus der Sicht von Jenna erfahren, wissen wir auch was ihr angetan wurde und was nicht. Wie sie schon sagte, sie war nicht das Opfer. Nur wer es selber liest wird sich eine Meinung bilden können. Wer einmal Abstand von Romanzen, Fantasy und Dystopien sucht ist meiner Ansicht nach hiermit sehr gut ausgerüstet. 

 belle-4 

Rating Report

Handlung

Charaktere

Schreibstil

Spannung

Genre Wertung

Overall: 4


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