Remind yourself that it's good not to be perfect!

Ich habe Euch vor meinem Urlaub erzählt, dass ich Euch ein wenig über mich und mein Leben in letzter Zeit erzählen möchte, denn ich habe das Gefühl, wenn ich einfach einmal probiere alles nieder zu schreiben könnte es mir helfen alles vielleicht besser zu verstehen und damit, wenigstens Teilweise ab zu schließen.
Leider weis ich gar nicht, wie ich überhaupt damit anfangen soll, wie ich alle Gedanken ordnen und in Worte fassen soll. Alles was damals so harmlos begann ist in einem wahren Desaster geendet. Begonne hat es vor über einem Jahr. Ich habe mich Monate lang unwohl gefühlt, neben jedem, obwohl ich wirklich keine schlechte Ernährung hatte, sondern eine ganz normale. Nicht nur gesund, sondern immer mal wieder was ungesundes. Halt ganz normal, in einem normalen Rahmen und auch habe ich immer Sport getrieben - 2x die Woche 2 Stunden Tanztrainig, im Karnevals-Verein also sehr viel mit springen, Beine werfen usw. dazu bin ich immer mal wieder gerne schwimmen oder Inliner fahren gegangen. Doch trotzdem fühlte ich mich immer schlecht und überhaupt nicht wohl in meiner Haut ich wurde immer trauriger und wäre an vielen Tagen am liebsten einfach gar nicht mehr aus meinem Bett gekommen. Ich habe mich immer mehr mit dem Thema Ernährung befasst und bin dann auf den Low Carb Trend gestoßen "der schnelles Abnehmen versprach". Von da an gab es jeden Tag nur noch 1x Morgens Kohlenhydrate und den Rest des Tages wurde strengstens darauf geachtet, dass ich sonst keine zu mir nahm. Süßigkeiten und alles was ungesund war wurden natürlich auch aus meiner Ernährung gestrichen. Hin und wieder genehmigte ich mir jedoch etwas "Verbotenes" und das schlechte Gewissen danach war natürlich vorprogrammiert. Über mehrere Monate zog sich dieses Verhalten hin, hier konnte man auch einfach noch von einer Diät aus gehen und ich verlor auch nicht besonders viel Gewicht. Ich schätze mal es waren von August bis Anfang November nur etwa 3-4 Kilo. Doch zu der Ernährung und meinem normalen Training kamen Home Workouts und ausgiebige Joggingrunden und natürlich befasste ich mich immer weiter mit Lebensmitteln, Inhaltsstoffen und Kalorien. Die Portionen wurden immer kleiner und nach 2 Stunden Training landeten auf meinem Teller dann oft nur rohes Gemüse mit etwas Magerquark als Dip. Bis zur Adventszeit zog sich das ganze Spielchen dann weiter und selbst in dieser Zeit waren Süßigkeiten etc. ein absolutes Tabu! Auch beim Weihnachte Kekse essen mit der Klasse rührte ich nichts an. Heiligabend war ich dann etwa auf einem Gewicht von 45kg und habe mir dann "großzügiger Weise" an diesem Tag ein paar Kekse und auch Abends beim Raclette etwas gegönnt. Doch das schlechte Gewissen danach war nicht mehr aus zu halten. Immer hört ich diese Stimme in meinem Kopf, die mir sagte ich hätte keine Disziplin und ich wäre dick, wie mich überhaupt jemand mögen könnte, so wie ich aussähe. Jeden Tag in den Spiegel zu schauen und sich selbst nicht leiden zu können ist schmerzhaft! Ich begann mich noch stärker zu kontrollieren, meine Portionen noch mehr zu verringern und die Waage wurde einer meine engsten Freunde, genau so wie die Kontrolle, die Kontrolle über "mich" dabei hatte ich zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle schon längst abgegeben, an die kranke Stimme in meinem Gehirn. Normale Menschen wiegen sich vielleicht einmal die Woche, wenn nicht noch seltener aber das konnte ich nicht mehr. Nein, 3-4x am Tag stand ich auf der Waage, sie gab mir das Gefühl, dass ich über meinen Körper entscheiden kann und war auch noch ein Gramm zuviel da wurde wieder verzichtet. Ich trank immer mehr Wasser um meinem Magen damit, anstatt mit Nahrungsmitteln zu füllen. Doch selbst zu diesem Zeitpunkt war es gegen das Ende noch harmlos! Silvester erlitt ich einen herben Schlag ins Gesicht, wenn man Wochen lang kaum was isst und dann Alkohl trinkt kann man sich denken wo das hin führt... Als ich am nächsten Morgen auf wachte und mir bewusst wurde, dass ich nichts mehr vom gestrigen Abend weiß war mir einen kurzen Moment lang klar, dass die Hauptursache nicht der Alkohl war, sondern mein Essverhalten. Ich