Reihenrezension | Die "Percy Jackson" Reihe von Rick Riordan

| Carlsen | Hardcover im Schuber | insg. 2098 Seiten | €69,90 | Amazon |


Der im ersten Band zwölfjährige Percy Jackson ist anders als die anderen - ständig fliegt er von jeglichen Schulen, er hat ADHD und fühlt sich nirgendwo zugehörig. Als sich seine Mathelehrerin plötzlich vor seinen Augen in eine Furie verwandelt und sein bester Freund Grover sich als Satyr zu erkennen gibt, ist das Chaos perfekt und Percy erfährt, dass er ein Halbgott ist. Um vor den unzähligen Gefahren sicher zu sein, kommt er in das Camp Half-Blood, in dem alle Halbgötter trainiert werden und in Sicherheit sind. Doch dann ist da noch die Prophezeiung, die besagt, dass Percy eines Tages über das Schicksal der Götter bestimmen wird und die Welt entweder zerstört oder rettet. Gemeinsam mit seinen Freunden erlebt er durch die Reihe hinweg große Abenteuer und steht schon bald einer großen Entscheidung gegenüber...

Wenn man eine Packung Chips aufmacht, kann man in den meisten Fällen nicht mehr aufhören, bis die Tüte leer ist (wer es doch schafft: Hut ab!), und es gibt Bücher(reihen) bei denen das genauso ist. "Percy Jackson" gehört definitiv zu diesen Reihen, denn nachdem ich denn ersten Band verschlungen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören bis die Reihe abgeschlossen war. Und jetzt? Fühle ich mich, als hätte ich einen guten Freund verloren und würde die Reihe am liebsten noch einmal von vorne beginnen. "Percy Jackson" steckt voller Spannung, Humor und griechischer Mythologie - eine überzeugende und vor allen Dingen süchtig machende Kombination, die mich oft hat laut auflachen lassen und mich das ein oder andere Mal vor blöden Tagen gerettet hat. Noch immer hänge ich zwischen möbelfressenden Satyren und schlecht dichtenden Göttern fest und weiß einfach nicht, wie ich mich wieder aus dieser Welt befreien soll.
Man könnte Rick Riordan vorwerfen, dass er die griechische Mythologie komplett amerikanisiert und einige Klischees benutzt, aber obwohl ich das oft gelesen habe, finde ich das überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, diese erfrischende Leichtigkeit und der unvergleichbare Humor, mit dem diese Bücher geschrieben sind, haben mich überrascht und begeistern können. Gerade die Art und Weise wie Riordan die Götter und alles, was dazugehört modernisiert und ihnen witzige Eigenschaften verleiht, die tatsächlich sehr nah an der Mythologie sind (nur eben etwas mehr auf den neuesten Stand gebracht) ist genial und macht vor allen Dingen unfassbar viel Spaß. Hinzu kommt die Tatsache, dass es eine Rahmenhandlung gibt, die jedoch immer wieder mit Abenteuern abgerundet wird, sodass in jedem Band etwas neues geschieht und man immer wieder neue Götter oder mythologische Wesen kennenlernen kann.


Besonders gefallen haben mir in der ganzen Reihe die magischen Tierwesen. Ob Bessie, Mrs O'Leary oder Blackjack (um was es sich bei diesen Wesen handelt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden!) - sie alle haben der Reihe so viel Lebendigkeit und Witz verliehen und ihr irgendwie diese bestimmte detailverliebte Wärme gegeben, dass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen. Aber natürlich wachsen einem auch die Hauptfiguren ans Herz: Man wächst, liebt, kämpft und lacht mit ihnen und das immer wieder aufs neue und immer wieder gerne. Allen voran Percy, der durch seine mutige, selbstlose, teils leicht begriffsstutzige und witzige Art sofort alle Sympathiepunkte hatte, aber natürlich auch die toughe Annabeth oder der gefräßige Grover. Es gibt hier einfach so viele unterschiedliche Figuren und jede ist für sich charismatisch und gibt der Geschichte so viel, dass man selbst die bösen Figuren irgendwie leiden kann - irgendwie natürlich nur. Sehr gut ausgearbeitet waren aber, wie erwähnt, auch die Götter, die allesamt verschiedene und passende Eigenschaften zugeschrieben bekommen haben und die man je nach Buch immer besser kennenlernen durfte. Meine liebsten Szenen waren immer die, wo die Helden etwas mit den Göttern oder den Tierwesen zu tun hatten.
Im Vergleich zu den Filmen kann man nur sagen, dass man die Bücher lesen sollte, wenn man die Filme mochte. Denn die Bücher sind besser. Viel besser, gerade auch für kleine und große Lesemuffel sicherlich ein besonderer Spaß, denn eine weitere Besonderheit der Geschichte ist, dass man die Bücher in jeder Altersgruppe lesen und lieben kann, auch wenn die Helden im ersten Band noch sehr jung sind. Irgendwie ist das bei dieser Reihe ähnlich wie bei Harry Potter - man merkt gar nicht, dass man liest. Man hat das Gefühl, man ist mitten im Geschehen, kämpft gegen den Minotaurus oder steht vor dem Eingang zur Unterwelt.

Der einzige Nachteil an Chipstüten ist, dass sie so schnell leer sind - und das ist auch der einzige Nachteil an "Percy Jackson": Es geht zu Ende. Mehr Mängel gibt es nicht, denn diese Buchreihe ist uneingeschränkt zu empfehlen und voller Humor, Spannung und (modernisierter) griechischer Mythologie. Die Reihe um Percy und co. macht definitiv süchtig und vor allen Dingen wahnsinnig viel Spaß - ob klein oder groß, jung oder alt, ich denke, hier wird jeder irgendwie auf seine Kosten kommen und das macht die Reihe so besonders. Wer außerdem die Filme mochte, wird die Bücher vergöttern - im wahrsten Sinne des Wortes!

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