Reife Leistung: Kristina Schröder vereint alle Fehler des Feminismus in einer Person

Es ist mittlerweile doch zu schlimm. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, niemals über etwas wie Kristina Schröder zu schreiben. Aber angesichts der aktuellen Debatte kann ich jetzt doch nicht anders.

Das, was man dem Feminismus wirklich vorwerfen muss, ist, dass er so etwas wie Kristina Schröder möglich gemacht hat. Denn ohne die Kämpfe der vorherigen Frauengenerationen hätte es das nicht gegeben, soviel ist sicher.

Ein selbstbezogenes Gör, dass in der konservativen Männerpartei CDU Karriere machen machen kann, eben weil es die junge hübsche Quotenfrau ist, von der es behauptet, dass sie gar nicht nötig wäre. Also die Institution der Quotenfrau. Dabei ist ja das überflüssigere dabei auf jeden Fall Kristina Schröder. Würde sie doch wenigstens so konsequent sein, und sich abschaffen! Denn sie brauchen wir nun wirklich nicht.

Dass so etwas überhaupt existieren kann, verdanken wir allerdings der geistig-moralischen Wende der schwarzgelben Regierung von 1982 – und nicht den Feministinnen. Dank Privatfernsehen und der daraus resultierenden Trivialisierung und Boulevardisierung von allem und jeden konnten sich intellektuelle Tiefflieger in sämtlichen wichtigen Positionen etablieren. Wozu noch Erfahrung und Qualifikation? Das vorläufige Endergebnis sind diese ganzen Casting-Shows von DSDS bis “Wer kann Kanzler?”

Sachkenntnis ist der Kompetenz irgendwie auszusehen und zu allem irgendetwas zu sagen zu haben, höchst abträglich. Denn dann würde man ja selbst merken, dass man nicht auf alle Fragen vernünftig antworten kann. Aber wozu Vernunft, wenn man auch mit Rumlabern Punkte machen kann!

Es gab Zeiten, da wäre es durchaus aufgefallen, wenn eine wichtige Person des öffentlichen Lebens nur Unsinn abgesondert hätte – heute dagegen ist das total normal. Da hat Kanzler Kohl sogar höchstpersönlich gute Vorarbeit geleistet. Heute fällt ja schon einer wie Thilo Sarrazin auf, der gemessen an dem, was sonst geboten wird, geradezu intellektuell daher kommt. Obwohl das, was er absondert, immer noch schlimm genug ist. Kristina Schröder ist für den Feminismus das, was Sarrazin für die Integrationsdebatte ist. Nur noch einen Zacken niveauloser.

Es gibt am Feminismus nun wirklich einiges zu kritisieren. NATÜRLICH sollten Frau und Mann gleiche Rechte haben. Und gleiche Verpflichtungen. An der biologischen Tatsache, dass Frauen Kinder kriegen und Männer eben nicht, kommt allerdings auch eine Feministin nicht vorbei. Und das wäre auch überhaupt nicht schlimm, wenn endlich einmal Zustände herrschen würden, in denen Menschen einfach sein können, wie sie sind. Warum sollen nicht die einen Kinder kriegen und die anderen nicht? Es tun ja auch sonst nicht alle dasselbe.

Es ist halt kein Verdienst, Frau zu sein. So wie es kein Verdienst ist, Mann zu sein. Der Feminismus denkt zu kurz, wenn er sich auf die Forderung von gleichen Rechten für Männer und Frauen beschränkt. Gut, es war ein Anfang, damals, als Frauen eigentlich gar nichts durften und Männer alles. Aber die Gesellschaft wird keine bessere, wenn nicht nur Männer die Frauen, sondern auch Frauen die Männer ausbeuten dürfen.

Wir haben in Deutschland inzwischen eine Bundeskanzlerin. Und Angela Merkel ist keineswegs schlechter als Gerhard Schröder oder einer. Aber ist es deshalb besser in diesem Land geworden? Nein, nein, und nochmals nein! Wie auch! Nur weil eine Frau Chef werden kann, ändert es doch nichts daran, dass die anderen tun müssen, was der Chef will! Nichtmal, wenn es kein rechthaberischer Arsch ist, sondern eine integrative, umsichtige und führungsstarke Ärschin.

Und sowas wie Kristina Schröder wird das ohnehin nie kapieren. Das kapiert ja noch nicht mal, was wirklich am Feminismus zu kritisieren ist: Nämlich dass es nicht reicht, zu fordern, eine wie auch immer geartete Gruppe von Menschen besser oder meinetwegen gleich zu stellen. Insofern hat es mit den Quoten und deren Nicht-Nutzen sogar recht. Was ihm aber auch nicht klar sein dürfte. Es glaubt ja, dass es ihren Job wegen seiner persönlichen Vortrefflichkeit hat. Das ist natürlich Unsinn. Es wird als Kasperl fürs Gedönsministerium gebraucht, und es wäre ja für die Regierung fatal, diese Stelle intelligent zu besetzen. Doch zurück zur Kritik am Feminismus und den Verhältnissen überhaupt.

Es ist nun mal prinzipiell nicht in Ordnung, dass Menschen den Interessen anderer unterworfen werden. Es ist nicht in Ordnung, dass die einen für den Reichtum der anderen schuften müssen, wenn die einen die anderen ausbeuten dürfen. Egal, ob Männer, Frauen, Schwarze, Weiße, Indianer, Chinesen, Farbenblinde oder Legastheniker.

Es ist überhaupt nicht in Ordnung, das alles und jedes nur an seinem Wert für die Ökonomie gemessen wird. Es ist auch völlig krank, zu versuchen, das zu perfektionieren, damit am Ende alles berechen- und verwertbar wird: Wenn Hausfrauenarbeit bezahlt würde, was änderte das daran, dass Menschen gezwungen werden, für Geld zu arbeiten? Wenn für Kinderkriegen eine Prämie gezahlt wird – ist das nicht geradezu eine Perversion? Was ist ein Kind, ein Menschenleben wert? Was ist das für eine Perversion, die Ehe zu subventionieren, um die Leute damit zu zwingen, auf Gedeih und Verderb füreinander da zu sein? Das ist nichts Naturgegebenes, sondern eine Art, wie sich der Staat aus der Fürsorge für den Einzelnen schleicht – der Ehepartner ist zuständig, und zwar nicht aus Liebe, sondern per Gesetz!

Es sollte doch vielmehr darum gehen, gleiche Rechte für ALLE zu fordern, Frauen, Männer, Deutsche, Afrikaner, Farbenblinde, Linkshänder – ein gutes Leben für alle! Ich will da nicht mal unsere Familienministerin ausschließen, obwohl die das bestimmt nicht nötig hat. Im Gegenteil, die findet ja in Ordnung, dass Menschen sortiert werden. In Menschen, die in der CDU Karriere machen können, und in andere, die kapieren, worauf es in der Welt ankommt.



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