Paleo Süßungsmittel: Ja oder nein?

Paleo Süßungsmittel: Ja oder nein?Facebook1Twitter3Google+1

Warum sind Süßungsmittel ein so großes Tabu in der Paleo-Welt? Wollen wir nicht alle unsere Mahlzeiten mit etwas Gesundem versüßen? Paleo Süßungsmittel hier im Überblick. 

Süßungsmittel? Ja, aber nur natürliche!Süßungsmittel? Ja, aber nur natürliche!

Grundsätzlich werden Süßungsmittel vermieden um Gewichtszunahme und die damit zusammenhängenden Probleme zu stoppen. Und wenn man Süßungsmittel zu oft isst, dann fördert man eben genau diese Probleme. Wenn man das Ganze aus einer historischen Perspektive betrachtet, kommt man leider zu dem Schluss, dass die Berühmtheit von Süßungsmittel erst in den letzten 50 Jahren deutlich zugenommen hat. Ein hoher Zuckerkonsum kann zu krankhaftem Übergewicht führen, was im schlimmsten Fall in Diabetes, Bluthochdruck und anderen Krankheiten enden kann.

Nicht, dass Süßungsmittel diese Krankheiten verursachen. Jedoch tragen sie definitiv ihren Teil dazu bei. Obwohl der Paleo Ansatz eine gute Alternative ist, die den Gebrauch von Süßungsmittel limitiert, muss man diese Süßungsmittel nicht zwangsläufig ganz auslassen.

Warum lieben wir Süßes? 

Der Geschmack hilft Tieren – unter anderem auch uns – zwischen guten und giftigen und schädlichen Nahrungsmittel zu unterscheiden. Wir sind in der Lage, die fünf grundsätzlichen Geschmäcker – süß,sauer, bitter, salzig und umami – wahrzunehmen.

Süße Lebensmittel enthalten verschiedene Formen von Kohlenhydraten, und können unter anderem auch Zucker enthalten. Zucker führt dazu, dass Dopamin ausgeschüttet wird. Dopamin ist ein Neurotransmitter und trägt dazu bei, dass Neuronen im unseren Körper kommunizieren können. Das Dopamin wird in einem Teil des Gehirns ausgeschüttet, das nucleus accumbens genannt wird. Dieser Teil hängt mit Motivation, Belohnung und das Gefühl von Neuheit zusammen. Wenn Leute behaupten, dass Zucker und Kokain die gleichen Effekte haben, meinen sie den Teil, bei dem Kokain die gleiche Hirnregion aktiviert wie Zucker.

Paleo Süßungsmittel

Es gibt viele da draußen, die regelmäßig Süßungsmitteln in ihre Mahlzeiten hinzufügen und nicht unter Krankheiten und Übergewicht leiden. Ich esse auch regelmäßig Süßungsmittel. Zwar esse ich sie nicht in großen Mengen, aber trotzdem würden viele meiner Mahlzeiten schlechter schmecken, wenn ich keine Süßungsmittel hätte. Außerdem treibe ich regelmäßig Sport und mache mir keine Sorgen um mein Gewicht. Es ist wichtig zwischen guten und schlechten Süßungsmitteln unterscheiden zu können.

Honig

Honig war schon immer ein fester Bestandteil mancher Stämme, die gesundheitlich (fast) keine Probleme haben und immer top fit sind. Ein solches Beispiel ist der Maasai-Stamm, in dem Diabetes und Übergewicht unbekannt sind. Honig hat viele positive Eigenschaften und wird deshalb in vielen Kosmetik-Produkten verwendet. Unter anderem wirkt Honig antiviral und anti-inflammatorisch.

Allerdings ist Honig auch nur in Maßen zu verzehren. Denn Honig besteht zu einem sehr hohen Teil aus Fruktose, einem einfachen Zucker. Wenn man zu viel Fruktose isst, wird die Fetteinlagerung gefördert und die Leber kann Schaden davon tragen.

Ahornsyrup

Ahornsyrup enthält neben Saccharose, einem Mehrfachzucker, andere Stoffe, die positive Eigenschaften haben und unter anderem bei Brustkrebs helfen können. Wie Honig, sollte es auch nur Maßen benutzt werden, da es am Ende des Tages auch aus Zucker besteht.

Kokoszucker

Generell würde ich von Kokoszucker abraten. Kokoszucker besteht hauptsächlich auch aus Saccharose, gefolgt von Glukose und Fruktose und anderen Mineralien. Zwar ist Kokoszucker besser als durchschnittlicher Haushaltszucker und hat einen niedrigeren glykämischen Index aufgrund eines geringeren Glukosegehaltes, jedoch ist es immer noch Zucker und nicht wirklich gesund. Ich persönlich benutze keinen Kokoszucker und würde ihn auch nicht empfehlen.

