Oster-Nachruf und Restlverwertung

Oster-Nachruf und Restlverwertung

Eine Woche ist es nun her, das schöne Osterfest, und ich habe es nicht geschafft, einen „Osterpost" online zu bringen! Oh Schande! Zu wenig Zeit? Wohl eher nicht, die Zeit die uns zur Verfügung steht bleibt ja immer gleich, aber ich glaube man wird ja doch mit steigendem Alter etwas langsamer (Betonung auf „Etwas"). Soll heissen, wenn ich früher drei Dinge in einer Stunde erledigt habe, sind es jetzt nur noch zwei.
Praktisches Beispiel: Ich habe es geschafft, die Osterjause herzurichten und zu essen, aber das Fotografieren ist sich beim Besten Willen nimmer ausgegangen! Und dann war die Jause weg, und Ostern auch. Nur der Osterschinken nicht, und um diesen dreht es sich heute.
Fast jeder von uns kennt es und hat es tagelang nach Ostern im Kühlschrank herumkullern, oder wochenlang im Tiefkühler : das obligatorische übriggebliebene Stück vom Osterschinken. Huch, schon wieder zuviel besorgt, jedes Jahr die gleiche Angst, es könnte zu wenig sein. Einziger Ausweg: eine Schinkenfleckerlparty!

Jedoch, Ostern ist schon traditionell genug, ich habe heuer mit der Schinkenfleckerl - Tradition gebrochen und den Schinken in Nudeltascherl - Fülle verwandelt, einfach lecker!
Beim durchforsten meines eigenen Blogs bin ich auf meinen älteren Post über Nudeltaschen gestolpert, damals gefüllt mit Resten vom Grillen, und schon war der Schinkenrest gedanklich faschiert.
Link zum Nudeltascherlpost: Herzerl Ravioli

Du bekommst also von mir heute kein richtiges Rezept, sondern einen Tip, eine Idee. Mengenangaben vergessen wir also gleich, ich beschreibe einfach den Tathergang.

Den Nudelteig bereitest Du als Erstes zu, damit er eine Stunde rasten kann, bitte verwende mein Rezept aus eben genanntem Post: Herzerl Ravioli , ich habe dem Teig diesmal allerdings feingehackten Bärlauch (frisch aus dem Auwald) zugefügt.

Für die Fülle nimmst Du:
den Schinkenrest, kleingeschnitten
2 hartgekochte Eier (ohne Schale, natürlich)
Bärlauch oder Schnittlauch, ein ordentliches Sträußchen, kleingeschnitten
eine nicht zu scharfe Chilischote oder eine rote Paprikaschote
Anmerkung: schmecke die Masse ab, meist ist kein zusätzliches Salz mehr nötig, oder vielleicht nur eine Prise, durch den würzigen Osterschinken!

Ich habe für die Teigmenge etwa 400 Gramm Fülle benötigt.

Gib alles in den Blitzhacker oder, wie ich es mache, in den Food Processor (sehr praktisches Küchengerät), und hacke es fein, es soll aber noch krümelig sein wie Faschiertes, also nicht zu lange hechseln!

Fülle fertig, Teig portionsweise mit einer Nudelmaschine zu langen dünnen Bändern ausrollen (oder händisch ... stöhn!), mit 5 cm Zwischenraum Walnußgroße Häufchen Fülle auf die Hälfte der Bänder geben, zweite Hälfte des Streifens darüberlegen und Tascherl ausstechen. Dazu gibt es eigene Ausstecher für Nudeltaschen, ein Teigrad geht aber auch.

Ist die Tascherlproduktion abgeschlossen, kochst Du in einem 5 Liter Topf Wasser + 1 EL Salz auf, gib die Tascherln hinein und koche sie etwa 8 Minuten. Gieße das Wasser ab und richte die Nudeln auf einem tiefen Teller an, ich habe sie mit etwas erhitztem Tomatensugo und etwas geschmolzener Butter übergossen und mit Parmesan bestreut.

Meine Osterfleisch- Nudeltaschen sind lecker würzig und deftig, sie würden sich auch sehr gut als Suppeneinlage eignen. Du könntest die Osterfleischfülle natürlich auch in einen Blätterteigstrudel einrollen, geht schnell und ist auch eine tolle Verwertung.

So, nachdem wir nun den Schinken vernichtet haben, gibt es noch einen „Osternachruf" in Form von ein paar Fotos unseres Osterfeuers, wir hier am Land dürfen dieser schönen Tradition ja noch nachkommen, und ausserdem muss ich Dir die Osterpinzen meiner Mama zeigen! Niemand macht solche Pinzen, sie sind nicht nur wunderschön, sondern auch total lecker, das kann halt nur die Mama! Vielleicht kann ich ihr nächstes Jahr das Rezept abluchsen und zugleich einen Kurs bei ihr machen, dann gibts einen Osterpinzen - Post, versprochen!
(Falls Du es nicht kennst: Osterpinzen ist ein bei uns sehr traditionelles kleines österliches Weissbrötchen, fast wie aus Briocheteig, sehr feinporig und reichhaltig.)

Frohe Ostern kann ich Dir ja nun nicht mehr wünschen, aber viel Spass bei der Restlküche!

Oster-Nachruf und Restlverwertung

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