Ostertanztage 2013 - Vielfalt mit magischen Momenten, Vorblick

Ostertanztage in Hannover 2013: Mit großem Engagement wurde erneut ein Frühlingsstrauß der Angebote zusammengestellt, an denen Jung und Alt Freude haben werden. In Hannover ist das der Kulturtipp an und um Ostern! Sehr empfehlenswert!

Drei Gastspiele sind dieses Mal vorgesehen, zwei aus anderen Ländern, eines aus Deutschland. Hinzu kommen Eigenproduktionen, eine hochinteressante Ausstellung und die sehr engagierte Arbeit mit Kindern! 

Das Badische Staatsballett Karlsruhe wird "Momo" nach Michael Ende zeigen, in einer Choreographie des jungen Tim Plegge (geb. 1977).

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Das Waisenmädchen Momo, das unbekümmert in den Trümmern eines antiken Theaters haust, bringt den Menschen die gestohlene Zeit zurück. Birgit Keil, die vieljährige Primaballerina des Stuttgarter Balletts und heute Direktorin des Staatsballetts Karslruhe, hat mit ihrer Tanzstiftung zur Entwicklung junger Talente Tim Plegges Produktion stark gefördert. (Bei der Pressevorstellung war sie anwesend und ließ ihr warmes Engagement durchblitzen, das hat mich sehr beeindruckt. Sie machte deutlich, dass von Tim Plegge nach einem schweren Schicksal - Hepatitis und Lebertransplantation - viel "Herzblut" gerade in dieser Produktion steckt. Es entwickelte sich ein Gespräch darüber, dass in den meisten Choreografien auch persönliche Elemente enthalten sind.) Vorstellung am 28. März 19.30 Uhr.

Die Truppe Gauthier Dance / Theaterhaus Stuttgart wird mit "Poppea" gastieren - der Choreograph Christian Spuck hat sich hier von Claude Monteverdis letzter Oper "L'incoronacione di Poppea" (Krönung der Poppea) insprieren lassen. Die Geschichte von der Hochzeit Neros mit Poppea Sabina fasziniert durch ihren sezierenden Blick auf Machtgier und LIebeswahn am Hof des römischen Imperators. Alles beugt sich am Schluss der Urgewalt einer provozierend amoralisch verstandenen "Liebe". Spuck ließ sich zu einer bezwingenden choreographischen Versuchsanordnung inspirieren, die auch mit filmischen und gesprochenen Elementen arbeitet. Er konzentriert sich stark auf die Interaktion zwischen den neun Tänzern, auf ihre wechselhaften Beziehungen und Machtverhältnisse. Rasch verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Es ist (dem Vorgespräch nach) eine intime Produktion, die bühnentechnisch weit nach vorne gezogen wird.Vorstellung am 26. März 19.30 Uhr.

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Ein weiteres Gastspiel kommt aus Italien: Die Compagnia Aterballetto - die in der zeitgenössischen italienischen Tanzszene zu den wenigen Ensembles zählt, die zugleich Tanz produzieren und fördern - führt "Casanova" in der Choreographie von Eugenio Scigliano auf. Der historische Casanova (1725 - 1798) war keineswegs nur Frauenheld und Abenteurer. Die Tanzaufführung skizziert sein Leben in faszinierenden Bildern.Termin: 30. März 19.30 Uhr.

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Ich persönlich bin aber auch besonders gespannt auf eine Eigenproduktion, einen Doppelabend - nicht zuletzt wegen der Musik: "Verklärte Nacht / Augen.Spiegel.Seele" Ballettdirektor Jörg Mannes selbst hat die Musik "Verklärte Nacht" von Arnold Schönberg (op. 4, Fassung II 1943) mit ihrere Expressivität und Direktheit in Tanz umgesetzt. Die Frage nach dem Wesen des Menschen wird gestellt: Werden wir weitgehend von Trieben gelenkt? Können wir uns von Instinkten befreien? Sind wir fähig, zu befreien? Auch die Arbeit "Augen.Spiegel.Seele" des holländischen Choreographen Nils Christe (Gast in Hannover) ist von besonderer Musik unterfüttert: von Arvo Pärts "Cantus" und "Fratres" und Prokofjews "Visions fugitives". Christe ist bekannt für seine dynamische Bewegungssprache. Seit einer Woche arbeite er in Hannover daran, erzählt er im Pressegespräch, das wachse, ein poetischer Titel, poetisch das Ganze, mit wechselnder Atmosphäre, entsprechend der Musik, er habe große Freude daran. Vorstellung: 23. März, 19.30 Uhr.

Eine weitere Eigenproduktion, "Alice im Wunderland", von Jörg Mannes selbst choreographiert, wird in zwei Versionen geboten: als "Normalfassung" am Ostersonntag, 31. März, und als Kinderfassung (ab 5 Jahre) am Ostermontag, 1. April, jeweils 18.30 Uhr. Daran sind auch etwa 30 Kinder, die durch ein Auditionsverfahren von den Ballettschulen in Stadt und Umgebung ausgewählt wurden, beteiligt. Für die Kleinen (3 bis 5 Jahre), nein: mit ihnen  wird "Socke" vorbereitet. Da wird nicht einem Kind, sondern seinem Socken das Tanzen beigebracht! Vorstellung ist am 1. April 10 Uhr - sodass der Ostermontag zum Ballettkindertag wird.

Wichtig abschließend: Auch in diesem Jahr wird, zum 5. Mal, eine Ausstellung eingerichtet: "Fliegeralarm und Puppenfee - Tanzstadt Hannover V" Dokumente waren fast gar nicht vorhanden (durch Krieg vernichtet), aber dann tat sich immer mehr auf. Die dazu erzählte Geschichte war sehr berührend, unversehens meldet sich eine frühere Mitwirkende, eine Tänzerin, die bei "Puppenfee" mitgewirkt hatte.

Ich bin selber sehr gespannt und empfehle den Besuch von einer oder mehreren Vorstellungen!

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover, teils unter Verwendung der Presseunterlagen. Die Bilder wurden von der Staatsoper zur Verfügung gestellt und sind nicht frei verfügbar.


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