Review: BAD TASTE, MEET THE FEEBLES, BRAINDEAD - Die Frühwerke des Peter Jackson

Review: BAD TASTE, MEET THE FEEBLES, BRAINDEAD - Die Frühwerke des Peter Jackson
Fakten:
Bad Taste
Neuseeland. 1987. Regie und Buch: Peter Jackson. Mit: Terry Potter, Peter Jackson, Craig Smith, Mike Minett, Peter O’Herne u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren (Uncut-Fassung ist indiziert). Auf DVD erhältlich.

Story:
Menschen sind lecker! Deswegen machen einige Aliens Jagd auf die Gourmet-Häppchen auf zwei Beinen. Doch diese wissen sich zu wehren. Es kommt zu einem Kampf zwischen Menschheit und Außerirdischen, bei dem vor allem der gute Geschmack auf der Strecke bleibt.


Meinung:
Fünf Jahre bevor Peter Jackson mit „Braindead“ DAS Referenzwerk des standesgemäßen Splatter-Kinos inszenierte, unternahm er schon mit seinem Debüt „Bad Taste“ erste Akklimatisierungsversuche in dieser vor Schnodder nur so triefenden Domäne. Der Name ist hier tatsächlich Programm und die Grenzen des guten Geschmacks mit Leichtigkeit durchbrochen. Peter Jackson (auch in einer ulkigen Doppelrolle zu sehen – Stichwort 'Schleimsuppe') feiert sein Panoptikum der Absurditäten nach allen Regeln der Billigkunst ab. Garstige Außerirdische in humanoider Gestalt suchen ein verschlafenes Küstenstädtchen heim und radieren dieses fast vollständig aus, um die Leichen der heimischen Fast-Food-Produktion darzubieten. Immerhin ist es keine reine Willkür! Allerdings haben vier Regierungsagenten, die speziell für einen solchen Angriffsfall ausgebildet wurden, etwas dagegen und setzen sich den extraterrestrischen Hackfressen zur Wehr. Und da brennt auch schön die Hütte. „Bad Taste“ ist albern, gepickt mit grenzdebilen Slapstickeinlagen und einem herrlich-überschwänglichen Gehalt an Blut, Gekröse und sonstiger Pampe, die so aus den jeweiligen Körpern siffen kann. Eine orgiastische Gulaschkanone, heftigst primitiver Trash an und für sich, aber eben doch mit dem rechten Maß an Leidenschaft in Szene gegossen/gewichst/gekotzt. Kult? Dumme Frage.
6 von 10 explodierenden Gehirnen

von souli

Review: BAD TASTE, MEET THE FEEBLES, BRAINDEAD - Die Frühwerke des Peter Jackson
Fakten:
Meet the Feebles
Neuseeland. 1989. Regie: Peter Jackson. Buch: Fran Walsh, Peter Jackson, Danny Mulheron, Stephen Sinclair. Original Stimmen von Donna Akersten, Staurt Devenie, Mark Hadlow, Peter Vere-Jones, Mark Wright u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD erhältlich.

Story:
Die Show der Feebles ist nur noch ein Desaster. Vom Glanz früherer Zeiten ist nichts mehr übrig. Igel Robert versucht daran etwas zu ändern, doch sein Erfolg ist bescheiden. Als Nilpferd-Diva Heidi dazu immer wahnsinniger wird ist nicht nur die Show Gefahr.


