Oscars 2017 – Mitten im Leben und mit Kind


Schon wieder ein Jahr rum. Mensch, was die Zeit vergeht. Ist ja bald schon wieder Weihnachten…so abgedroschen das auch klingt, ist doch dennoch viel Wahres dran. In wenigen Tagen werden in Los Angeles schon wieder die besten Leistungen des vergangenen Jahres mit einem Oscar gekrönt. Offiziell nennt sich das dann die Annual Academy Awards 2017. Man mag sich über die Definition, was die „besten Leistungen“ angeht streiten können und ja, sehr wahrscheinlich ist das alles nicht ganz so neutral und viel politischer wie es den Anschein haben soll, aber das ist ein anderes Thema, mit dem sich gerne auch andere beschäftigen dürfen.

Mir geht es heute darum, einfach mal meine Gedanken zur Oscar-Verleihung als mitternächtliches Event loszuwerden. Denn für alle Filmliebhaber hier drüben, auf der anderen Seite der Erdkugel, ist das Mitverfolgen der Oscars immer wieder ein respektabler Aufwand. Bis dato waren die Oscars und der Superbowl, die beiden Events, für die ich mir jedes Jahr extra einen Urlaubstag genommen habe – doch dieses Jahr wird es wohl anders kommen. Weil ich auch nicht mehr der Jüngste bin. Weil Urlaubstage kostbar werden. Weil Prioritäten sich verschieben. Weil ein gerade mal 4 ½ Monate junges Baby für ordentlich Wirbel im Filmfreek‘schen Heim sorgt.

Kann es da immer noch eine sinnvolle Ambition sein, sich dennoch ab 23.00h an einem Sonntagabend vor den Fernseher zu hocken, sich die Stars und Sternchen anzuschauen, wie sie über den roten Teppich flanieren und sich am Ende gegenseitig feiern, sich die Eröffnungsrede anzuhören in der Hoffnung, dass sie absolut spektakulär wird (was letztlich selten der Fall war), nur um dann gegen 5.30h schlaftrunken ins Bett zu torkeln und sich den wohlverdienten 2 Stunden Schlaf abzuholen, bevor ein süßen Brabbeln (im Idealfall; wahrscheinlicher ist ein hungriges Meckern) in die Tiefen des Schlafes dringt, um mich wieder sanft den Tag beginnen zu lassen?

Ich zweifle gerade sehr daran, ob es das wert ist. Und es beschäftigt mich schon länger als man meinen mag. Aktuell tendiere dazu einfach mal die Vorzüge der modernen Technologie zu nutzen, die 6 Stunden Oscars TV Ausstrahlung über Save.tv aufzunehmen und mir am Montagabend das Ganze sozusagen in Re-live anzuschauen. Natürlich nur nachdem ich es erfolgreich geschafft habe, die ganzen Berichterstattungen und Bürogespräche über um mich herum den gesamten Tag über auszublenden. Denn wenn man bereits im Vorfeld weiß, wer am Ende gewinnt, macht es ja auch nur noch halb so viel Spaß.

Aber es steht ja auch ein Ruf auf dem Spiel. Denn was ist das schon für einer der sich „Filmfreek“ schimpft, aber dann nicht mal das größte Filmereignis der Welt live mitverfolgt? Wie, kein Ticker?! Keine live Kommentare? Kein fertiger Blogartikel, direkt nach Ende der Oscars 2017 mit allen Gewinnern und Verlierern?!
Zugegeben, man könnte meinen, dass dies ein recht eingeschränkter Filmfreek ist.
Oder aber es ist schlicht und einfach jemand, der nun sein zweites Kind in den Armen halten darf. Jemand der mitten im Leben steht und dessen Prioritäten sich mit Mitte 30 etwas verschoben haben. Jemand der immer noch Filme liebt, sich freut, wenn mal wieder genügend Zeit am Ende des Tages übrig bleibt, um in eine der vielen fremden Welten zu versinken und mitzuerleben, wer da so neues erscheint am Horizont der Filmkunst. Jemand der sich zurückhalten muss mit seinem 6-Jahre alten Sohn zu viele Filme zu gucken, ihm aber am liebsten all diese Schätze zeigen würde und der es nicht erwarten kann die Disney-Prinzessinnen-Filme einzulegen, wenn seine kleine Tochter dann endlich alt genug ist.

Ja, es gab bereits Momente, in denen ich mich ein wenig für den, mir selbst verliehenen, Titel „Filmfreek“, na, fast schon geschämt habe, hinsichtlich dessen was da so filmtechnisch aktuell los ist bei mir. Aber wieso eigentlich?! Auch wenn ich nicht jede freie Minute mit dem Thema Film verbringe, auch wenn sich mein Interessen-Schwerpunkt etwas verschoben hat, ich lese Film, ich denke Film und ja, wenn die Zeit da ist, sehe ich auch Film.

In diesem Sinne, werdet ihr mich also ganz entspannt am Montagabend auf der Couch finden, wie ich die Oscars 2017 gucken.
Ja, richtig. Montagabend, nicht Sonntagnacht.


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