Nur die Liebe fehlt-Die postpartale Depression-Buchrezension

Nur die Liebe fehlt-Die postpartale Depression-BuchrezensionHallo meine Lieben,

Wochenende und Ostersamstag und Zeit um zu lesen und viele Dinge zu machen, die man sonst vielleicht nicht machen könnte. In 8 Tagen ist Welttag des Buches und deshalb findet ihr bis dahin, einige Buchrezensionen auf dem Blog. Wieso? Weil ich Lesen unglaublich bildend, erheiternd und wichtig finde.

Heute stelle ich euch ein sehr ernstes Buch vor. Ich lese ja viele Sachbücher und auch Ratgeber neben den sonst gelesenen Romanen. Ich komme eigentlich nicht mehr oft zum Lesen aber wenn, dann versuche ich es in einem Rutsch und mache mir viele Notizen um das Gelesene auch nutzen zu können.

Wir ihr alle wisst, befasse ich mich schon lange mit dem Thema Depressionen. Nicht nur weil ich selbst betroffen bin, sondern auch um aufmerksam zu machen, damit Erkrankungen wie diese nicht immer unter den Teppich gekehrt werden.

Für Mütter und auch Väter ist die Wochenbettdepression ein sehr ernstzunehmendes Thema, das gerne abgetan wird. Petra Wiegers hat sich diesem Thema angenommen und ihr Buch:

„Nur die Liebe fehlt-Von Depression nach der Geburt und Müttern, die ihr Glück erst finden mussten"

möchte ich euch heute gerne näher vorstellen. Den Patmos Verlag mag ich unglaublich gerne und ich habe euch bereits den Strassensammler vor einer Weile vorgestellt.

Petra Wiegers ist Journalistin und auch Filmemacherin und hat sich diesem Thema schon mehrfach angenommen. Sie hat sogar einen Dokumentarfilm dazu gedreht, der in der ARD lief. Viele Infos dazu könnt ihr auf ihrer Website finden.

Das Buch erzählt von 4 Frauen und ihrer Geschichte und die Psychiaterin Susanne Simen gibt ihre fachliche Meinung ab.

Was ist eine postpartale Depression. Die fachlichen Erläuterungen findet ihr in diesem Buch und auf vielen vielen Seiten im Netz. Ich möchte euch meine ganz persönliche Geschichte erzählen auch wenn Sie etwas anders ist, als die klassische Wochenbettdepression. Ich liebte mein Kind von Anfang an aber unser Start ließ mich einfach an Allem zweifeln. Wie kann ich eine gute Mama sein, wenn mein Kind gleich total schwer krank wird und ich es nicht Stillen kann. Ich war total isoliert und überfordert mit den ersten Monaten und es brauchte eine ganze Weile, bis ich Dinge annehmen konnte.

Das größte Tabu in der Welt ist es, wenn eine Mama ihr Kind nicht liebt.

Dies ist wohl auch die schwerste Form der postpartalen Depression. Sie kann dazu führen, dass man sich selbst und/oder seinem Kind etwas antut und deshalb muss dieses Tabu auch gebrochen werden, damit man den Eltern und ihren Kindern helfen kann.

Das Buch versucht genau das- Eltern jeden Alters und mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, die tief in dieser Depression stecken-sich jemandem anzuvertrauen um damit nicht alleine leben zu müssen.Nur die Liebe fehlt-Die postpartale Depression-Buchrezension

Die 1. Geschichte ist über Mavi.

Mavi ist verheiratet und hat 3 Kinder. Die Depression kam bei Kind 3 was auch gar nicht untypisch ist, dass man diese Depression bei jedem Kind hat.

„Als der kleine Fabian dann da ist, versucht Mai weiterhin eine perfekte Hausfrau und Mutter zu sein."

Die Geschichte Mavi, zeigt eine Mutter, die eine „VorzeigeMama"war und 2 Kinder und einen Halbtagsjob mit links machte. Mit der Geburt des 3. Kindes änderte sich einfach alles.

„Sie geht einige Meter in den Wald..(...) Nach 2 Stunden dösen geht Sie zurück zum Auto. Fabian schreit. Sie ist erstaunt, wie wenig man außen hört"

Mavis Welt bricht vollständig zusammen aber nicht nur Ihre, sondern die ihrer ganzen Familie.

Mein Fazit zu Geschichte 1: Mir liefen die Tränen übers Gesicht. Man spürt die Verzweiflung von Mavi. Beeindruckend und wichtig finde ich an dieser Geschichte- das alle Parteien einer Familie in dieser Depression gefangen sind. Sehr sehr berührend.

Die 2. Geschichte handelt von Isabel

Isabel ist eine Business Frau durch und durch. Sie konnte sich ein Leben ohne Kind sehr gut vorstellen.Nach Außen perfekt aber Innen psychisch stark belastet durch Themen aus der Vergangenheit. Sie und ihr Freund sind ein perfektes Paar-wie es scheint- das irgendwann entscheidet eben ein Kind zu bekommen. Schon während ihrer Schwangerschaft tauchen erste Zweifel auf.

„Will ich es wirklich? Will ich wirklich Mutter sein?"

