Radcliffe geht in „Imperium“ als Undercover-Agent in die rechte Szene

Daniel Ragussis inszeniert mit seinem Regie-Debüt Imperium einen Film, der lose auf der wahren Geschichte von Michael German basiert. Dieser hat in seinem Buch “Thinking like a Terrorist. Insights of a former FBI Undercover Agent” über seine Erfahrungen als verdeckter Ermittler bei Rechtsradikalen und rechtsextremen Militanten berichtet. In der Hauptrolle zeigt sich Daniel Radcliffe (Swiss Army Man) neben Toni Collette (Krampus).

Der junge FBI Agent Nate Foster (Radcliffe) setzt alles daran, sich im Feldeinsatz behaupten zu dürfen. Als seine Vorgesetzte Zamparo (Collette) auf einen möglichen Bomben-Terroranschlag hinweist, geht Foster sofort das Risiko ein, sich Undercover in der rechten Szene nach den möglichen Tätern umzuschauen.

Imperium

Toni Collette mit Daniel Radcliffe in „Imperium“

Hierfür darf sich Daniel Radcliffe ganz ohne Vielsaft-Trank verwandeln. Er mimt zu Beginn den biederen Büroangestellten mit Spießer-Brille und glatt-polierter Scheitelfrisur. Es wirkt fast schon ein wenig zu over-the-top, aber soll dem Film wohl dienlich sein, wenn dann aus diesem ordentlichen und akkuraten Typen durch Kopfrasur und Bomberjacke der Undercover Agent wird, der sich unter das rechtsradikale Volk mischt.

Hier trifft er auf das niederste, was die Menschheit zu bieten hat. Das Fußvolk der Rechtsradikalen streift wie Hooligans durch die Straßen, beschimpft Passanten, die sich mit nicht arischen Vertretern der Gattung Mensch in der Öffentlichkeit zeigen. Da wird allerhand Scheiße verzapft. Foster versucht immer wieder die Katastrophe abzuwenden, muss aber zugleich seine Tarnung wahren. Gar nicht so einfach im Angesicht seiner Kollegen, die wenig nachdenken und lieber spontan aggressiv handeln.

Das bringt Foster nicht unbedingt viele Sympathien ein, aber mit guten Erklärungen, was in den jeweiligen Situationen hätte derbe schief gehen können, kann er sich selbst immer wieder vor dem Schlimmsten retten. Selbst das Fußvolk muss sich dem Argument geschlagen geben, dass man die arische Rasse sicherlich nicht von hinter Gefängnismauern wieder zur vollen Größe bringen kann.

Imperium

Daniel Radcliffe als Agent Nate Foster

Ganz nebenbei versucht sich der Undercover Agent natürlich bei den Oberen einzuschleusen. Das Fußvolk ist nur der erste Schritt dorthin. Die Oberen, das sind ganz normale Familienväter, die zum gesellschaftlichen Beisammensein einladen, nett am Grill stehen, während Frau und Kinder herumtoben. Die rassistischen Gedanken werden dann bei einer zünftigen Flasche Bier freundschaftlich ausgetauscht.

Imperium ist sicherlich eine großartige Vorstellung von Daniel Radcliffe, der sich schauspielerisch austoben darf. Gerade die immer präsente Angst und Anspannung, entdeckt zu werden, spiegelt sich in der Intensität der Spannung wieder. Zugleich ist es aber auch ein unglaublich banaler Film, der nichts Neues zu erzählen hat. Rechtsradikales Fußvolk und intelligente Führer, die sich hinter einem normalen Leben tarnen bekommt man hier nicht zum ersten Mal zu sehen. Und so schlägt sich Daniel Radcliffe durch eine Story, die nicht simpler hätte sein können.

Der Film ist einfach nicht hart genug für seine Thematik. Selbst wenn wir uns in diesen spannenden Momenten verlieren können, brodelt es doch niemals so weit auf, dass wir Angst um Nate Foster hätten. Er scheint immer in Sicherheit zu sein, auch wenn die Situationen noch so bedrohlich werden. Imperium ist kein American History X, muss er auch gar nicht, aber ein wenig mehr aufwühlenden Ärger hätte man als Zuschauer gegenüber der Thematik schon gerne gefühlt. Aber das bleibt eher aus.


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