Pizza und Robben: Bewerbungsschreiben eines Traumduos

Wenn in einem Fussballspiel in dem zwei Profimannschaften aufeinandertreffen 11 Tore fallen und ein Team dabei 9:2 gewinnt, dann ist nicht immer klar auszumachen ob das eine Team nun so gut oder das andere so schlecht war. Beim 9:2 des FC Bayern gegen den HSV war es vor allem eine Kombination aus  beiden Dingen.

 

Meisterschaft verschoben

Schon vor dem Spiel war klar, dass die Bayern nicht rein rechnerisch die Meisterschaft klarmachen können. Denn dazu hätte es einer Niederlage oder eines Unentschieden des Noch-Meisters Dortmund bedurft. Die gewannen ihr Spiel in Stuttgart jedoch mit 2:1.

Die Bayern starteten mit einigen Änderungen in der Startformation. Shaqiri wirbelte für Ribéry, Pizarro stürmte für Gomez und Robben durfte für Müller ran. Hamburg stand in den ersten fünf Minuten sehr hoch. Damit wollten sie die Bayern früh stören, damit diese ihr Spiel gar nicht erst aufziehen können. Rudnevs und van der Vaart übten Druck auf Dante und Boateng aus, die Spieleröffner der Münchner. Die Pläne wurden aber bereits nach fünf Minuten durch einen Fernschuss von Shaqiri zunichte gemacht. In aller Seelenruhe konnte sich der Schweizer den Ball zurechtlegen und in die lange Ecke einschiessen. Es sollte der Auftakt eines Schützenfestes werden.

Dass sich der HSV zweimal per Ecke austricksen ließ offenbart die Schwächen in der Verteidigung eindeutig. Einmal war es eine kurz ausgeführte Ecke die zu einem Tor führte und ein anderes Mal war es eine Kopfballverlängerung von Martinez auf den zweiten Pfosten, die Pizarro problemlos verwertete. Auch in der Folge zeigte sich der Bundesliga-Dino ohne jegliche Gegenwehr. Ein Auftritt für den sich jeder der ein blaues Hemd trug schämen muss. Die Bayern dagegen waren in Spiellaune. Vor allem Robben und Pizarro glänzten. Ein Duo, das Fußball spielte, den man in München lange nicht gesehen hat. Zwei die sich auf dem Platz verstehen, zwei die die gleiche Idee vom Fußball haben. So stand es am Ende 9:2. Weil die Bayern einfach nicht aufhörten nach vorne zu spielen. Die Hanseaten waren mit den schnellen Kombinationen und dem trickreichen Spiel der Münchner hoffnungslos überfordert. Dass daraus eine solch historische Niederlage resultiert ist natürlich damit allein nicht zu erklären.

Zwei Haare in der Suppe

Gehörig geärgert haben wird die Bayern das schlechte Verteidigen bei gegnerischen Ecken. Zwei Tore erzielten die Hamburger auf diese Art und Weise. Ob das eine Folge von Konzentrationsnachlass war, ist zu bezweifeln. Bereits der siebte Gegentreffer nach Standards war das für die Münchner. Das ist eine Schwäche, die sie gerade im Hinblick auf die Champions-League Endspiele abstellen sollten. Denn in engeren Begegnungen sind es oft Standardsituationen, die den Unterschied ausmachen. Im Spiel gegen Hamburg war es nur Ergebniskosmetik.

“Das wahrscheinlich beste Spiel meiner Karriere”

Diesen Satz sagte Pizarro über seine Leistung am Samstag. Wenn man sich die Statistik ansieht, ist das keineswegs zu hoch gegriffen: 4 Tore, 2 Torvorlagen. Seit 2001 ist das keinem Spieler in der Bundesliga mehr gelungen. Zudem zog der Peruaner an Karl-Heinz Rummenigge in der ewigen Torschützenliste der Bundesliga vorbei. Er steht jetzt mit 164 auf Rang 10 in dieser Wertung.

Ein klareres und besseres Bewerbungsschreiben von Pizarro hätte es nicht geben können. Er selbst schätzt die Chancen auf einen Startelf-Platz am Dienstag gegen Juve als gering ein. Das zeigt seine Bescheidenheit und seinen Respekt vor den Sturmpartnern Gomez und Mandzukic. Leider widerspricht es jeglicher Fussballlogik. ‘Never change a winning Team.’: Mit diesem Spruch wurde Alf Ramsey bei der WM 1970 bekannt. Jetzt müsste man sagen: ‘Never exchange a scoring forward.’ Erst recht nicht bei 4 Tore und 2 Torvorlagen. Aber Fussball ist eben keine Mathematik. Und nicht immer logisch.


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