Peter O’Toole (1932 – 2013)

Peter O'Toole

Lawrence von Arabien war nicht der erste Film, in dem Peter O’Toole zu sehen war. Bereits in Bankraub des Jahrhunderts, Im Land der langen Schatten und Entführt – Die Abenteuer des David Balfour (alle 1960) spielte O’Toole auf den Kinoleinwänden. Aber mit der Rolle des T. E. Lawrence in der 1962er David Lean Produktion Lawrence von Arabien gelang dem am 2. August 1932 in Irland geborenen Darsteller der Durchbruch im Kino.

Lawrence von Arabien

Zweimal war Peter O’Toole in der Rolle des Henry II. zu sehen. In Peter Glenvilles Becket (1964) setzt dieser anstelle des verstorbenen Erzbischofs von Canterbury seinen Freund und Kumpel Thomas Becket auf das Amt, der allerdings seine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge vertritt. Die Freundschaft zwischen Becket und dem König endet in Mord. In Anthony Harveys Der Löwe im Winter (1968) wiederum wird ein alternder Henry II. gezeigt, der aus seinen drei Söhnen einen Nachfolger erwählen muss. Hierüber bricht ein Intrigenspiel über ihn herein, dass zugleich noch seine Geliebte und die verbannte Ehefrau auf den Plan ruft. Für beide Filme war Peter O’Toole für einen Oscar nominiert, konnte jedoch keine Trophäe mit nach Hause nehmen. 1964 ging der Oscar stattdessen an Rex Harrison für My Fair Lady, in 1968 holte sich Cliff Robertson die Statue für Charly.

Becket

Der Löwe im Winter

Aber nicht nur hier ging Peter O’Toole leer aus. Er gilt als einer der Pechvögel der Oscar-Verleihungsgeschichte. Neben Lawrence von Arabien, Becket und Der Löwe im Winter war er noch fünf weitere Male nominiert, konnte aber nie einen Sieg verbuchen: Goodbye Mr. Chips (1969), The Ruling Class (1972), Der lange Tod des Stuntmans Cameron (1980), Ein Draufgänger in New York (1982) und Venus (2006).

Goodbye Mr. Chips

The Ruling Class

Der lange Tod des Stuntmans Cameron

Ein Draufgänger in New York

Venus

Dem Darsteller lag nicht nur das dramatische Fach, schnell erschien er auch in Komödien, durch die er sich ein allumfassendes Repertoire an Schauspielkünsten aneignen konnte. Nach einem Drehbuch von Woody Allen drehte Peter O’Toole die Komödie Was gibt’s Neues, Pussy? in 1965, wo er an der Seite von Peter Sellers, Romi Schneider, Ursula Andress und Woody Allen spielte. Mit Audrey Hepburn war er 1966 in Wie klaut man eine Million? zu sehen und mit der Sängerin Petula Clark (Downtown) teilte er für das Musical Goodbye Mr. Chips in 1969 die Leinwände.

Was gibt’s Neues, Pussycat?

Wie klaut man eine Million?

Goodbye Mr. Chips

Neben Henry II. spielte Peter O’Toole noch weitere bekannte Figuren der Literatur. So war er 1972 Don Quixote de La Mancha (Der Mann von La Mancha), spielte 1975 Robinson Crusoe (Freitag und Robinson), war in neuerer Zeit den Herrscher von Liliput in dem Fernsehfilm Gullivers Reisen (1996) oder war als Sir Arthur Conan Doyle höchstpersönlich – nicht direkt literarisch – in dem 1997er Film Fremde Wesen zu sehen.

Der Mann von La Mancha

Ausschnitt aus Freitag und Robinson

Ausschnitt aus Gullivers Reisen

Ausschnitt aus Fremde Wesen

Es scheint fast schier unmöglich die breite Palette an Rollen darzulegen, die Peter O’Toole in seinen vielen Jahren als aktiver Schauspieler verkörpert hat. Ob Papst Paul III. in der Fernsehserie The Tudors über einen König in dem Fantasyabenteuer Der Sternenwanderer bis hin zur Stimme des Restaurantkritikers Anton Ego in Pixars Ratatouille und natürlich – unvergessen – die Rolle des Tiberius in Caligula, dem 1979er Skandalfilm, der eigentlich mehr Sexfilm als Historiendrama darstellt und dennoch zu einer von vielen bemerkenswerten Darstellungen O’Tooles geworden ist.

Caligula

Nach all seinem Schaffen wurde Peter O’Toole 2003 doch noch mit einem Ehrenoscar beschenkt, der sogleich für sein ganzes Lebenswerk stehen sollte. In 2012 erklärte O’Toole seinen Rückzug von den Theaterbühnen und Kinoleinwänden dieser Welt. Allzu lange konnte er aber seinen Ruhestand nicht ertragen. Für Katherine of Alexandria kehrte er noch einmal zurück, spielt Cornelius Gallus, die offiziell letzte Filmrolle seines Lebens.

Peter O’Toole verstarb am 14. Dezember 2013 im Alter von 81 Jahren.


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