Meinung:
Peter Jackson, erklärter Fan der Muppets, huldigt Jim Hensons legendärem Puppentheater, mit einer verzerrten Parodie. Fern von familientauglicher Unterhaltung zelebriert Jackson Anarcho-Ulk jenseits von Pädagogik und anderen Nettigkeiten. Ekel, Gewalt und Tabubrüche werden hier so aufbrausend wie exorbitant durchexerziert und nur durch den Plüsch der Puppen gefiltert. Das Ergebnis ist frei von Rhythmus aber dennoch voller Dynamik, der Dynamik des pubertären Berauschens an der Grenzverschiebung. Das ganze überspannte Tamtam aus Blut, Eiter, HIV und Amoktaten reizt sich zwar schnell aus, die Liebe zum Detail und die Liebe zum synthetisch Ekel, erzeugt durch seltsame Flüssigkeiten und Fratzen aus Textil, hält „Meet the Feebles“ durchgängig am Leben. Dazu ist seine Positionierung bis heute einmalig. So anarchisch, so brutal, so widerwertig und teilweise so abartig amüsant sind und waren Puppen noch nie. Das niedrige Budget erzeugt dazu einen durchaus netten Charme, basierend auf der Couleur des unbarmherzigen Super-Low-Trashs. „Meet the Feebles“ ist ein Werk, welches wohl noch mehr als „Bad Taste“ vor allem für die Genießer des schlechten Geschmacks, aber vor allem für die Anhänger des ultra-absurden geeignet ist. Alle anderen bleiben lieber bei den Muppets. Die bieten cleverere und langlebigere Unterhaltung, bieten dafür aber keine Nekrophilie. Tja, keiner ist perfekt.
6 von 10 bösen Hippos

von stu

Review: BAD TASTE, MEET THE FEEBLES, BRAINDEAD - Die Frühwerke des Peter Jackson
Fakten:
Braindead
Neuseeland. 1992. Regie: Peter Jackson. Buch: Frank Walsh, Stephen Sinclair, Peter Jackson.
Mit: Timothy Balme, Diana Penalver, Elizabeth Moody, Ian Watkin, Jed Brophy u.a. Länge: 107 Minuten. FSK: keine Freigabe (Uncut-Fassung ist beschlagnahmt). Auf DVD erhältlich.
Story:
Muttersöhnchen Lionel verliebt sich unsterblich in die hübsche Paquita. Doch dem jungen Glück steht vor allem Lionels herrschsüchtige Mutter im Weg. Als die von einer seltsamen Kreatur gebissen wird und sich daraufhin in einen Zombie verwandelt, beginnt das ganz große Unheil.


Meinung:
-"Deine Mutter hat meinen Hund gegessen!"-"Noch nicht ganz..."Fünf Jahre nach „Tanz der Teufel 2“ stieß Peter Jackson Sam Raimi vom Fun-Splatter-Thron und trotz dort seitdem jedem Putschversuch. Selbst wenn jemand das irgendwann, irgendwie (kaum vorstellbar) jemals toppen sollte, „Braindead“ wird wohl für immer eine Ausnahmeerscheinung bleiben. Eine Lovestory mit Ratten-Affen, innigster Mutter-Sohn-Beziehung und ganz, ganz viel Schmadderpampe. Angereichert mit diversen Anspielungen auf Klassiker wie „Night of the Living Dead“ oder „Psycho“ gelingt Jackson mit minimalen Möglichkeiten eine erstaunlich gut gemischte und abgeschmeckte Blutwurst aus. Klassischer Slapstick, pechschwarzer Humor und grenzenloser Gore treten sich nicht gegenseitig auf die Füße, sie waten Hand in Hand durch einen hüfthohen Sumpf aus Blut und Innereien. „Braindead“ kennt gar keine Kompromisse und ist trotz eines extrem hohen Ekelfaktors niemals wirklich bösartig, menschenverachtend oder zynisch. Er nimmt sich und lässt sich keine Sekunde ernst nehmen, scheut deshalb jede Hemmungen und wütet wild drauflos. Verspielt, aberwitzig, kurios und mit unendlich viel Liebe zum Detail. Selbst wenn der Film nicht eh schon über die gesamte Zeit grandios wäre, allein dieses Finale muss man eigentlich mal gesehen haben. Immer noch unfassbar. Für viele wird Peter Jackson für „Herr der Ringe“ unsterblich geworden, ist ja auch verständlich, aber das hier ist eigentlich sein Meisterwerk. Besser kann man das nicht machen. Nicht zu der Zeit, nicht mit dem Budget und heute traut sich das eh keiner mehr.„Ist das der mit dem Zimmermädchen und dem Esel?“Nein, das ist der mit dem Zombie-Baby und dem Rasenmäher.
9 von 10 bissigen Zootieren

von JackoXL

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