Pratimoksha – das Versprechen zur Selbstbefreiung

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Das Gelübde des Pratimoksha (individuelle Befreiung) betont hauptsächlich die Schulung des eigenen körperlichen Verhaltens und andere nicht zu quälen. Die Pratimoksha-Disziplin wird auch als die Grundlage des Buddhismus bezeichnet, weil für gewöhnliche Leute die körperliche Schulung der Beginn des spirituellen Trainings ist und die Basis für den spirituellen Fortschritt ist. Das Bestreben der reinen Pratimoksha-Disziplin ist das Erlangen der Befreiung von einem selbst, da es zum Training der Shravakas gehört. Da jedoch der Vajrayana-Buddhismus automatisch dem Mahayana folgt, wird das Nehmen der Pratimoksha-Gelübde mit der Geisteshaltung des Bodhicitta betont. Die Gelübde werden genommen und gehalten, damit alle Wesen Glück erfahren und Erleuchtung erlangen.
Im Pratimoksha gibt es acht Kategorien von Verhaltensmaßregeln. Die Upavasika halten acht Gelübde für vierundzwanzig Stunden. Der Upasaka (nicht-monastischer Haushälter) und die Upasika (nicht-monastische Haushälterin) halten fünf Gebote. Diese drei sind die Regeln für die nicht-monastischen Haushälter. Die Shramanera (Novize) und Shramanerika (Novizin) halten zehn, dreizehn oder sechsundreißig Gelübde. Die Shiksamana (Novizin in Schulung) hält zwölf Gelübde zusätzlich zu den Versprechen einer Shramanerika. Der Bhikshu (voll ordinierter Mönch) hält 253 Gelübde und die Bhikshuni (voll ordinierte Nonne) hält 364 Gelübde. Diese fünf sind die Verhaltensrichtlinien für jene, die zölibatär leben und dem Lebensstil eines nicht-monastischen Haushälters entsagt haben. In der klösterlichen Praxis Tibets werden die letzten sieben Pratimoksha-Kategorien für die Dauer des eigenen Lebens genommen. Einige zählen das Upasika-Gelübde nicht zur Pratimoksha-Kategorie, weil es eine vorübergehende Vorschrift ist.
Im Wesentlichen dient das Training im Einhalten des Pratimoksha-Gelübdes, jegliche negative Handlung zu vermeiden, die die Quelle der geistigen Störungen und für das Leiden von einem und anderen ist. Auf diese Weise wird die Kette der negativen Ursachen und Gewohnheiten durchbrochen und eine spirituelle Grundlage errichtet, welche die Quelle für Friede, Freude und Vorteil von einem und allen anderen fühlenden Wesen, die unsere Eltern gewesen sind, ist. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass wir, solange wir unser eigenes Leben nicht nach und nach verbessert haben, wir nicht entsprechend ausgerüstet sind, ein vollkommenes Werkzeug zu sein, um anderen wahre Freude zu bringen.
Solange der eigene Geist schwach ist und sich von den Quellen der Emotionen angezogen fühlt, wird er ganz leicht von Ärger, Verlangen und Verwirrung beeinflusst oder überwältigt. Daher ist es äußerst wichtig, sich von den Quellen der Emotionen durch das Einhalten der Pratimoksha-Gelübde zurückzuhalten. Beispielsweise wenn wir schwach sind, ist es klüger, sich nicht mit mächtigen Feinden anzulegen, sondern sie zu vermeiden. Die Pratimoksha-Gelübde sind ein Weg, uns selbst vor der Begegnung mit den geistigen Störungen oder ihren Quellen zu beschützen. Diese Gelübde sind leicht einzuhalten, weil sie als körperliche Disziplinen offensichtlich sind, wie das Abstandnehmen von Töten und Stehlen. Wenn der eigene Geist stark genug ist, auf sich selbst zu verlassen, dann kann man mit weniger Einfluss von körperlichen Aktivitäten oder äußeren Einwirkungen sich mehr der Disziplin der Bodhisattvas zuwenden.

Übersetzt aus dem Vorwort des Tulku Thondup zu „Perfect Conduct“, einem Kommentar von Dudjom Rinpoche zum Wurzeltext des Ngari Panchen über das Halten der drei Gelübde. Zum Nutzen der Praktizierenden vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) in die deutsche Sprache übertragen.


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