OMOM – Hubert Schmelzer, Natascha Simons

Studiobühne München

KLICK

Ich war skeptisch. Keine Kartenvorbestellung. Was sollte das? Studiobühnenpremieren sind meistens ausverkauft, vor allem bei der Besetzung konnte es ja nur voll werden!

Sollte ich hingehen um dann vielleicht wieder nach Hause  zu müssen, weil man keine Karte bekommen hat? Ich riskierte es und wurde überrascht.

Eine Garderobe, ein roter Teppich und kein Eintritt. Am Eingang bekommt man einen Plastebecher, der die Eintrittskarte darstellt. Man wird begrüßt von Akteuren, die schwarze Plastiktüten anhaben und einen auf Rollschuhen etwas zu trinken anbieten. Rote und grüne Flüssigkeit, nenne ich sie mal. Es gibt verschiedene Stationen, die man sich anschauen kann. Eine Art Installation. Hat es schon angefangen? Die Türen sind noch offen aber ja ich denke es hat schon angefangen. Es gibt Kekse, eine Tänzerin mit Strumpfhosen, einen Weihnachtsbaum mit Geschenken, man kann einen Turm aus Holz bauen usw….

Am besten hat mir Babette Büchele gefallen! Sie bot einen Erholungskurs an. Ein kleiner Raum, abgetrennt von den anderen. Wir machten einen Energiekreis und Atemübungen. Theater zum Mitmachen!

Geht das jetzt so weiter oder kommt da noch was? Super, ich kann währenddessen aufs Klo gehen, weil ja die Türen noch offen sind! Ist das eine Installation oder eine Inszenierung? Alles Gedanke, die mir die ganze Zeit durch den Kopf gingen.

Ich saß gerade vor Jan Beller, der mir irgendwas über Banken und Aktien erzählte, als das Licht ausging und die Tür zuknallte. Ein Schreck ging durch die Zuschauer, dann ging das Licht wieder langsam an. Hämmernde Musik war zu hören und  alles wurde abgebaut. Die schwarzen Männer sammelten von jedem den Eintritt ein und man bekam eine Zeitsparkarte mit dem Logo der Sparkasse. Jemand im Publikum fing an aus Momo vorzulesen und setzte sich nach vorne. Während des Vorlesens kippten die schwarzen Männer um und krochen weg. Irgendwann kamen alle wieder und hingen Plakate auf. Sie hatten keine Kostüme mehr an. Wir sollten mitmachen aber  ich hatte keine große Lust. Es wurde Essen reingetragen und Turntables. Ist es jetzt vorbei? Gehört das zum Stück? Ein klein bisschen Applaus und alle stürzten sich aufs Buffet.

Ich ging etwas ratlos eine Zigarette rauchen. Das war’s jetzt? Wo bleibt das Ende? Die Aussage? Ist der fließende Übergang zur Party ernst gemeint? Ich musste das jetzt so ausführlich erklären, da ihr euch sonst nicht vorstellen könnt was mich so ratlos gemacht hat. Wo bleibt die Geschichte, die Essenz, was nimmt man mit? Nicht viel außer einer guten Party.

Die einzelnen Stationen sollten die Stadt bzw. das Amphitheater darstellen, was die schwarzen Männer eingenommen haben und wir waren die große Menge, der sie die Zeit klauen wollten. Im Nachhinein macht das alles schon Sinn aber es sind Ansätze, gute Ansätzen, die leider nicht zu Ende gedacht wurden. Das Vorlesen der Geschichte ist eine gute Idee gewesen, aber der Vorleser war es leider nicht. Ich war froh als die schwarzen Männer nacheinander umkippten und man wieder Abwechslung hatte. Es war eine Gruppe, die gut miteinander harmoniert hat, die aber nur Marionetten der Inszenierung waren.

Die Geschichte von Momo hat so eine tiefe Aussage, die hier leider nicht rausgearbeitet wurde. Gute Ansätze, sehr gute Idee, gutes Grundkonzept aber man hätte so viel mehr draus machen können!

Was in Erinnerung bleibt ist ein geiles Buffet und eine tolle Party aber sollte eine Inszenierung nicht ein bisschen mehr auslösen?

OMOM – Hubert Schmelzer, Natascha Simons

 


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