glaube in diesem Moment dachte ich, ich hätte es selbst endlich verstanden und auch meine Familie war voller Hoffnung, denn denkt bitte nicht sie saßen immer nur Tatenlos daneben, nein! Jeder probierte mich zum Essen zu bewegen doch es half nicht. An diesem Morgen frühstückte ich, dass erstmal wieder richtig und ass auch den ganzen Tag normal, doch all die Hoffnung war nur von kurzer Dauer, denn als ich auf der Waage sah das ich in dieser Nacht ein weiteres Kilo verloren hatte freute sich das Monster in mir wie ein kleines Kind auf ein Stück Schokolade. Meine Eltern brachten mich nun das erstmal zum Arzt, jedoch nur zu unserem Hausarzt und dem log ich natürlich an, was sollte ein krankes junges Mädchen denn sonst tun? Ich wollte keine Hilfe, ich wollte nicht wieder "dick" werden.  Die nächsten Monate verliefen gleich, jedoch verlierte ich bis etwa Anfang April nur noch ein Kilo. Auch merkte ich nicht wie es an meinen Körper zerrte ich fühlte mich immer "stark", dass ich mehr froh als andere war mir gar nicht bewusst und auch das ich doch schon "etwas" abgenommen hatte merkte ich nicht, obwohl es mittlerweile schon etwa 5-6kg waren.
Doch irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man das alles überhaupt nicht mehr merkt und dann geht es richtig Berg hab. Ich ass immer weniger, meldete mich im Fitness-Studio an, da sich mein Tanzverein auflöste und begann Kalorien zu zählen, ich weiß gar nicht warum ich damit erst so spät begonnen habe aber im Endeffekt war das sogar gut, wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre. An, für mich "schlimmen Tagen" nahm ich etwa 700-900 Kalorien zu mir an "meinen guten Tage" etwa 400 Kalorien, natürlich waren das keine guten Tage, sondern die Tage in denen das Monster besonderes grausam war, dazu ging ich mehr mals die Woche ins Fitness-Studio und aufeinmal purzelten die Kilos. Erst setzte ich mir die Grenze und dachte mir "Nein, bei 40kg ist Schluss" aber nein dort war nicht Schluss und auch nicht bei 38kg. Ich frierte noch mehr, die Menschen schauten mich an und meine Knochen standen heraus und langsam merkte ich ich endlich das ich schwächer wurde. Jedoch war das für das Monster in mir kein Grund aufzuhören. Seit Monaten ass ich kaum noch, nach Süßigkeiten hatte ich längst schon kein Verlangen mehr auch wenn ich sie gern gegessen hätte. Ich beneidete jeden mit etwas ungesundem in der Hand, jemanden der normal Milch trank, die gabs bei mir gar nicht mehr, jemand der Jogurt mit 3,5 und nicht mit 0,1% essen konnte und jedes mal wünschte ich mir ich könnte auch mal ein Stück Kuchen essen. Das all meine Klamotten mir viel zu weit wurden interessierte mich nicht und das ich kaum liegen konnte, weil es entweder an meinen Rippen weh tat oder sich meine Knie in einander drückten und ich blaue Flecken bekam interessierte mich nicht, ich nahm es gar nicht war, erst im Nachhinein. Ich bekam Panik, wenn bestimmte Lebensmittel nicht im Haus waren. Wie sollte ich schließlich ohne fettarmen Jogurt und Gemüse überleben? Ich hatte Angst, Angst vor Essen, vor Kalorien, vor den Zahlen auf der Waage es musste immer weniger werden, ich wollte bloß nie wieder aussehen wie damals! Meine Eltern und Freunde machten sich immer mehr Sorgen aber keiner konnte mich zur Vernunft bringen. Vielleicht fragt Ihr Euch wie es mit meinem Freund aussah aber selbst er konnte es nicht, denn unsere Beziehung bzw. wir begannen nach 4 Jahren Beziehung unsere eigenen Wege zu gehen und lebten uns auseinander und ich merkte, wie ich keine Gefühle mehr für Ihn hatte, lange Zeit wollte ich das nicht wahr haben doch dann trennte ich mich von Ihm, was um ehrlich zu sein, ein kleiner Befreiungsschlag für mich war. Langsam lernte ich auch zu verstehen das ich ein echtes Problem hatte, dass ich aus mein Wahn nicht mehr alleine rauskam, ich realisiert das ich wirklich krank bin. Doch selbst zu dieser Zeit war noch kein Ende in Sicht, doch jetzt konnten meine Eltern es nicht mehr mit ansehen und brachten mich, unter vielen stillen Tränen in endlosen Nächten zum Arzt. Ich hatte nur noch einen Wunsch, das es vorbei ist. Egal wie! Mir war egal was aus mir wurde, von mir aus hätte ich gehen können..