Die Geburt und die 1. Zeit verschlimmert dieses Zweifel und Isabel ist am Ende. Sie geht zu ihrer Therapeutin. Eine Freundin, die lange vor ihr Mutter wurde und mit der Sie rein gar nichts mehr zu besprechen hatte-war urplötzlich ihre 1.Rettung. Auch Isabels Welt bricht völlig zusammen. Das nun ihr Leben so völlig fremdbestimmt sein soll kann Sie nicht akzeptieren.

„Ich bin Isabel, bin 33 Jahre alt..(..)..und ich empfinde die Mutterschaft als ...einen großen Verlust."

Die 2. Geschichte zeigt einen tragischen Verlauf in Bezug auf Beziehung und der Rolle als Mutter. Sie zeigt für mich auch, dass nicht jede Frau dafür gemacht ist, ein Kind zu bekommen und man auf seine inneren Bedürfnisse hören sollte und nicht aus reiner Gesellschaftsvorgabe, solch eine weitreichende Entscheidung zugunsten derer trifft, obwohl man es gar nicht will.

Mein Fazit zu Geschichte 2: Eine völlig andere Ausgangssituation als bei Mavi. Gut finde ich, dass gezeigt wird, dass bereits vorhandene Depressionen natürlich in die PPD hereinspielen können.

Nur die Liebe fehlt-Die postpartale Depression-BuchrezensionDie 3. Geschichte handelt von Sarah

Sarah ist jung und sie wirkt auf mich romantisch verspielt. Sie lernt einen Mann kennen der 15 Jahre älter ist. Alles geht recht schnell und dann ist Sie schwanger. Die Geburt endet in einem Kaiserschnitt und Sie ist allein.

„Entschuldigung, könnten Sie mir dieses Kind bitte abnehmen. Ich fühle mich nicht wohl."

Dieses Gefühl bleibt sehr sehr lange und Sarahs Geschichte macht mich tief betroffen. Das ganze Buch macht mich tief betroffen. Sarah befindet sich eigentlich auf einem völlig anderen Planeten. Sie empfindet keine Liebe für ihre Tochter.

Mein Fazit zu der Geschichte: Sehr sehr tragische Geschichte und Sie zeigt die postpartale Depression in einer Schwere, die mir das Herz fast zerreißt auch wenn man fast von einem kleinen Happy End sprechen könnte-aber nur fast.

Die 4. Geschichte handelt von Charlotte

Charlotte ist intelligent, hat Medizin studiert, arbeitet als Chirurgin und ist mit Thomas, der an MS leidet, verheiratet und Mama von 3 Kindern. Leo ist ihr 1. Kind und durch Invitro-Befruchtung zur Welt gekommen. Charlotte geht schnell wieder arbeiten und möchte nach 3 Jahren ein weiteres Kind.

„Das Leben der kleinen Familie ist inzwischen vom Thema Kinderwunsch bestimmt."

2 Jahre später ist Charlotte schwanger mit Zwillingen und das Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen-aber in die falsche Richtung.

Die Schwangerschaft und Geburt verläuft planlos aber nicht nach Plan für Charlotte. Gut 6 Monate nach der Geburt kommt der 1. Einbruch für die komplette Familie. Charlotte wird krank. Ihr Körper und auch ihre Psyche halten dem Druck nicht mehr stand.

Mein Fazit zu Geschichte 4: Sie ist ganz ganz anders als die 3 Geschichten davor. Hier zeigt sich die postpartale Depression durch extreme Angstzustände. Durch ihre medizinische Kenntnis konnte sich Charlotte schnell die richtige Hilfe suchen aber hier wird gut gezeigt, wie durch Stress, Druck und andere Lebensvorstellungen etwas Derartiges entstehen kann und dennoch nicht aufzuhalten ist.

Mein Fazit zu diesem Buch. Die Geschichten sind unglaublich fesselnd geschrieben.

Ich musste wirklich nach jeder Geschichte Pause machen und sacken lassen. Mich hat das so sehr aufgewühlt. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und ich musste wirklich oft schlucken und meine Tränen wegwischen.

Nichts desto trotz ist es eine Meisterleistung, um die postpartale Depression in unterschiedlichster Ausprägung und Form zu zeigen. Dieses Buch zeigt ganz ganz deutlich wie ernstzunehmend diese Erkrankung ist. Ich kann viele der Entscheidungen dieser Frauen nicht nachvollziehen, da ich solche Gefühle gegenüber meinem Kind nie hatte aber wenn ich es auf die „klassische" Depression beziehe, dann kann ich mir gut vorstellen, wie diese Frauen sich fühlen und gefühlt haben müssen.

Dieses Buch sollte man lesen, man sollte es diskutieren und sogar als Fallbeispiel in Fachkreisen einsetzen denn hier wird sehr sehr praxis- und realitätsnah gezeigt, was passieren kann.

Hier beim Patmos Verlag könnt ihr das Buch erwerben und ab dem 23.04.17 hier auf dem Blog mein Rezensionsexemplar gewinnen also schaut dann wieder vorbei.

Kennt ihr ähnliche Fälle aus eurer Umgebung?

Ich wünsche Euch ein tolles Osterwochenende

campende Grüße

Eure Glucke

Nur die Liebe fehlt-Die postpartale Depression-Buchrezension

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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