Agavensirup

Agavensirup ist ungefähr 150% süßer als normaler Haushaltszucker. Der Saft ist zwar sehr Paleo-freundlich, jedoch wird der Saft bearbeitet. Dann besteht Agavensirup bis zu 95% aus Kohlenhydraten und kann mehr Kohlenhydrate enthalten als Glukose-Fruktose-Sirup! Außerdem besteht Agavensirup größtenteils aus Fruktose, was in großen Mengen zu Übergewicht und Diabetes beitragen kann.

High-Fructose-Corn-Sirup

High-Fructose-Corn-Sirup wird auch mit HFCS abgekürzt. Zu HFCS’s gehören Mais-Sirupe die künstlich verarbeitet wurden um süßer zu schmecken. Viele Wissenschaftler bringen HFCS mit Diabetes, Übergewicht, Herzerkrankungen und anderen Krankheiten in Verbindung. HFCs bestehen aus ungefähr 80% Kohlenhydraten. Aufgrund der künstlichen Bearbeitungen und den Krankheitsproblemen, die mit HFCS in Verbindung gebracht werden, ist dieser Sirup nicht Paleo. Leider versteckt sich dieser Sirup in vielen verschiedenen Produkten. Ein guter Weg um herauszufinden, ob ein Lebensmittel Paleo oder nicht Paleo ist, ist, einfach auf das Etikett des Produktes zu schauen mit den Zutaten.

Paleo-SüßungsmittelStevia

Stevia 

Die Stevia-Blätter der südamerikanischen Pflanze Stevia Rebaudiana sind fast 45-mal süßer als Haushaltszucker. Organisches Stevia ist in getrockneten Blättern oder als grüner Pulver erhältlich. Ein gutes Pulver ist hier erhältlich. Solange Stevia möglichst wenig verarbeitet ist und nicht mit Maltodextrin vollgestopft wird, ist es durchaus Paleo-freundlich. Ich persönlich liebe es!

Verarbeitetes Stevia

Allerdings ist das meiste Stevia, was in Supermärkten angeboten wird, durch Hitze und verschiedene Chemikalien verarbeitet. Ethanol und Methanol sind chemische Verbindungen, die verwendet werden, um weißes Pulver zu isolieren. Dieses verarbeitete Stevia ist 200-300-mal süßer als Haushaltszucker. Auch hier gilt: Auf das Etikett schauen, um herauszufinden, woher das verarbeitete Stevia kommt. Wenn du im Supermarkt bist, ist es höchstwahrscheinlich der Fall, dass das Stevia verarbeitet worden ist.

Erythritol

Obwohl Erythritol nicht toxisch wirkt und weniger süß als Haushaltszucker ist, würde ich davon abraten. Es wird als Zuckerersatzstoff in verschiedenen Produkten verwendet und wenn du auf dem Etikett nachschaust, kannst du Erythritol als E968 wiederfinden. Das klingt zwar sicher und gesund, jedoch haben Studien gezeigt, dass Erythritol nicht gut vom Körper absorbiert werden kann. Erythritol, Xylitol und Lactitol sind alle Zuckerersatzstoffe, die Durchfall verursachen können. Also würde ich lieber die Finger davon lassen.

Reis-Malzextrakt oder -Sirup 

Reis Malzsirup ist eine Grauzone, genauso wie Reis selbst, und sollte daher nur in begrenzten Mengen benutzt werden. Das Reis wird gekocht und die harten Bestandteile werden entnommen, was eine dicke Flüssigkeit hinterlässt. Die gleichen Nährstoffe wie im braunen Reis sind auch im Reis-Sirup enthalten. Allerdings sind viele dieser Nährstoffe nicht nutzbar für den Körper, da auch Phytinsäure dabei ist und die Wirkung der Nährstoffe verringert. Übergewichtige und Diabetiker sollten auf Reis Malzsirup verzichten, da es zu einem starken Insulinanstieg führt.

Schlussstrich: 

Wie immer sollten die Lebensmittel benutzt werden, die möglichst wenige toxische Stoffe enthalten und deinem Körper keinen Schaden hinzufügen. Organischer und natürlicher Honig kann man bei lokalen Imkern besorgen. Ich persönlich bin mit Honig und Stevia mehr als zufrieden. Probiere es auch und erzähle mir dann von deinen Erfahrungen mit Paleo Süßungsmitteln!


wallpaper-1019588
Physiotherapeut Tobias Herrmannsdörfer im Interview – MTP Folge #093
wallpaper-1019588
Biophilie – Der Mensch und die Natur
wallpaper-1019588
1000 Kalorien am Tag: Effektiv Abnehmen leicht gemacht
wallpaper-1019588
1000 Kalorien am Tag: Effektiv Abnehmen leicht gemacht