Doch auch der erste Termin bei einem Psychologen brachte uns nicht weiter, ich wurde zu anderen Ärzten überwiesen und musste über einen, sogar fast 2 Monate warten bis es überhaupt zu einem ersten Gespräch kam, obwohl ich schon als Notfall eingestuft wurde. Natürlich wurden die Ängste meiner Eltern immer größer und es war auch keine Ende in Sicht, dass ich aufhören würde abzunehmen.  Denn für mich hieß es "so schlimm kann es nicht sein, der Termin ist erst bald, noch kann ich abnehmen". Doch weil ich so kraftlos war ging ich nur noch wenig ins Fitnessstudio. Dann begann mein Schülerpraktikum bei einer Fotografin und ich blüte wieder auf doch essen tat ich immer noch nicht. Dadurch das ich nun auch wieder single war bekam ich wieder Kontakt zu einem Freund mit dem ich mehr als lange nicht geschrieben haben, wir trafen uns immer öfter und auch er redete mir ins Gewissen, was erstmal nichts brachte. Nach dem ersten Gespräch beim Arzt war hieß es wieder warten bis zu den nächsten Diagnoseterminen doch mir war die Diagnose schon längst klar! Doch durch die vielen Treffen und das viele schreiben mit diesem Freund hatte mein Leben auf einmal wieder einen neuen Sinn, da war noch was ,neben meinen Mädels und meinem Eltern, für das es sich auf einmal lohnte zu kämpfen, er nämlich. Erst habe ich dann nur einmal was beim Ihm gegessen, also was mehr als sonst aber irgendwann verstand ich, dass ich wirklich kämpfen muss um zu Leben denn mein Gewicht von 36,7 kg war ganz und gar nicht mehr gesund! Ganz langsam begann ich wieder zu essen und kaum einer konnte es fassen, ich selbst nicht! Es wurde immer ein bisschen mehr, obwohl es verdammt schwer war und ich bekamm neue Energie. Das schlechte Gewissen und die laute Stimme in meinem Kopf trug ich immer mit mir rum und an manchen Tagen gab es auch Rückschläge, dass ist klar. Aber ich wollte auf einmal kämpfen, für ihn, für meine Familie und für meine Mädels. Die Diagnosetermine brachte ich mit viel Wiederwillen hinter mich und auch in den Urlaub konnte ich fahren, es wurde alles etwas leichter. Auch das Abschlussgespräch mit dem Arzt verlief ziemlich gut.
Ja jetzt sitze ich hier habe schon wieder 7kg zu genommen und bin fest entschlossen weiter zu kämpfen auch wenn es unglaublich schwer ist und ich mich jeden Tag aufs neue überwinden muss nicht wieder in dieses Muster zurück Zufallen, mit jedem Kilo wünsche ich mir wieder glücklicher zu werden, obwohl ich im Moment wirklich glücklich bin. Es ist schwer, wenn man eine solche Angst vorm zunehmen hat sich zurück zu seinem normal Gewicht zu kämpfen. Ich habe wirklich Angst das ich damit dann gar nicht klar komme, mich dick fühle, was ich selbst jetzt bei 43,7kg immer wieder tu. Es wird ein langer und harter Kampf doch ich weiß, dass ich die Menschen, die mich lieben und die ich liebe immer hinter mir stehen habe und das es Sinn macht zu kämpfen. Denn das Leben ist doch viel schöner, wenn man sich auch mal ein Stück Schokolade genehmigen an, obwohl ich damit allgemein mit ungesundem Essen noch Probleme habe. Ich werde weiter hin zu einer Therapeutin gehen aber nur etwa alle 3 Wochen, als Begleitung wieder zurück in ein "normaleres Leben"
Und dieser Freund, dem ich das alles zu verdanken habe, dass ich jetzt kämpfe ist nicht nur ein Freund, sondern jetzt seit kurzem mein Freund. :) Ich möchte wieder so sein wie ich mal war, nur möchte ich mich selbst akzeptieren und deshalb erinnert Euch bitte immer wieder daran:
Es ist gut, nicht perfekt zu sein!

Ps: Entschuldigt bitte, wenn Ihr Fehler in diesem Text findet aber ich habe hier all meinen Mut zusammen genommen und meine Gedanken in einer Kurzfassung niedergeschrieben und ich möchte jetzt einfach nicht noch einmal alles verbessern.

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